Raspo kegelt Oberliga-„Leader“ raus – Teutonia 05 nie gefährdet!

„Wir haben an uns geglaubt!“

03. August 2016, 02:21 Uhr

Teutonias Gerrit Pressel (l.) im Zweikampf um den Ball. Foto: noveski.com/Genat

Mit einer faustdicken Überraschung hat die zweite Runde im ODDSET-Pokal am Großkampftag aufgewartet: Kreisklassist Rasensport Uetersen hat den ersten Oberliga-Spitzenreiter der noch jungen Saison, den VfL Pinneberg, aus dem Wettbewerb gekegelt – und das auf äußerst dramatische Art und Weise! In der dritten Minute der Nachspielzeit war es Artur Koziol, der einen Eckball von Christian Förster zum viel umjubelten 2:1 in die Maschen schädelte!

Auf Grand und mit Leibchen: Hamm U. zog nach Rückstand gegen TuS Hamburg mit einem 3:1 im Gepäck in Runde drei ein. Auch Leo Monteiro (M.) traf. Foto: noveski.com/Bode

Von einer Sensation zu sprechen, würde aber wohl beiden Mannschaften nicht gerecht werden – auch wenn sie fünf Ligen trennen. Raspo ist mit diversen Spielern bestückt, die in den vergangenen Jahren noch für den TSV Uetersen in der Landesliga Hammonia aktiv waren. Doch Chefcoach Peter Ehlers, der krankheitsbedingt von Frank Weche auf der Trainerbank vertreten wurde, betont: „Das Siegtor hat ein Spieler erzielt, der letzte Saison noch in der Kreisklasse gespielt hat!“ Pinneberg hatte zwar mehr Ballbesitz, konnte daraus jedoch nur wenig Kapital schlagen. Stattdessen setzten die Hausherren immer wieder gefährliche Nadelstiche und kamen auch zu Tormöglichkeiten: Marvin Schramm und Raphael Friederich verzogen aus der Distanz knapp, ehe Erstgenannter einen Kopfball aus fünf Metern an den Pfosten setzte. Allerdings blieb Schramm hartnäckig und sorgte 20 Zeigerumdrehungen vor Schluss für den ersten Paukenschlag, als er eine Förster-Hereingabe – diesmal aus größerer Distanz – ins Glück köpfte! 250 Zuschauer witterten die Überraschung, mussten aber dann mit ansehen, wie Flemming Lüneburg in den Schlussminuten wieder für offene Verhältnisse sorgte (85.). Es schlug die große Stunde des Artur Koziol, der vom FC Union Tornesch III (!) kam, als er nach einer punktgenauen Ecke des reaktivierten Christian Förster tosenden Jubel aufkommen ließ (90. +3)! „Wir haben an uns geglaubt und wussten, dass wir es können“, freute sich Ehlers über den großen Erfolg.

„Dann hätte ich mit dem Fußball aufgehört“

Stefan Winkel (l.) traf zur Vorentscheidung für Teutonia 05. Foto: noveski.com/Genat

Derweil ist auch der FC Teutonia 05 im ligainternen Aufeinandertreffen mit dem SC Sternschanze eine Runde weiter gekommen. Beim 2:0-Sieg sorgten Jeton Arifi mit einem direkt verwandelten Freistoß in den Giebel (37.) und Stefan Winkel (40.) schon vor der Pause für eine Entscheidung. Manager Bert Ehm konstatierte in gewohnter Manier: „Der Gegner hat nur hinten drin gestanden. Schön anzusehen war das Spiel sicher nicht.“ Die defensive Grundausrichtung des Kontrahenten sorgte bei Ehm außerdem für folgendes Statement: „Wenn wir damals solch einen Fußball gespielt hätten, dann hätte ich wohl frühzeitig aufgehört. Ich fand Vicky II am vergangenen Wochenende deutlich stärker, die haben aber sieben Stück bekommen.“ Bei den 05ern mischten die Rückkehrer Arifi und Michael Meyer über die gesamten 90 Minuten mit – während Top-Torjäger Aytac Erman berufsbedingt gar nicht erst im Kader stand und wie einige andere auch geschont wurde. Bei Aufsteiger Sternschanze kamen indes die Zugänge Nikolas Couybes (USC Paloma) und Marcell Voß (HFC Falke) zum Einsatz. Ein Staffel-Gegner beider Teams musste hingegen die Segel streichen – und wie! Mit sage und schreibe 0:5 ging der TuS Germania Schnelsen beim zwei Klassen tiefer kickenden SC Cosmos Wedel baden! Allein Felix Loyal trug sich gleich vierfach in die Schützenliste ein. Hut ab!

BU und Vicky mogeln sich weiter

In ungewohntem Dress: Hamm Uniteds Chris Mahrt (l.). Foto: noveski.com/Bode

Drittes Pflichtspiel, zum dritten Mal Grand – und ein drittes Mal ganz arge Schwierigkeiten hatte der HSV Barmbek-Uhlenhorst! Nach dem mühsamen 2:0 in Poppenbüttel und der 0:4-Liga-Klatsche beim FC Türkiye konnte sich der Vize-Meister bei Fabian Facklam bedanken, der beim äußerst starken Bezirksligisten SV Bergstedt erst in der 70. Spielminute den goldenen Treffer der Partie erzielte. Noch viel länger zittern musste der SC Victoria – und das beim von Dennis Tornieporth trainierten Kreisligisten Düneberger SV. Die bravourös und mit großer Leidenschaft kämpfenden Gastgeber waren bereits mit einem Bein in der Verlängerung angekommen, da es der haushohe Favorit in 87 Minuten nicht schaffte, den Ball auch nur einmal im Düneberger Tor unterzubringen. Doch dann gelang es Sergej Schulz – nach Vorarbeit des eingewechselten Marius Ebbers –, sein Team vor einer Extraschicht zu bewahren. „Wir haben uns gut verkauft und sind erhobenen Hauptes ausgeschieden“, lautete das völlig zutreffende Statement des tapferen DSV.

Altona düpiert Süderelbe, Cordi hat Sharifi

Freistoß-Schütze Jeton Arifi (3. v. r.) lässt sich von Pascal Pietsch feiern. Foto: noveski.com/Genat

Während sich die zwei ambitionierten Oberligisten gegen unterklassige Gegner abmühten, zeigte Altona 93 eine beeindruckende Vorstellung bei Liga-Konkurrent FC Süderelbe und siegte auch in der Höhe verdient mit 4:0! Bereits nach 20 Minuten war der Drops gelutscht, nachdem Nick Brisevac einen an Max Stolzenburg verursachten Elfmeter sicher verwandelte und Marco Schultz wenig später auf 2:0 verdoppelte. Nach der Pause rundeten Milaim Buzhala und Pablo Kunter den runden Auftritt der Algan-Bengel ab. Unterdessen ist bei „Vicky-Schreck“ Concordia derzeit auf „Bambur-Ersatz“ Bazier Sharifi Verlass! Nach seinem Hattrick in Glinde und dem Doppelpack gegen Victoria war er auch beim VfL Lohbrügge erfolgreich. Nicht nur das: der ehemalige Meiendorfer erzielte zehn Minuten vor der Pause gegen die Truppe von Ex-Cordi-Coach Andreas Führer den spielentscheidenden Treffer! „Menschlich hat er sich sehr gut eingefunden, er ist ein extrem akribischer Arbeiter – zudem sehr diszipliniert, ruhig und besonnen. Deshalb freue ich mich für ihn! Bazier setzt die Vorgaben des Trainers gut um und fühlt sich bei uns wohl. Man darf aber auch nicht vergessen, dass er eine sehr gute Ausbildung genossen hat, wo ihm die Grundlagen für den weiteren Weg mitgegeben wurden“, erklärt Manager Florian Peters, der aufgrund des engen Spiels bis zum Schluss zitterte: „Das war wirklich sehr knapp!“