Sieben Teutonen-Treffer: Inter geht an der „Kreuze“ unter

Nach 2:0 zur Pause dreht „T05“ im zweiten Durchgang richtig auf

06. November 2016, 18:22 Uhr

Durfte sich über zwei Treffer beim 7:1-Sieg freuen: Jeton Arifi. Foto: noveski.com

Der Spitzenreiter marschiert weiter munter vorweg – und keiner kann den FC Teutonia 05 stoppen. Im Heimspiel gegen Inter Hamburg brauchten die Mannen von Trainer Florian Gossow zwar etwas Anlauf und führten nach den ersten 45 Minuten „nur“ mit 2:0, doch spätestens mit den Einwechselungen von Stefan Winkel und Pascal Pietsch im zweiten Durchgang kam mehr Betrieb auf und die Messe war gelesen. Die Gäste um Coach Dennis Mitteregger kamen mit 1:7 unter die Räder. Jeton Arifi und Aytac Erman trafen bei Teutonia jeweils doppelt.

Bert Ehm nahm sich Stefan Winkel zur Seite. „Stefan, sag' den Jungs nochmal, wo das Tor steht“, flachste der Manager von Teutonia 05 mit dem Offensivspieler aus dem Ensemble von Trainer Florian Gossow vor dem Spiel, als beim Aufwärmen ein Ball nach dem anderen, den die Teutonen aufs Tor schossen, nicht den Weg in die Maschen fand. Und dann wandte sich Ehm nochmal direkt an die restlichen Spieler: „Das Ding da mit dem silbernen Rand ist das Tor“, erklärte er und grinste.

Erman und Arifi sorgen für 2:0-Halbzeitführung

Keeper gegen Doppeltorschütze: Inter-Schlussmann Max Menschner im Duell mit Teutonias Aytac Erman. Foto: noveski.com

In den anschließenden ersten 45 Minuten des Spiels zwischen „T05“ und Inter Hamburg schien es so, als hätten die Kicker der Hausherren den Ratschlägen Ehms absolut nicht zugehört. Das Spiel an der Kreuzkirche blieb blass. Der Aufsteiger mühte sich, hier und da die berühmten Nadelstiche zu setzen und so den Tabellenführer zu ärgern. Der Ligaprimus selbst schien irgendwie gar nicht richtig in Tritt zu kommen. Und so ereignete sich in der ersten Viertelstunde kaum etwas in den beiden Strafräumen. Dann gab es immerhin die erste sehenswerte Kombination der Teutonen zu bestaunen, an deren Ende André Martens seinen Teamkollegen Aytac Erman bediente, der aber nichts Zählbares zustande brachte.

Bester Beleg für die bis dahin misslungene Offensivleistung der Teutonen: Nach 20 Minuten feuerte Jaques Rodrigues de Oliveira einen Schuss soweit über das von Max Menschner gehütete Inter-Gehäuse, dass der Ball nicht nur über das Tor, sondern auch über den dahinter befindlichen Zaun bis auf die angrenzende Straße segelte. Doch als sei dies so etwas wie der Schuss gewesen, der die Teutonen zum Leben erwecken sollte, gingen die Gossow-Schützlinge nur eine Zeigerumdrehung später in Führung: Volkan Aktan hatte das Leder nach vorn gespielt, dann war Aytac Erman an den Ball gekommen und der Torjäger machte das, was er am besten kann: Er vollendete eiskalt – 1:0.

Fünf Tore des Spitzenreiters nach dem Pausentee

Ziel ausgucken, schießen, treffen: Jeton Arifi (Nummer 10) markiert in dieser Szene das zwischenzeitliche 2:0. Foto: noveski.com

Der Treffer gab dem Gastgeber weitere Sicherheit. Zehn Minuten nach dem ersten Tor wurde Martens' Schuss zwar noch abgeblockt, doch gegen den heranstürmenden Jeton Arifi und dessen Versuch fand die Inter-Defensive kein Mittel, so dass Menschner zum zweiten Mal an diesem Vormittag hinter sich greifen musste (34.). Beinahe wäre Inter noch vor der Pause zum Anschlusstreffer gekommen, doch Teutonia hatte Glück: Nachdem die Hintermannschaft bei einem langen Pass auf Kai Uwe Steinhöfel auf Abseits spekuliert hatte, blieb der Pfiff von Referee Thorsten Bliesch aus. Steinhöfel aber nahm den Ball bei der Annahme so unglücklich mit der Hand, dass Bliesch die Szene dann doch abpfeifen musste.

Nach dem Seitenwechsel durfte dann auch Stefan Winkel der Partie, die Joachim Dipner (Spielausschuss-Vorsitzender des Hamburger Fußballverbandes) und Olaf Ohrt, in der vergangenen Saison bekanntlich beim SC Poppenbüttel noch Coach der beiden Jetzt-Teutonen Winkel und Maximilian Rohrbach, besuchten, seinen Stempel aufdrücken. Und Winkel hatte Ehm offenbar vor dem Spiel genau zugehört und seinen Teamkollegen in der Pause noch einmal erklärt, wo das Tor steht. 

Mitteregger: „In der Höhe ist der Ergebnis ziemlich krass“

Luftduell: Teutonias Timo Ehlers (re.) überspringt Inters Luciano Felipe Dias. Foto: noveski.com

Denn: In den zweiten 45 Minuten holte der Herbstmeister nach, was er in der ersten Halbzeit nur ansatzweise gezeigt hatte. Stefan Winkel traf ebenso wie Aytac Erman und Jeton Arifi, denen im zweiten Durchgang jeweils ihr zweiter Treffer in diesem Spiel gelang. Auch Volkan Aktan schaffte es, den Ball in den Maschen des Inter-Tores unterzubringen. Und nicht nur mit der Hereinnahme von Winkel bewies Teutonia-Trainer Gossow das richtige Händchen: Auch der ebenso eingewechselte Pascal Pietsch steuerte einen Treffer zu den insgesamt sieben Streichen der Teutonen bei, denen Inter nicht mehr als ein Tor durch Frederic Sarpong zur Ergebniskorrektur entgegenzusetzen hatte.


„Dass wir uns nach der Pause schnell den dritten Gegentreffer einfangen, war unser Genickbruch“, analysierte Inter-Trainer Dennis Mitteregger die Partie, „ich denke, dass war der schwerwiegendste der sieben Gegentreffer. Wir hatten in der zweiten Halbzeit zwar außer unserem Tor noch zwei weitere Chancen, aber dann hätten wir halt mit 3:7 verloren. Wir waren auf jeden Fall zu keiner Zeit irgendwie am Ausgleich dran.“ Das Ergebnis sei, so Mitteregger weiter, „in der Höhe ziemlich krass. Wir müssen ganz klar sagen: Unser Anspruch muss es sein, so wie in der ersten Hälfte aufzutreten und dagegenzuhalten.“

Jan Knötzsch