Osdorfs Shootingstar: „Wir haben ein richtig geiles Team!“

Youngster Felix Spranger startet im Oberhaus durch

27. September 2016, 16:58 Uhr

Oberliga-Neuling Felix Spranger bei seinem ersten Spiel gegen den Wedeler TSV. Foto: noveski.com

Als Jugendspieler ist es nicht einfach, den Sprung zu schaffen und auf Anhieb im Herrenbereich Fuß zu fassen – vor allem, wenn es als erste Station zu einem „Frischling“ in Sachen Oberliga-Fußball geht. Doch Felix Spranger scheint sich blitzartig an das Klima und die Härte gewöhnt zu haben, schließlich hat er sich in Windeseile beim Neuling TuS Osdorf einen Namen gemacht. Als Stammspieler auf der Position des Linksverteidigers ist Spranger seit dem dritten Spieltag gesetzt und hat noch viele weitere Ziele mit den „Blomkamplern“, wie er uns im Gespräch verrät...

„Ich habe vor der Saison nicht damit gerechnet, dass ich so viel spielen werde“, zeigt sich Spranger hocherfreut über die rasante Entwicklung. Erst vor der Saison wechselte er aus der A-Regionalliga von Eintracht Norderstedt zum TuS Osdorf, der gerade den erstmaligen Aufstieg in Hamburgs Beletage vollbrachte. „Als A-Jugend-Spieler hat man es natürlich erstmal schwer im Herrenbereich“, gesteht Spranger. Insbesondere im ersten Jahr geht es darum, sich schnell mit dem Tempo und der Wettkampfhärte zu aklimatisieren.

"Die Spieler in der Oberliga sind cleverer"

Felix Spranger im Kampf um den Ball mit Barmbeks Hagen Bastian! Foto: noveski.com

„Der Fußball in der Oberliga ist ganz anders als bei Eintracht Norderstedt in der Regionalliga“, so Spranger, der anfügt: „Das Tempo ist zwar nicht ganz so hoch, aber die Spieler sind einfach cleverer.“ Umso schwerer ist also der Sprung für junge Talente, wie Spranger, sich diesem Niveau erstmal anzupassen. „Am Anfang war das schon erstmal eine große Umstellung für mich, in der Oberliga zu spielen. Aber nachdem ich das erste Mal gespielt habe, ging das relativ schnell.“

Bei seinem kometenhaften Aufstieg in die Startformation der Osdorfer hatte Spranger aber auch das gewisse Quäntchen Glück. Anders gesagt: er profitierte auch vom großen Pech Felix Schlumbohms. Der seit Jahren gesetzte Außenverteidiger zog sich vor einigen Wochen im Training einen Kreuzbandriss zu und wird dem Wiehle-Ensemble lange fehlen. Also warf der Coach den Youngster ins kalte Wasser – und der zahlte das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. „Am Anfang der Saison bin ich davon ausgegangen, dass Felix spielt, aber er hat sich dann verletzt und somit konnte ich mir einen Stammplatz erkämpfen.“

Das erste Spiel gegen Wedel

Felix Spranger (l.) im Zweikampf mit Davor Celic bei seinem ersten Spiel als Stammspieler gegen Wedel! Foto: noveski.com

Seinen ersten Einsatz absolvierte der 19-Jährige im Derby gegen Wedel. „Der Trainer ist vor dem Spiel zu mir gekommen und hat mir gesagt, dass ich als Linksverteidiger beginnen werde. Das kam natürlich überraschend für mich“, erinnert er sich. Trotz der vom Ergebnis her klaren Niederlage (1:4) wusste Spranger zu überzeugen. „Ich war natürlich aufgeregt vor meinem ersten Spiel, aber als ich dann auf dem Rasen stand, war es eigentlich wie jedes andere Spiel, auch wenn's natürlich noch viel körperbetonter zur Sache geht. Aber auch daran gewöhnt man sich.“

Im zweiten Spiel auf „großer Bühne“ ging es gleich gegen den Dreifach-Meister der letzten Jahre, TuS Dassendorf. Und Spranger schafft es, die Flügel-Raketen des „Überteams“ reihenweise zur Verzweiflung zu treiben. Es war der Beginn einer Serie: denn in den letzten vier Spielen blieb Osdorf unbesiegt, heimste acht Punkte ein – und hatte sowohl Dassendorf als auch BU am Rande einer Niederlage.

Nicht nur deshalb fühlt sich Spranger am Blomkamp pudelwohl. „Wir haben hier ein richtig geiles Team! Alle Spieler haben mich hier von der ersten Sekunde an super aufgenommen.“ Dieser Teamgeist, der bei Osdorf schon seit Jahren das Erfolgsrezept ist, wirkt sich dementsprechend auch positiv auf die Leistungen des Jungspundes aus.

"Haben den Sprung ins Mittelfeld geschafft"

Nicht nur am Boden, auch in der Luft liefert er sich ein packendes Duell mit dem Abwehrrecken des Vize-Meisters. Foto: noveski.com

„Wir sind echt ein gutes Team geworden“, freut sich Spranger über die positiven Resultate der letzten Wochen. „Durch die beiden Siege gegen Halstenbek- Rellingen und Buxtehude stehen wir jetzt im Mittelfeld und nicht mehr da ganz unten drin.“

An der Zielsetzung kann und wird sich beim TuS jedoch nichts ändern, betont auch der Youngster: „Das einzige Ziel für uns ist natürlich der Klassenerhalt!“ Seine persönlichen Wünsche für den Rest der Saison lauten: „Ich möchte noch so viele Spiele wie möglich machen.“ Bei Trainer Piet Wiehle hat er sich bereits ins Herz gespielt. Nun liegt es an Spranger selbst, sich dieses Ziel zu erfüllen...

Autor: Leon Schulz