„Back to the roots“ – Ramcke wieder beim „Heimatverein“!

„Ich sehe den Klub nicht in der Bezirksliga!"

03. Mai 2016, 16:22 Uhr

Frank Ramcke war bereits von 2009 bis 2012 Torwarttrainer beim SV Lurup. Foto: noveski.com

Beim abgeschlagenen Tabellenletzten der Oberliga findet zur neuen Saison ein großer Umbruch statt, der beinhaltet, dass viele Positionen - von den Spielern bis zur Führungsetage - neu besetzt werden. Dazu gehört auch der Trainerposten, welcher ab Sommer von Frank Ramcke bekleidet wird. Der Übungsleiter genoss zuletzt eine dreijährige Pause und kehrt nun zu seinem „Heimatverein“ zurück. „Mir tat es im Herzen leid, zu sehen, was mit dem Verein passiert ist. Aber ohne Sponsor ist es im Amateurfußball nicht einfach. Trotzdem liebe ich den Verein“, gab Ramcke zu Protokoll. Aus dieser Leidenschaft heraus entstand bei ihm eine Motivation, die in einem Neuanfang münden soll.

Der „Luruper Jung“ trat 1970 in den Verein ein, weshalb sein Herz immer am Klub von der Flurstraße hing, wie er betont. Ganze zwölf Jahre Oberligaerfahrung verbuchte der ehemalige Co- und Torwarttrainer für sich, ehe er im Sommer eine für ihn neue Funktion ausprobiert, wenn Ramcke als„ Headcoach“ die Fäden der Mannschaft zieht. „Bisher habe ich zwar auch an der Seitenlinie gestanden und dirigiert, aber jetzt rücke ich ins erste Glied vor, was nochmal ein bisschen was anderes ist.“ In seinen bisherigen Trainerstationen war er bereits von 2009 bis 2012 bei den Rot-Weißen aktiv, wobei er sich in diesem Zeitraum hauptsächlich um die Torhüter kümmerte. Genauso tat er es auch während seiner anderen Stationen beim SC Concordia und zuletzt bei Altona 93. Nach einer Auszeit von insgesamt drei Jahren kribbelte es wieder beim Fußballliebhaber, weshalb er nun die Entscheidung traf, als Chefcoach mit dabei zu sein, wenn ein Neuanfang bei „seinem“ SVL gestartet wird.

„Wir müssen bitten und betteln, dass ein Spieler zu uns kommt"

Der neue Trainer rückt als neuer Cheftrainer "ins erste Glied vor". Foto: noveski.com

In der laufenden Saison heimste die Mannschaft nur ein mickriges Pünktchen ein und kassierte bis dato unglaubliche 199 Gegentore. Aber was die Geschlossenheit angeht, ist Ramcke begeistert: „Auf dem Platz wird sich nicht gegenseitig beschimpft und die Spieler stehen immer füreinander ein, und das, obwohl sie fast jedes Mal zweistellig verlieren. Das ist ein hervorragendes Teambuilding und für mich eine ganz tolle Basis, um mit den Jungs zu arbeiten.“ Verwunderlich ist für viele Beobachter jedoch, dass Ramcke sich nun dieser Aufgabe widmet, da nicht wenige glauben, dass Lurup auch im nächsten Jahr tabellarisch durchgereicht wird. Doch davon will der kommende Trainer nichts wissen: „Ich sehe den Klub nicht in der Bezirksliga. Und dieser ganze Neuanfang ist nicht nur klasse, sondern juckt mich auch unwahrscheinlich! Dazu verspreche ich mir sehr viel vom neuen Standort. Wenn die Fans sehen, dass auch noch ein bisschen was vom Trainerteam und den Spielern kommt, könnte Neugierde und Lust enstehen, unsere Jungs spielen zu sehen. Diese Aufbruchstimmung erhoffe ich mir. Natürlich werden wir am Anfang der nächsten Saison noch Lehrgeld zahlen, weil sich dann erstmal eine neue Mannschaft finden muss, aber ich hoffe, dass wir im Laufe der Saison dann guten Fußball spielen werden.“ Neue Spieler sollen also auch gefunden werden, die dann allerdings charakterlich in die Mannschaft passen sollen. Denn Geld gibt's an der Flurstraße auch weiterhin nicht zu holen, da weiterhin kein Sponsor vorhanden ist, wie Ramcke berichtet: „Das war zu Concordia- und Altona-Zeiten noch was anderes, als man aus dem Vollen schöpfen konnte und die Spieler von alleine gekommen sind. Nun müssen wir bitten und betteln, dass wir jemanden für uns gewinnen können. Aber bei den Spielern, die da kommen, sind wir absolut sicher, dass sie den Gang aus Liebe zum Sport machen. Denn Pesos besitzen wir nicht, unsere Kasse ist leer!“

„Mir tat es im Herzen leid, zu sehen, was mit dem Verein passiert ist"

Was das sportliche Ziel für die kommende Spielzeit angeht, wurde dies bereits intern  definiert: „Es kann kein anderes Ziel geben, als der Truppe anfangs noch eine gewisse Findungszeit zu lassen und am Ende die Liga zu halten“, macht Ramcke, der in der Vergangenheit häufiger mal den Spielen beiwohnte, deutlich, da sein alter/neuer Klub eine Herzensangelegenheit für ihn ist und bleibt. „Mir tat es im Herzen leid, zu sehen, was mit dem Verein passiert ist. Aber ohne Sponsor ist es im Amateurfußball nicht einfach. Trotzdem liebe ich den SV Lurup“, erzählt er und freut sich auf das Projekt mit vielen neuen Gesichtern im Klub, die alle das Bedürfnis verspüren, dem Verein wieder neues Leben einzuhauchen. Mit dabei ist der neue Liga-Obmann Jan Kröger, Berater Uwe Petersen, der nach sechs Jahren wieder in die Funktion zurückkehrt, und der neue Pressewart Markus Knerr. In den nächsten Tagen soll es zudem noch neue News geben, was die Aufstockung des Trainerteams für die folgende Spielzeit angeht...

Autor: Mathias Merk