Nach 448 Tagen – Könckes Traum-Comeback bei Poppenbüttel-Gala!

Bramfeld wird gerupft – SCP gibt Aufstieg als Ziel aus

21. Februar 2016, 17:27 Uhr

All die Erleichterung fällt von Henrik Köncke nach seinem Tor ab! Foto: Sebastian Jaedtke

Nach unwahrscheinlich langer Leidenszeit, 448-tägiger Durststrecke, kehrte Henrik Köncke im Gastspiel seines SC Poppenbüttel in Minute 71 auf den grünen Rasen zurück. Die Ersatzspieler applaudierten, als der Angreifer für Magnus Hartwig in die Partie kam. Keine 30 Sekunden war Köncke drauf, als er vom starken Milad Ahadi von halbrechts in Szene gesetzt wurde und Bramfelds Torsteher Patrick Möller überwand. Spielentscheidend war der Treffer zwar nicht mehr, aber für Köncke war es ein hochgradig emotionaler Torerfolg – und das mit seinem allerersten Ballkontakt! Die komplette Mannschaft, alle Ersatzspieler und Verantwortliche des SCP liefen auf Köncke zu und herzten den am Boden liegenden und mit seinen Emotionen kämpfenden Stürmer. Was für ein Traum-Comeback!

Collins Folarin (M.) bejubelt das zwischenzeitliche 2:0 mit Magnus Hartwig (l.) und Milad Ahadi (r.). Foto: timelash.de

Aber der Reihe nach: Poppenbüttel von Anfang an mit leichten Feldvorteilen, aber zunächst noch ohne den entscheidenden Zug zum gegnerischen Tor – bis zur 21. Spielminute. Gerrit Pressel mit dem traumhaften Pass in die Gasse, wo Stefan Winkel durchstartete, BSV-Keeper Möller umkurvte und mit links ins verwaiste Gehäuse einschob! Fortan dominierte der zuletzt demontierte Hansa-Primus (0:4 bei Dersimspor) das Geschehen und hätte noch vor der Pause erhöhen können. Stattdessen kam Bramfeld schwungvoll aus der Kabine und hatte nach einem Pressel-Fehlpass die Hundertprozentige zum 1:1: Malte Griese lief völlig blank auf Maximilian Rohrbach zu, schoss diesem das Spielgerät jedoch mehr oder weniger an die Brust (48.). Anstelle des möglichen Ausgleichstreffers brachen beim Rang-Vierten folglich alle Dämme. Ohne Körpersprache, ohne Spannung und ohne jegliche Gegenwehr ließ man sich nun vom SC Poppenbüttel nach allen Regeln der Kunst vorführen!

Der überragende Dennis Duve mit einem „No-Look-Pass“ in die Schnittstelle auf Collins Folarin, der trocken ins lange Eck einschoss (54.)! Dann leistete der BSV mit einem von zahlreichen Katastrophen-Pässen ordentlich Schützenhilfe: Hartwig bediente Pressel, dessen Torschuss von halblinks noch von Winkel über die Linie gedrückt wurde (59.)! Dann spielte Bramfelds Fedai einen Horror-Pass in die Füße von Hartwig. Dieser ermöglichte dem kurz zuvor eingewechselten Adrian Sousa das 4:0 (68.)! Es folgte das Wahnsinns-Comeback von Köncke, der nach seiner Bude zum 5:0 nur wenige Zeigerumdrehungen darauf das halbe Dutzend vollmachte, als Pressel ihn von der linken Grundlinie in Szene setzte (76.)! Für den Schlusspunkt einer an Einseitigkeit kaum zu überbietenden Schluss-Viertelstunde sorgte Winkel, der ein Sousa-Anspiel zum 7:0-Endstand in die Maschen schob (86.)!

„Hatte Gänsehaut am ganzen Körper“

Überragte im Mittelfeld-Zentrum des SCP: Dennis Duve (M.). Foto: timelash.de

Eine Vorführung sondergleichen für den BSV und die vielen Ex-Poppebütteler im Team. Allen voran Coach Florian Neumann fühlte sich von seiner Truppe im Stich gelassen, wollte nach der Partie „keinen Kommentar“ abgeben. Sein Gegenüber konnte hingegen nicht glücklicher sein: „Die Jungs haben alle Vorgaben ausgezeichnet umgesetzt und das gezeigt, was wir uns vorgenommen haben.“ Abschließend machte Olaf Ohrt das, was allen eigentlich klar war, auch offiziell: „Jetzt wollen wir uns das nicht mehr nehmen lassen!“ Heißt: Es wird nicht mehr tief gestapelt an der Bültenkoppel – der Aufstieg in die Oberliga ist nun das klar definierte Ziel. „Beim VfL 93 habe ich es genauso gehandhabt. Zehn Spieltage vor Schluss wurde der Aufstieg als Ziel ausgegeben. Da wir nun ganz oben in der Tabelle stehen, ist es jetzt ein ähnliches Szenario.“ Die letzten Worte gebühren jedoch dem gefeierten Rückkehrer. „Ich habe jeden einzelnen Tag gezählt, im Kalender hinter jedem vergangenen Tag einen Haken gemacht. So ein Einstand – das ist natürlich Weltklasse! Es ist einfach unbeschreiblich, ich hatte wirklich Gänsehaut am ganzen Körper. Endlich wieder der Leidenschaft, für die man lebt, nachzugehen, ist nicht in Worte zu fassen.“ Herzlich willkommen zurück, Henrik Köncke!

Die Bilder zur Poppenbütteler Gala: timelash.de!

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