Landesliga Hansa
„Leidenschaftliche“ Altengammer kurz vorm Coup – und mit Theetz als Co-Trainer!
Patrick Bierwagen (li.) feiert "Elfmeterkiller" Lars Stephan, der zwei Strafstöße entschärfte, gegen den dritten aber machtlos war. Foto: Maurice Herzog
So aber sprang der schier übermächtige und nach wie vor ungeschlagene ETSV Hamburg der ersten Saison-Niederlage (mal wieder) von der Schippe. Und das durchaus mit dem nötigen Glück im Bunde – denn: 120 Sekunden vor Ultimo bekamen die Gäste nach einem Foul von Anton Geffert an Veli Sulejmani einen Elfmeter zugesprochen. Es war bereits der zweite Strafstoß für die Eisenbahner und der dritte im Spiel. Auf der einen Seite konnte Elian Clasen parieren, war aber gegen den Nachschuss von Patrick Bierwagen machtlos (22.). Lars Stephan im Tor der Altengammer war hingegen von Matthias Cholevas nicht zu bezwingen (66.) – und hatte nun die ganz große Chance, zum umjubelten Matchwinner zu avancieren.
Drei Elfmeter, eine Rote Karte: Viel los am Gammer Weg!
Der Ausgleich: Patrick Bierwagen (li.) trifft im Elfmeter-Nachschuss und lässt Elian Clasen im zweiten Anlauf keine Abwehrchance mehr. Foto: Maurice Herzog
Und tatsächlich: Stephan hielt auch den zweiten „Elfer“ – diesmal gegen Hischem Metidji (88.)! Aber: Referee Dennis Voß (TuS Dassendorf) ließ den Strafstoß wiederholen, da sich Stephan zu früh bewegt haben soll. Nun versuchte Sulejmani sein Glück – und traf (88.)! Der 2:2-Ausgleich kurz vor Ultimo. Zu jenem Zeitpunkt standen die Hausherren nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, da „Aushilfs-Innenverteidiger“ Dominic Teßmann gegen Klaas Kohpeiß von hinten zu ungestüm zu Werke ging und glatt Rot sah (74.). Doch auch in Unterzahl wehrte sich Altengamme nach Leibeskräften gegen den drohenden Ausgleich – bis ganz kurz vor Schluss.
„Ärgerlich“, haderte Carstensen, dessen Mannen einen frühen Rückstand durch Jan Landau (8.) wettmachten und wegsteckten. Bierwagen per Elfmeter-Nachschuss (22.) und Dennis Reckstadt per Kopf nach einer Böttcher-Flanke (35.) sorgten für eine 2:1-Führung. Und obwohl es schlussendlich nicht zum Sieg reichte, sah der SVA-Coach einen „geilen und leidenschaftlichen Auftritt“ von seinen Mannen. „Das war sowohl läuferisch als auch kämpferisch stark!“, bilanzierte Carstensen, der zur neuen Saison einen neuen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommt. Was anfangs noch wie ein Aprilscherz klang, ist nun aber Realität: Marco Theetz heuert am Gammer Weg an!
Marco Theetz wird neuer Co-Trainer
Dennis Reckstand (li.) bejubelt das 2:1 und feiert mit Vorbereiter Max Böttcher - während Florian Klein (re.) konsterniert dreinblickt. Foto: Maurice Herzog
„Kaum ist die traurige Info über das berufsbedingte Ausscheiden unseres Co-Trainers Dominik Scheu zum Saisonende publik, lassen wir gleich die nächste Katze aus dem Sack: Marco Theetz wird ab Sommer neuer Co-Trainer von Coach Carstensen und folgt damit auf ‚Scheune‘!“ Mit dieser Mitteilung bestätigen die Verantwortlichen des Hansa-Landesligisten die Verpflichtung des einstigen „enfant terribles“. „Als jahrelanger Kapitän und Mittelfeldmotor beim Nachbarclub SVCN erspielte sich ‚Theetzer‘ einen Namen im Hamburger Amateurbereich, und sogar auf den Radar des damaligen St. Pauli-Trainers Holger Stanislawski. Über Dassendorf, ETSV und Schwarzenbek führte der Weg seiner aktiven Laufbahn zum SC Wentorf II, wo der 42-Jährige derzeit seine Karriere ausklingen lässt. Neben der Erfahrung von 220 Oberliga-Einsätzen bringt Marco Theetz auch Trainer-Expertise mit, war zwischenzeitlich Co-Trainer in Curslack.“
Liga-Manager Philipp Mohr über das neue Mitglied des Trainerteams: „Zunächst sind wir natürlich sehr traurig darüber, dass ‚Scheune‘ uns verlassen wird. Mit ‚Theetzer‘ haben wir allerdings schnell einen geeigneten Nachfolger finden können. Mit ihm gewinnen wir einen echten Fachmann dazu, der uns als ‚Vollblutfussi‘ und Typ weiter voranbringen wird. Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir ihn davon überzeugen konnten, Teil unseres Projektes zu werden.“
20 Zusagen aus dem aktuellen Kader
"Aushilfs-Innenverteidiger" Dominic Teßmann (re.) sah nach einem überharten Einsteigen gegen Klaas Kohpeiß die Rote Karte. Foto: Maurice Herzog
Und was sagt Theetz selbst zu seiner neuen Aufgabe? „Eigentlich war es nicht unbedingt geplant, nochmal eine solche Aufgabe zu übernehmen. Als die Anfrage kam, hat aber alles sehr gut gepasst. Die Gespräche verliefen absolut positiv und ich hatte gleich ein gutes Gefühl. Mir war klar, dass bestimmte Parameter stimmen müssen, wenn ich nochmal etwas machen sollte. Und das tun sie hier in Altengamme. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, auf die Jungs und das besondere Umfeld!“