WTSV im Pech: BU wendet Niederlage gerade noch ab!
Wedeler Ärger über nicht gegebenen Strafstoß
„Wir hätten zur Pause 3:0 oder 4:1 führen müssen!"
Behielt sein Team weiter im Rennen und zeigte sein Können: BU-Keeper Andre Tholen. Foto: noveski.com
Denn obwohl die Hausherren nach Chancen das Spiel deutlich dominierten, verpassten sie es, mit einer klaren Führung in die Halbzeit zu gehen. „Wir hatten bestimmt fünf Hochkaräter, hätten zur Pause 3:0 oder 4:1 führen und es dingfest machen müssen, dann wäre nichts mehr passiert“, ärgerte sich Wedels Sportchef Frank Ockens nach der Partie. Bis zur 20. Minute mussten die Zuschauer im Elbestadion warten, ehe die Grün-Weißen auf die Siegerstraße abbogen: Aus dem Zentrum heraus kam der Ball in die Schnittstelle, wo Hendrik Ebbecke BU-Keeper Tholen umkurvte und locker einschob. Mit dem Führungstreffer im Rücken erspielten sich die Gastgeber weitere Chancen, doch genau dann traf das ein, was Ockens später bemängeln musste: die Chancenverwertung! Den Anfang machte Jan Eggers, der nach einem Hinze-Querpass frei vor dem Tor stand und aus elf Metern vergab (32.). Einige Minute später war es der Torschütze zum 1:0, der an Tholen bereits vorbei war, den Ball allerdings nicht im verwaisten Tor unterbringen konnte. Auch Othniel Kenou blieb ein Torerfolg verwehrt. Kurz vor dem Pausenpfiff dann noch einmal eine Schreckenssekunde für die Gäste, als Mark Hinze nach einer Kontersituation aus 25 Metern abzog, der Ball genau auf den Winkel zusteuerte und BU-Schlussmann Tholen mit einer sensationellen Parade seine Farben vor dem 0:2-Rückstand bewahrte (45.)!
Im zweiten Durchgang dauerte es gut zehn Minuten, bis es die erste Torchance zu vermelden gab, die auch gleich zum Torerfolg führte – diesmal jedoch auf der gegenüberliegenden Seite! Matthias Ribeau setzte sich nach einer scharfen Ecke von Fabian Facklam gekonnt durch und schädelte das Leder mit voller Wucht in die Wedeler Maschen (56.)! „Das waren gefühlte 180 km/h!“, bewunderte WTSV-Sportchef Ockens die gewallte Kopfballstärke des 28-Jährigen. Doch von dem Ausgleichstreffer wenig beeinflusst, spielte der Aufsteiger weiter nach vorne und kam nur sechs Zeigerumdrehungen später zum erneuten Führungstreffer. Marlo Steinecke gewann den Ball im Spielaufbau der Gäste, behauptete sich im Eins-gegen-Eins stark und durchstieß die komplette Abwehrreihe der Gelb-Blauen – Trainer Frank Pieper weilt derzeit im Urlaub, genauso wie sein Gegenüber, Daniel Domingo –, sodass der Linksfuß aus elf Meter sein Glück probierte und Tholen diesmal keien Abwehrchance ließ (62.)!
Gegentor, Elfmeter, Riesenchance: Wedel im Pech
„Nach dem 2:1 war es ein komplett offenes Spiel“, befand Ockens, der auf Seiten seines Klubs, der einmal mehr ohne Torjäger Eric Agyemang auskommen musste, zwei Chancen sah, jedoch auch beim Gegner einige Möglichkeiten vermerkte. In der 76. kam es dann zum erneuten Nackenschlag für die Gastgeber: Nach einer Korczanowski-Bogenlampe von Außen schädelte Kristoffer Laban ein und neutralisierte den Spielstand ein weiteres Mal (76.)! War das Gegentor nicht schon Strafe genug, musste Ockens wenig später auch noch mit ansehen, wie seinem Team, nach einem Foulspiel an Mark Hinze, ein Elfmeter verwehrt blieb. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass es einer war“, musste der Sportchef nach der Partie die bittere Pille schlucken. Aber kurz vor Schluss wurde es noch dramatischer. Denn drei Minuten vor Abpfiff tauchte Jan Eggers komplett alleine vor dem Gästetor auf und haute den Ball an die Unterkante der Latte (87.)!
„Gegen Osdorf geht man mit einer anderen Einstellung an die Sache, da wollen wir gewinnen!"
„Gucke ich mir die Einzelchancen an, müssen wir eigentlich mit dem Unentschieden unzufrieden sein“, gestand Ockens nach der spannenden Partie, fügte jedoch auch an: „Schaue ich mir das Spiel im Ganzen an, bin ich absolut zufrieden!“ Denn auch wenn scheinbar das nötige Glück an diesem Tage fehlte, darf man die bisherigen Gegner des Hammonia-Aufsteigers nicht vergessen. Denn mit Dassendorf, BU und Buchholz mussten die Wedeler schon gegen drei gestandene Oberliga-Brocken ran, sodass „Ocker“ kurz darauf ergänzte: „Wäre mir vor der Saison gesagt worden, dass wir vier Punkte aus den ersten drei Spielen holen, hätte ich sofort unterschrieben. Klar, wir hätten auch ein zweites Mal gewinnen können, aber wir haben drei sehr gute Auftritte hingelegt, drei gute Spiele absolviert und gezeigt, dass wir bereit sind für diese Liga.“ Dass das Team aus dem Westen Hamburgs bereit ist für die Oberliga, möchte man nun auch am kommenden Freitag unter Beweis stellen, wenn man zum TuS Osdorf reisen muss und dort dauf den altbekannten Mit-Aufsteiger trifft. „Da sieht es mal anders aus: Dann haben wir keinen Gegner von oben, sondern von unten und da geht man mit einer anderen Einstellung an die Sache, weil man gewinnen will“, verkündet der schon jetzt eine kleine Kampfansage an den letztjährigen Hammonia-Meister und merkt schlussendlich an: „Im Endeffekt geht es um den Klassenerhalt und da musst du genau solche Spiele gewinnen.“