Furioser SC Victoria überrollt defensiv nicht existente Teutonen!

Hammonia-"Überteam" bekommt ein halbes Dutzend eingeschenkt

23. August 2016, 23:15 Uhr

Len Strömer (l.) unaufhaltsam an Semir Svraka im Teutonen-Tor vorbei zum zwischenzeitlichen 2:0. Foto: Wolfgang Genat

Es handelte sich zwar nur um ein Testspiel, aber in diesem wurden dem FC Teutonia 05 mal so richtig die Grenzen aufgezeigt! Beim SC Victoria bekam das "Überteam" der Landesliga Hammonia, das auf Torjäger Erman sowie auf Rodrigues und Müller verzichten musste, ein halbes Dutzend eingeschenkt - und präsentierte sich vor allem im Umschaltspiel von Offensive auf Defensive mit erschreckenden Lücken. Im Gegensatz dazu sprühte Vicky vor Spielfreude und bestrafte die Fehler der Gäste an der Hoheluft eiskalt.

Bereits nach 45 Minuten führte die Elf von Jasko Bajramovic mit 4:0. Den Anfang machte Youngster Tarek Abdalla aus 15 Metern mit einem herrlichen Urknall aus der Drehung in den linken Knick (6.), ehe der in herausragender Form befindliche Len Aike Strömer nach einem Traumpass von Marcel Rodrigues noch die Ruhe besaß, den gegnerischen Torhüter zu umkurven, um dann in aller Seelenruhe zum 2:0 einzuschieben (14.). Hatte 05 in der Anfangsphase noch zwei Halbchancen durch einen Kopfball von Timo Ehlers nach Glisovic-Flanke (7.) sowie Stefan Winkel, der von seinem "Futsal-Buddy" Michael Meyer bedient wurde und aus 17 Metern nur knapp verzog (11.), ging es in der Folge ausschließlich in eine Richtung. Marcel Rodrigues schlenzte einen 23-Meter-Freistoß von halblinks nicht nur sehenswert über die Mauer hinweg, sondern auch gleichzeitig ins linke Toreck - 3:0 (20.)!

Nachdem Abdalla freistehend mit einem technisch feinen Lop, der nur hauchzart am Pfosten vorbei segelte, den vierten Streich noch verpasste (33.), machte es Danial Jadidi wenige Augenblicke darauf besser: diesmal sorgte ein abgefälschter Pass von Johann Gregor Adler aus dem linken Halbfeld dafür, dass der Jungspund auf und davon war, erneut keine Gegenwehr verspürte, den bemitleidenswerten Semir Svraka einmal mehr stehen ließ und zum Pausenstand veredelte (38.)!

Teutonias Timo Ehlers (l.) in Seitlage gegen Marcel Rodrigues (r.). Foto: Wolfgang Genat

Ist der SC Victoria eigentlich eher für sein taktisch abgeklärtes und aus einer sicheren Defensive geprägtes Spiel bekannt, sorgten an diesem Abend die Offensivaktionen für äußerst unterhaltsame 90 Minuten. Eine Möglichkeit gestattete Vicky dem Landesligisten noch in Durchgang eins. Doch Pietsch vergab nach Meyers Übersicht allein vor Florian Jensen, der gar nicht eingreifen musste (43.). Der zweite Durchgang startete mit sehr disziplinierten Hausherren. Und wenn man mal ein Geschenk verteilte, dann wurden diese dankend abgelehnt. So zum Beispiel in der 55. Minute, als sich Jeton Arifi vom Punkt aus die Gelegenheit auf den Ehrentreffer bot. Doch jener Versuch war nichts mehr als eine klägliche Rückgabe für den nichtsdestotrotz im richtigen Eck liegenden Victor Medaiyese. Der gerade einmal 20-jährige Fänger zeigte aber nicht nur ein ums andere Mal seine Flugkünste, sondern leitete auch Angriffe gekonnt ein. Über den aus der A-Jugend von Rahlstedt zum SCV gewechselten Torsteher und Rodrigues, der in jener Szene ein ganz edles Füßchen an den Tag legte, kam Strömer an die Kugel. Dieser narrte noch zwei Verteidiger mit einem Haken und schoss dann ein - 5:0 (57.)!

Die "Gelb-Blauen" weiter gnadenlos, immer wieder auch über die Außen, wo Pascal El Nemr immer besser in Fahrt kommt - Teutonia hingegen ohne Rückzugsverhalten. Jadidis Distanzschuss wurde zwar noch geblockt, doch der Abpraller landete an der Sechzehnergrenze bei Mirco Bergmann, der den einmal auftitschenden Ball technisch sauber per Scherenschlag aus 13 Metern ins rechte Eck jagte - nun war das halbe Dutzend voll (60.)! In der Schlussphase beschränkte sich der Oberligist auf das Nötigste, was den "Kreuzkirchlern" zumindest noch den Ehrentreffer einbrachte: Arifi in die Gasse auf den links durchstartenden Dieter Forkert, der seine Einsatzzeit nach Einwechslung zu nutzen wusste. Dessen scharfe Hereingabe von der Grundlinie schob Pietsch im Zentrum ein (65.). Der ehemalige Bergedorfer Goalgetter kam noch zu zwei weiteren Einschusschancen: zunächst von Wolff in Aktion gebracht, musste er sich dem starken Medaiyese beugen (74.), ehe er Forkerts Hereingabe im Fallen über die Latte beförderte (88.). "Es war ein wichtiges Testspiel gegen einen guten Gegner, wo wir ein paar Sachen ausprobieren wollten. Trotz der vier Tore war ich in Halbzeit eins noch in einigen Phasen mit der Rückzugsbewegung nicht zufrieden. Da müssen wir das richtige Maß finden. Dennoch waren wir sehr effektiv. Insgesamt betrachtet haben sich die Jungs gut präsentiert", analysierte Bajramovic.