Starke Debütanten machen Schanze III zum Derbysieger
El Ouali hält die Führung fest – der neue Publikumsliebling baut sie aus
Mittendrin: Schanzes neuer Publikumsliebling Daniel Salvador Henning, der sich innerhalb von nur 45 Minuten bereits „ein Denkmal setzte“. Aber der Reihe nach.
Gegen angriffslustig erwartete Gäste lief es für Blau-rot sofort wie am Schnürchen, denn kaum hatten sich die Anwesenden vom mitreißenden Landesliga-Premierensieg der ersten Mannschaft direkt zuvor wieder beruhigt, zeigte der nicht immer derart konsequente Dustin Koop (Glashütter SV) nach einem etwas unglücklichen Körpereinsatz von Simon Hatje im eigenen Strafraum auf den Punkt, von dem aus Gwenole Tallec die frühe Schanzenführung besorgte (3.) und seinen Farben damit den Weg für eine dominante, aber von weiteren Erfolgen befreiten Anfangsphase ebnete.
Und so langte schon eine etwas fahrigere Herangehensweise, um dem Gegner wieder ins Spiel zu verhelfen. Nur wusste dieser das nicht so recht auszunutzen.
Erst zielte ein abgefälschtes Rebmann-Geschoss knapp vorbei (30.), dann rettete zweimal der erst 18-jährige „Fabio“ El Ouali bei seinem Pflichtspieldebüt in einem Herren-Gehäuse formidabel gegen Sebastian Kleine (40.) und Marco Schöpper (45+2.).
Mit dem Wiederbeginn sollte der ETV-Elan aber wieder verfliegen, sodass der SCS erneut Stück für Stück wieder an Sicherheit gewann. Umso mehr spielte ihnen dabei das 2:0 in die Karten, bei dem Louis Bergerhoff schön über rechts vorarbeitete und der eingewechselte Daniel Salvador Henning die flache Hereingabe mit der Hacke verwertete – was für ein Einstand für den einstigen Bezirksligaknipser, der in der Folge eigene Sprechchöre erntete und diese mit der einen oder anderen Einzelaktion weiter anzuheizen versuchte!
„Er spielt halt für die Fans“, rechtfertigte Mitspieler Lennart Ohnesorge und ergänzte: „Das erste Tor für den SC Sternschanze gegen den ETV und dann auch noch mit der Hacke – damit hat er sich gleich ein Denkmal gesetzt!“.
Ein Denkmal, das durch sein kaum gestörtes 3:0 (83.) noch schmuckvoller ausfiel, nachdem der starke Gwenole Tallec über links vorbereitete, ehe sich der Franzose noch selber mit dem 4:0 belohnen sollte.
Auch hier sei aber noch das bissige Nachsetzen Jakob Hödls zum vorangegangenen Ballgewinn erwähnt.
Was folgte waren schließlich beschriebene Jubelszenen anlässlich der „puren Freude über den Derbysieg“ und der Tatsache „Koray Gümus (Ligamanager des ETV, Anm. d. red.) am Seitenrand trauern zu sehen“, erklärte Lennart Ohnesorge, der aufgrund seiner Jugendtrainertätigkeit an der Bundesstraße eine ganz besonders reizvolle Partie erlebte, bald schon aber wieder auf die Euphoriebremse trat: „Wir müssen jetzt auf dem Teppich bleiben. Als erstes wollen wir den Klassenerhalt schaffen. Danach schauen wir weiter“, flüchtete sich der Partner von Timm Ordemann in der „nordischen Innenverteidigung“ in abgedroschene Phrasen, die ihren Ursprung in der Vorsaison haben.
„Letztes Jahr haben wir nach dem erfolgreichen Saisonstart auch gedacht, wir steigen mal ganz locker auf und haben dann aber ab dem Winter alles verkackt“, mahnt Kapitän Khaled Teldja zur Bescheidenheit.
Nach den jüngsten Siegen dürfte das heimliche Träumen vom großen (aufstiegs-)Wurf aber natürlich nicht ganz verboten sein…