Der Knoten ist geplatzt: Norderstedt gewinnt erstmals unter Heyne
Nach zehn sieglosen Spielen in Serie schenkt Norderstedt Eichede gleich fünf Tore ein
So eine Toregala hat man in Norderstedt in dieser Saison noch nicht gesehen: Die Mannen von Coach Dirk Heyne standen hinten sicher und schossen vorne gleich fünf Tore. Nach diesem souveränem Erfolgserlebnis sah es aber in der Anfangsphase ganz und gar nicht aus. Eichede verlangte den Norderstedtern zu Beginn nämlich so einiges ab, war eng in den Zweikämpfen und versuchte die Räume für das Spiel der Eintracht so eng wie möglich zu halten. In der Offensive fehlte es allerdings ein bisschen an der Kreativität – und das war genau der Punkt, in dem die Gastgeber haushoch überlegen waren.
Meyer legt den Grundstein
Den Weg auf die Siegerstraße ebnete schließlich der wieder stark aufspielende Linus Meyer in der 22. Minute. Nach einem Freistoß von Philipp Koch aus etwa 20 Metern klatschte das Leder vorerst an den Pfosten. Meyer reagierte dann am schnellsten und konnte den Ball sicher im Kasten der Eicheder unterbringen. Der Knoten schien endlich geplatzt zu sein, doch erstmal ließen die Norderstedter noch eine dicke Gelegenheit liegen. Jan Lüneburg spielte einen perfekten Pass in die Schnittstelle auf den in den Raum gestartenen Meyer. Alleine vor Torwart Julian Barkmann verpasste der es dann allerdings, die Führung weiter auszubauen. „Daran sieht man auch, dass der Kopf in der ersten Halbzeit noch eine große Rolle gespielt hat“, analysierte Trainer Dirk Heyne nach dem Spiel.
In der zweiten Halbzeit war der Kopf dann augenscheinlich kein Problem mehr für die Gastgeber. Denn: Nur sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte Kangmin Choi die Führung weiter ausbauen. Nach einem Distanzschuss von Deran Toksöz gelang es Eichedes Torwart Barkmann zwar, den Ball zu klären, er konnte aber nur abprallen lassen. Choi war da und schoss die Kugel aus etwa fünf Metern unter den Querbalken. Chois erstes Saisontor war allerdings nur der Startschuss für eine richtige Toregala in der zweiten Hälfte.
Heyne beweist das "goldene Händchen"!
Norderstedts Trainer Dirk Heyne wechselte mit Drinkuth und Choi zwei Torschützen ein. Foto: KBS-Picture
Auch Trainer Dirk Heyne steuerte zu diesem Torfestival gewaltig bei, denn mit der Einwechslung von Felix Drinkuth bewies er wohl das altbekannte "goldene Händchen“. Drinkuth brauchte nicht lange, um ins Spiel zu finden und erzielte nur sieben Minuten nach seiner Einwechslung sein erstes Tor. Zuvor sah Meyer den freien Raum auf Drinkuths linker Seite und setzte diesen in Szene. Drinkuth brauchte den Ball nur zu kontrollieren und beförderte das Spielgerät am herauseilenden Keeper Barkmann vorbei halbhoch ins Tor der Eicheder. Vm SVE kam nichts mehr nach vorne. Und: Die Defensive wurde immer unsicherer.
So konnte Kangmin Choi, der ein gutes Spiel ablieferte, in der 77. Minute von Yannick Petzschke im eigenen Strafraum nur mit einem Foul gestoppt werden – die Konsequenz: Elfmeter! Drinkuth durfte schießen und verwandelte ohne groß nachzudenken in die Tormitte. Für den Schluss-Str(e)ich sorgte dann Ante-Akira Kutschke, der von Eintracht-Trainer Heyne für die Schlussminuten eingewechselt worden war. Als jüngster Spieler der Norderstedter drückte Kutschke den Ball nach einem abgeblockten Schuss von Choi aus rund elf Metern ins linke untere Eck und erzielte damit seinen ersten Treffer in der Regionalliga.
"Sind froh, dass wir jetzt unseren Sieg eingefahren haben"
„Wir sind ausgesprochen froh, dass wir jetzt unseren Sieg eingefahren haben“, freut sich Dirk Heyne nach dem Spiel. Vor allem das 2:0 war besonders wichtig für den Norderstedter Coach: „Das hat Ruhe reingebracht.“ Dannach war dann alles nur noch Formsache. „Ich denke, man hat gesehen, dass wir Torschüsse und Eins-gegen-Eins-Situationen trainieren und das hat sich dann ausgezahlt“, konstatierte der Übungsleiter der Hausherren.