Zu wenig? Norderstedt rettet einen Punkt!

Keine Tore in einem kuriosen Spiel...

02. Oktober 2016, 21:11 Uhr

Marin Mandic vergab die große Chance zum Sieg kurz vor Schluss. Foto: noveski.com

Im Edmund-Plambeck-Stadion war an diesem Nachmittag trotz einer Nullnummer eine ganze Menge los. Dabei sahen die Gastgeber aus Norderstedt vor allem in der ersten Halbzeit nicht immer gut aus und hatten Glück, gegen die SV Drochtersen/Assel nicht in Rückstand zu geraten. Die rund 450 Zuschauer sahen stattdessen einen Kick, der vor allem von der Taktik sowie der Verunsicherung bei der Eintracht geprägt war, so dass nur wenig Spielfluss zustande kam.

„Wir haben hier ein herausragendes Spiel gezeigt“, freute sich Drochtersens Trainer Enrico Maaßen. Dieser konnte auch durchaus zufrieden sein mit der Leistung seiner Jungs, die vor allem in der ersten Halbzeit den verunsicherten Hausherren deutlich überlegen waren, aber ihre Chancen nicht nutzen konnten.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase beider Mannschaften überraschte Drochtersen mit einem starken Offensivpressing, womit die Defensive der Garstedter oft überfordert zu sein schien. Viele Ballverluste waren das Resultat und so kam Drochtersen zu Chancen! In der zehnten Minute konnte Finn Patrick Gierke den hereingespielten Ball von Jasper Gooßen gefährlich auf das Norderstedter Tor befördern. Torhüter Johannes Höcker konnte diesen Schuss zur Freude vom mit eingerückten Florian Nagel nur abprallen lassen, der den Ball allerdings aus drei Metern Torentfernung nur gegen den Pfosten semmelte. 

"Die Effizienz vor dem Tor fehlt"

"Den kann man eigentlich gar nicht gegen den Pfosten schießen", ärgerte sich D/A-Coach Maaßen über den ausgelassenen "Tausendprozenter" von Florian Nagel. Foto: noveski.com

„Das Ding kann man doch eigentlich gar nicht gegen den Pfosten schießen“, ärgerte sich Maaßen nach dem Spiel. „Das zieht sich so schon durch die ganze Saison. Die Effizienz vor dem Tor fehlt“, führte er aus. „Aber letzten Endes macht das ja keiner mit Absicht.“ Auch Norderstedts Trainer Thomas Seeliger blieb diese Situation im Gedächtnis. „Da hatten wir natürlich Glück mit diesem Pfostenschuss, den man einfach reinmachen muss!“

Doch nicht nur diese Gelegenheit bot sich den Gästen im ersten Durchgang. Nur acht Minuten später war Drochtersen erneut über die rechte Abwehrseite der Eintracht durchgedrungen. Gooßen fand mit einer flachen Hereingabe den in der Mitte stehenden Gierke, der den Ball aus fünf Metern nur knapp am rechten Pfosten vorbei schoss.

"Wussten, dass es schwer wird, Chancen herauszuspielen"

Norderstedt hatte zu dieser Zeit völlig den Faden verloren, fand dann aber nach zwei sehr brenzligen Situationen so langsam ins Spiel. Eine richtige Torchance konnte man sich im ersten Durchgang aber nicht herausarbeiten. Dies lag auch daran, dass die Defensivarbeit der Elf von Trainer Enrico Maaßen wieder mal sehr gut funktionierte. „Wir wussten, dass es gegen Drochtersen schwer wird, Chancen herauszuspielen, weil das Verteidigen natürlich auch deren Stärke ist“, so Seeliger.

In der zweiten Halbzeit konnte Norderstedt sein Spiel besser aufziehen. Allerdings dauerte es bis zur 57. Spielminute, bis man den ersten Torschuss abgab. Felix Drinkuth war es, der eine Flanke von Kangmin Choi deutlich über die Latte setzte. Allerdings schien dies Kräfte bei beiden Mannschaften freizusetzen.

Es folgten gute Gelegenheiten, auch für die Gäste, die im Endeffekt aber auch nicht den richtigen Schlüssel fanden, um Norderstedts Defensive noch ein weiteres Mal in Bedrängnis zu bringen.

Drochtersens Dominanz wackelt in den Schlussminuten

Die Schlussszene gehörte allerdings den Gastgebern: In der 85. Minute konnte Dane Kummerfeld den Ball nach einem eher ungefährlichen Freistoß von Philipp Koch noch einmal in die Mitte bringen, wo der eingewechselte Laurynas Kulikas mit einem starken Kopfball ins rechte Eck glänzen konnte. Allerdings kratzte ein Akteur der SV den Ball noch von der Linie! Doch damit war die Szene noch nicht beendet. Der anschließende Abpraller von der Torlinie wurde von Marin Mandic deutlich über die Latte verzogen. Da war mehr drin!

Der eine Punkt war für EN-Trainer Seeliger "zu wenig". Foto: noveski.com

„Wenn man die Dinger vorne nicht macht, kriegt man die hinten rein“, sah auch Maaßen ein wenig das Glück des Tüchtigen in jener Situation. „Die Offensivqualitäten von Norderstedt kann man halt nicht 90 Minuten aus dem Spiel nehmen.“ Sein Gegenüber reagierte ein wenig gereizter: „Das Tor müssen wir einfach machen!“, echauffierte sich Seeliger.

„Es ist sehr schwierig gegen eine Mannschaft wie Drochtersen das eigene Spiel aufzuziehen. Sie haben nicht umsonst die beste Defensive der Liga“, konstatierte Seeliger, der selbst bei diesem Spielverlauf den Punkt heute als zu wenig empfand: „Aber wir müssen jetzt damit leben.“ Damit hinken die Garstedter den Ansprüchen weiter hinterher. Dieser Auftritt dürfte nicht gerade der ganz große Mutmacher für die kommenden Spiele sein...

Drochtersens Trainer Enrico Maaßen war hingegen komplett einverstanden mit der Darbietung seiner Schützlinge: „Die Art und Weise, wie wir heute Fußball gespielt haben, hat mir sehr gut gefallen. Schade nur, dass wir uns am Ende nicht für diese tolle Leistung belohnen konnten.“

In der nächsten Woche geht es für den Tabellenelften zum VfL Wolfsburg II, wo man natürlich weitere Punkte gegen einen direkten Konkurrenten einfahren möchte. Drochtersen trifft in der nächsten Woche auf den VfB Oldenburg. „Wenn wir so weitermachen, ist es wahnsinnig schwer, gegen uns ein Tor zu schießen“, so Maaßen abschließend.

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