SVNA überrollt (Ex-)Überraschungs-Spitzenreiter!

Liga-Neuling stößt weiteren Newcomer von der Tabellenspitze

12. August 2016, 23:17 Uhr

Marcel Jeremias (l.) eröffnete den Nettelnburger Torreigen. Foto: noveski.com

Während der SC Condor II mit einer bärenstarken Defensive in der Bezirksliga Nord den Aufstieg als Zweitplatzierter feierte, kamen die Gegner des SV Nettelnburg/Allermöhe in der Bezirksliga Ost nicht selten unter die Räder und hatten der Mega-Offensive nichts entgegenzusetzen. In dieser Saison gehen die beiden Aufsteiger in der Landesliga Hansa auf Punktejagd, was an den ersten beiden Spieltagen bereits bestens gelang. Die Condor-Reserve grüßt nach zwei Spielen überraschend von der Tabellenspitze und der SVNA rangiert auf Rang vier. Nun kam es, nach einem direkten Duell unter Aufsteigern, allerdings zum Führungswechsel, sodass der nächste Liga-Neuling vorerst den Platz an der Sonne einnimmt!

Zu Beginn der Partie war von einem möglichen Torrausch jedoch wenig zu erkennen. „Die erste Viertelstunde ist sehr schleppend verlaufen“, schaut SVNA-Manager Jan Arp auf die Anfangsphase der Partie zurück. Doch nachdem beide Neulinge sich ein wenig abtasteten, kamen die Hausherren zum ersten Torerfolg: Marcel Jeremias verwertete, nach einem Konter über rechts, den Pass von Dustin Siegmund und schickte seine Farben nach 28 Minuten auf die Siegerstraße. „Im direkten Anschluss verpassen wir das 2:0“, erinnert sich Arp wenig später, sodass sein Team mit einer knappen Führung in die Kabine ging.

Genickbruch beim SCC kurz nach Wiederanpfiff

Wichtiger Offensiv-Baustein beim SVNA und Doppeltorschütze: Dustin Siegmund. Foto: noveski.com

Doch kurz nach Wiederanpfiff machten die Hausherren, deren Trainer Andreas ferentinos zurzeit im Urlaub weilt, das, was sie am besten können und in der abgelaufenen Saison mit Bravour unter Beweis stellten: Toreschießen! Keine drei Minuten waren gespielt, als Topscorer Dustin Siegmund nach einem Pass durch die Mitte alleine vor SC-Keeper Lund auftauchte und diesen, mit einem hervorragenden Schlenzer aus 18 Metern, überwand (48.). „Das 2:0 war wohl der Genickbruch“, bilanzierte Arp nach der Partie, musste aber auch anfügen, dass „man sich mit etwas Pech auch den 2:1-Anschlusstreffer hätte fangen können." Doch zum Torerfolg sollte die SCC-Reserve an diesem Abend nicht kommen, auch wenn Arp einen Gegner sah, der „bis zur 90. Spielminute nicht aufgesteckt, weiter Gas gegeben und nach vorne gespielt hat“. 

Bei den Grün-Schwarzen dagegen wuchs das Selbstbewusstsein sichtlich und so war der nächste Treffer die logische Konsequenz: Tom-Philipp Müller kam über die linke Seite bis zur Grundlinie, passte das Leder in die Mitte, wo zunächst ein SVNA-Akteur verpasste, doch wenig später Ali Schewa an den Ball gelangte und diesen aus spitzem Winkel in die lange Ecke knallte (74.)! „Beim 3:0 war das Thema durch“, so Arp, der kurz vor Schluss auch noch einen weiteren Treffer bejubeln konnte. Erneut war es Torjäger Siegmund, der in der vergangenen Saison elementarer Baustein der Meister-Offensive war und nach Vorlage von Müller seinen dritten Saisontreffer auf dem Konto verbuchen konnte (87.)!

„Viele Kleinigkeiten haben sich summiert und so ein großes Ganzes gebildet"

Tom-Philipp Müller bereitete zwei Treffer direkt vor. Foto: noveski.com

Abschließend war Arp durchweg zufrieden mit dem Gesehenen und zog ein positives Fazit: „Wir haben heute sehr guten Kombinationsfußball gezeigt und ich denke, in der Höhe und von den Spielanteilen war es eine verdiente Geschichte und geht so auch in Ordnung. In der Schlussphase hat man aber schon ein wenig das Dassendorf-Spiel vom Dienstag gemerkt und einen Substanzverlust gesehen. Deshalb bin ich auch nicht so traurig, dass wir den 'In-der-Woche-Faktor' nun nicht mehr berücksichtigen müssen.“ Und auch Arps Gegenüber, SCC-Coach Robin Hüttig, sah „insgesamt bewertet eine verdiente Niederlage“, wobei man darüber streiten könne, „ob es wirklich 4:0 hätte ausgehen müssen“. Es haben zwar „viele Kleinigkeiten nicht gestimmt, die sich summiert und so ein großes Ganzes gebildet haben“, doch habe man auch eine „Art und Weise an den Tag gelegt und versucht, die Vorgaben sowie trainierten Spielweisen umzusetzen“, sodass Hüttig auch weiterhin positiv auf die kommenden Partien schaut und womöglich sogar einen kleinen Vorteil in der Niederlage sieht: „Auch wenn es sich doof anhört, sind wir nun wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen.“ Doch auch nach einer Niederlage und „einem schlechten Tag, den man erwischt hat, muss man nicht mit Angst in das nächste Spiel gehen“, stellt der Gästecoach korrekterweise fest. So steht die Reserve vom Berner Heerweg zwar nicht mehr am Platz der Sonne, doch mit sechs Punkten aus drei Spielen auf Rang drei – was für einen Aufsteiger aller Ehren wert ist.

„Mit Sasel kommt die Spitze der Liga"

Schaut der Manager des Neu-Spitzenreiters, Jan Arp, auf die anstehende Aufgabe, befindet sich der 38-Jährige zwischen Freude und Spannung: „Wir glauben an unsere Stärken und wir wissen, was die Jungs können – das haben sie in der letzten Saison zu Genüge unter Beweis gestellt. Doch es ist natürlich so, wenn du dir die ersten fünf Spiele ansiehst, dann schluckst du erst einmal. Mit Sasel kommt die Spitze der Liga und da wird sich zeigen, was wir im Stande sind zu leisten.“ Doch bis dahin kann das Team vom Henriette-Herz-Ring erst einmal ein alt-bekanntes Gefühl genießen – das der Tabellenführung!

Autor: Daniel Meyer