Eidelstedt und Pinneberg II triumphieren im Abstiegskampf!

TBS, Tesla und HR II leisten Uetersen Gesellschaft

23. Mai 2016, 16:52 Uhr

Jubel und Erleichterung waren beim SV Eidelstedt groß. Mit einem Sieg im Abstiegsgipfel bei TBS Pinneberg schaffte man den Klassenverbleib. Foto: Claus Bergmann

Bis zum letzten Spieltag blieb es im Abstiegskampf der Hammonia-Staffel spannend. Gleich ein halbes Dutzend Mannschaften spielten - nach dem TSV Uetersen - drei weitere Absteiger aus und setzten bis zum Schluss alles daran, eben nicht den Gang in die Bezirksliga antreten zu müssen. Lediglich die SV Halstenbek-Rellingen II hatte spielfrei, weshalb ihnen nichts anderes übrig blieb, als abzuwarten, was auf den anderen Plätzen geschieht. Trainer Manuel Kaladic und seine Truppe sahen sich aber bereits vor dem Spieltag in der Bezirksliga, da „es unmöglich war, dass gleich zwei Spiele der Konkurrenten für uns laufen“, sagt er ein wenig bedrückt. Am Ende hielten der SV Eidelstedt sowie der VfL Pinneberg II die Klasse  während neben HR II auch TBS Pinneberg und der FK Nikola Tesla den bitteren Abstieg verkraften mussten.

„Die ganze Saison ist beschissen gelaufen!“

Der TBS, wie sein Spieler Madjid Albry (rechts), nach Abstieg am Boden. Foto: Claus Bergmann

Wie wir bereits berichteten (Hier zum Nachlesen), war einer der Verlierer im Kampf um den Klassenerhalt der FK Nikola Tesla, welcher zum Saisonabschluss vor einer großen Kulisse gegen den HEBC mit 1:3 verlor und somit - nach nur einem Jahr in der Landesliga - wieder eine Etage tiefer um Punkte kämpfen muss. Noch hinter dem Demirovic-Ensemble kam TBS Pinneberg ein. Im direkten Duell gegen den SV Eidelstedt brauchte die Mannschaft von Trainer Bülent Dobrucali einen hohen Sieg, um noch eine geringe Chance zu wahren. Dass die Eidelstedter ihrerseits ebenfalls punkten musste, um im nächsten Jahr wieder in der Landesliga Hammonia vertreten zu sein, spielte TBS nicht gerade in die Karten. Deshalb gab es an der Müßentwiete einen Abstiegskampf, wie er für beide Teams nicht härter hätte sein können, da der Verlierer am Ende definitiv in die Bezirksliga absteigen musste, was in jenem Fall die Mannen von der Müßentwiete waren. Die Equipe von Jogi Meyer rettete sich und katapultierte sich zum Abschluss der Saison auch noch auf den achten Rang. Verrückter Hammonia-Abstiegskampf! Zurück blieb ein gastgebender Verein, der traurig über den Ausgang war, aber auch nach vorne blickte, wie TBS-Manager Cem Sürücü unterstrich: „Ich sehe das wie unsere Leidensgenossen von Nikola Tesla: Der Abstieg tut schon weh, aber er ist kein Weltuntergang. Außerdem betone ich, dass wir selbst daran schuld sind. Die ganze Saison ist beschissen gelaufen!“ Als Gründe nannte er unter anderem die fehlende Erfahrung im Team: „Wir hatten eine sehr junge Mannschaft, woraus wir jetzt gelernt haben und es in Zukunft anders umsetzen werden. Für die nächste Saison werden wir uns von mehreren Akteuren trennen, die einfach nicht zu uns passen. Natürlich setzen wir weiter auf junge Kicker, aber werden dabei auch auf eine gute Mischung mit erfahrenen Spielern achten, so dass wir zwar nicht den direkten Aufstieg anpeilen, aber mit einer neuen Mannschaft in der Bezirksliga oben mitspielen wollen. Den Grundstein haben wir dafür bereits gelegt, da wir unsere wichtigsten Leute halten konnten, mit denen wir auch gerne unseren Weg weitergehen.“

Hier geht's zur Statistik zum Spiel TBS Pinneberg vs. SV Eidelstedt!

SV Eidelstedt und VfL Pinneberg II freuen sich

Mit einem Doppelpack sorgte Torsten Jung am letzten Spieltag dafür, dass der VfL Pinneberg II die Klasse hält. Foto: noveski.com

Dem gegenüber stand ein SV Eidelstedt, der allen Grund zur Freude hatte, wie Trainer Jogi Meyer berichtete: „Auf uns wurde phasenweise kein Pfifferling mehr verwettet, weshalb wir in der Winterpause zwei, drei Spieler aus der Zweiten geholt haben, was uns nach vorne gebracht hat. Dadurch wurde der Konkurrenzkampf angekurbelt und ab Ende März haben wir uns immer mehr als Gemeinschaft präsentiert, was nachher für mich der ausschlaggebende Punkt war. So konnten wir schlussendlich gemeinsam feiern. Ich war bereits zuhause, da klingelten einige Spieler bei mir, woraufhin wir nochmal losgezogen sind. Jetzt bin ich aber erstmal nur froh, dass das alles vorbei ist. In den nächsten Wochen werde ich mich erholen, da es eine echt anstrengende Saison war.“

Doch nicht nur am Redingskamp herrschte Erleichterung, auch beim VfL Pinneberg - für den es vor Beginn des letzten Spieltages noch ganz düster aussah - brach man in wahre Jubelstürme aus. Ein Sieg in Schenefeld war Pflicht, mit einem äußerst leidenschaftlichen Auftritt und einem 3:0-Triumph auch umgesetzt. Gleichzeitig war man aber auch auf Schützenhilfe des HEBC beim direkten Konkurrenten Nikola Tesla angewiesen. Für den VfL lief alles wie am Schnürchen, fast schon wie in einem Traum, weshalb sich die Freude bis nach Mallorca streckte, wo Trainer Patrick Bethke saß und aus der Ferne diverse Liveticker verfolgte. „Die Jungs haben mir gesagt: Paddy flieg in den Urlaub, wir machen das schon. Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nicht im Stich lassen wollte, aber sie klopften mir auf die Schulter und schickten mich nach Malle. Am Donnerstag hab ich sie noch aufeinander eingeschworen und bin mit Börje Scharnberg (Co-Trainer der Ligamannschaft, Anm. d. Red.) die Aufstellung durchgegangen, mit der ich spielen wollte.“ Seine Schützlinge hielten jedenfalls Wort, kämpften und rackerten sich die Lunge aus dem Hals: „Börje erzählte mir, dass er die Jungs einfach nur noch wie ein Wilder angefeuert hat. Den Rest haben sie von ganz alleine gemacht.“ Den Stolz auf seine Truppe und die Freude über das Geschaffte, merkte man Bethke auch am Tag danach noch an: „Ich wünsche noch einen schönen Tag, ich werde ihn haben und am Pool weiterfeiern!“

VfL Pinneberg II!" href="http://radiohamburg.fussifreunde.de/spiel.page?id=1605221">Hier geht's zur Statistik zum Spiel BW 96 Schenefeld vs. VfL Pinneberg II!

Spielfreie SV HR II muss runter

Coach Manuel Kaladic von der SV HR II, ahnte bereits vorher, dass sein Team runter musste. Foto: KBS-Picture.de

Als dritten Klub erwischte es die an jenem Nachmittag zum Zuschauen verdammte Reserve von Halstenbek-Rellingen. Dabei teilten sich die Verantwortlichen und Offiziellen extra auf und versammelten sich auf den entscheidenden Plätzen, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, wie Coach Manuel Kaladic berichtet: „Einige waren bei TBS und/oder in Schenefeld, während ich bei Tesla zugegen war, um mir das anzugucken. Ich muss aber auch sagen, dass ich schon vorher damit gerechnet habe, dass wir absteigen. Denn zwei Partien hätten für uns laufen müssen, was bei der Konstellation wie ein Sechser im Lotto wäre. Dennoch hatte ich natürlich bis zum Schluss noch einen Funken Hoffnung.“ In weiser Voraussicht traf sich die Mannschaft schon einen Tag vorher und unterhielt sich über das drohende Szenario. Kaladic' Fazit: „Es ist jetzt leider so gekommen. Wir haben es im Saisonendspurt selbst aus der Hand gegeben. Das heißt nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Wir haben nur die Konsequenz vermissen lassen und in wichtigen Spielen individuelle Fehler gemacht“, der der Coach, der anfügt: „Selbst wenn es blöd klingt: Ich bin zufrieden mit der Mannschaft. Denn sie haben es geschafft, bis zum letzten Spieltag die Chance zu wahren, eventuell drin zu bleiben.“

Autor: Mathias Merk