Möller sorgt für Spannung – aber Norderstedt zu stark!

Regionalligist gewinnt torreichen Härtetest gegen Dassendorf

23. Juli 2016, 00:03 Uhr

In der Schlussphase ging es auf dem Grün des Edmund-Plambeck-Stadions zwischen beiden Teams richtig zur Sache. Hier duellieren sich Amando Aust (l.) und Norderstedt-Kapitän Philipp Koch mit eiserner Miene. Foto: noveski.com

Für Eintracht Norderstedt sollte es ein letzter Gradmesser vor dem Regionalliga-Start am Sonntag in knapp einer Woche gegen Hannover 96 II (14 Uhr) werden – der Hamburger „Triple-Meister“ TuS Dassendorf startet hingegen schon in zwei Tagen ins neue Pflichtspieljahr mit dem Pokalduell bei der TSV Reinbek, ehe am kommenden Freitag die große Oberliga-Saisoneröffnung bei Altona 93 steigt. Dementsprechend nahm auch AFC-Coach Berkan Algan unter den Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion Platz – und sah einen Kontrahenten, der ohne einige Stammkräfte antreten musste. So fehlten bei der TuS die Neuzugänge Marcel von Walsleben-Schied (TSG Neustrelitz) und Rinik Carolus (SC Victoria) genauso wie die arrivierten Henrik Dettmann und Beytullah Atug (beide verletzt). Dafür wirkte ein nicht unbekannter Testspieler mit, der sich nach seiner Einwechslung auch prompt in die Torschützenliste eintrug…

Haris Kevac (l.) mit seinem ersten Tor zum zwischenzeitlichen 2:0. Foto: noveski.com

Die Eintracht war zwar das spielbestimmende Team, es dauerte jedoch bis zur 33. Spielminute, ehe Deran Toksöz einen Angriff selbst einleitete und auf rechts Felix Drinkuth bediente. Dessen Hereingabe köpfte Jan Lüneburg an den rechten Pfosten, von dort prallte das Spielgerät ab und fiel Toksöz vor die Füße, der keine große Mühe mehr hatte – 1:0! Kurz darauf hatte Juri Marxen die Verdopplung des Ergebnisses auf dem Schlappen, scheiterte aber am Außenpfosten (40.). Der zweite Abschnitt begann so, wie der erste aufhörte. Dassendorf merkte man das Fehlen der einen oder anderen Offensivkraft deutlich an – und so war es der einmal mehr nach seiner Hereinnahme überzeugende Haris Kevac, der nach Gruhnes Parade gegen Jan Lüneburg abstaubte (56.)!

Seinen Torriecher hat er nicht verloren: Mo Labiadh (l.) verkürzt für "Dasse". Foto: noveski.com

120 Sekunden nach dem 0:2 ergab sich den Gästen im Edmund-Plambeck-Stadion die erste ganz dicke Gelegenheit durch Finn-Lasse Thomas, der auf halbrechts urplötzlich völlig frei vor Johannes Höcker auftauchte, das Leder aber haarscharf am langen Eck vorbei setzte (58.). Es folgte der dritte Norderstedter Torerfolg durch Toksöz, der nach einem ruhenden Ball von Jan-Philipp Rose TuS-Keeper Christian Gruhne ganz alt aussehen ließ und mit der Fußspitze zur Stelle war (66.)! Doch dann: Beim Martens/Hoffmann-Ensemble war inzwischen ein gewisser Mohamed Labiadh in der Partie. Der Angreifer, der letzte Saison noch für BU auf Torejagd ging, agierte als Testspieler und sorgte prompt wieder für etwas mehr Spannung, als er nach einem Standard auf der anderen Seite den zweiten Ball antizipierte und Höcker überwand (68.)!

Ante-Akira Kutschke (v.) nimmt es gleich mit zwei Gegenspielern auf. Foto: noveski.com

Die kurze Spannung war jedoch abrupt wieder vorbei, denn nur wenige Augenblicke darauf wurde der schönste Angriff der Begegnung von Haris Kevac verwertet, der nach Doppelpass mit Ante-Akira Kutschke – der Tempo aufnahm und vom linken Strafraumeck steil spielte – den alten Abstand wieder herstellte (71.)! Nichtsdestotrotz: nun ging es rauf und runter und insbesondere TuS-Kapitän Sven Möller hatte noch nicht genug. Zuerst betrieb er nach einem vermeintlichen Handspiel von Kummerfeld – der Assistent hatte eine Abseitsposition angezeigt – vom Punkt aus Ergebniskosmetik (74.), dann fand er mit seinem 18-Meter-Schuss in Höcker seinen Meister (76.). Den Schlussakkord setzte der „Blondschopf“ mit einem traumhaften 22-Meter-Freistoß aus halblinker Position in den linken Knick zum 3:4-Endstand aus Sicht des Oberliga-Champions (77.)! In den Schlussminuten kam zwar nochmal ein wenig Spannung auf, doch letztlich brachte die Seeliger-Elf den knappen, aber alles in allem hochverdienten, Sieg über die Runden. Ein „Aktiver“ erlebte das Spielende derweil hinter der Bande. Denn TuS-Übungsleiter Thomas Hoffmann wurde wegen Reklamierens von seiner Trainerbank verwiesen…

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