„In diesem kleinen Käfig auf Grand hat es jede Mannschaft schwer“

Neuenfeldes Cihad Karakas spricht über die Pokal-Erfolge des Kreisligisten

09. Dezember 2016, 10:00 Uhr

Cihad Karakas befindet sich gegen Dassendorf mit dem FC Neuenfelde ganz klar in der Außenseiterrolle. Foto: noveski.com

Zuletzt musste der FC Voran Ohe dran glauben: In Runde Nummer vier war für das Team aus der Landeslig Hansa der ODDSET-Pokal-Wettbewerb in dieser Saison gelaufen. Weil man beim FC Neuenfelde unterlag. Der Kreisligist ist im Achtelfinale, das an diesem Wochenende stattfindet, ganz klar der „Underdog“. Vor dem Spiel gegen den Oberligisten TuS Dassendorf (Samstag, 13 Uhr, Arp-Schnitger-Stieg) erkennen die Hausherren ihre „David“-Rolle gegen den „Goliath“ zwar klar an, geben sich aber nicht von vornherein schon geschlagen...  

Es war zweifellos die große Sensation: Im Spiel gegen den FC Voran Ohe konnten sich der FC Neuenfelde durch Tore von Cem Balis und Ferhat Karakas sowie ein Eigentor des Ohers Daniel Walek in der Vierten Runde des ODDSET-Pokals durchsetzen. „Für uns ist es natürlich ein Riesenerfolg, dass wir jetzt im Achtelfinale stehen“, freut sich Cihad Karakas, weiß aber auch, dass man dort nicht unverdient dabei ist. „Bisher sind wir echt immer verdient weitergekommen“, sagt der Kapitän des Kreisligisten mit Blick auf die letzten Runden, „klar war es oft knapp, aber die Chancen für uns waren da – und wir haben sie immer sehr gut genutzt.“ Nun bescherte das Los dem FCN mit der TuS Dassendorf also einen Oberligisten – ein Highlight für die Truppe aus dem Süden Hamburgs. „Wir freuen uns auf Dassendorf“, beteuert Karakas – und auch wenn die TuS natürlich klarer Favorit in diesem Spiel ist, setzten die Mannen von Trainer Ramazan Solmaz auf den einen Vorteil: Für die TuS ist der Grandplatz am Arp-Schnitger-Stieg ein ungewohnter Untergrund, für den FCN hingegen eine große Stärke. „In diesem kleinen Käfig auf Grand hat es jede Mannschaft schwer“, konstatiert Karakas. 


Karakas: „Ein Landesligist als Gegner wäre besser gewesen“

„Wenn wir lange die Null halten, wäre vielleicht sogar eine Sensation möglich, aber das ist schon sehr weit gedacht“, sagt Cihad Karakas. Foto: noveski.com

Persönlich hätte sich der Neuenfelder Kapitän allerdings nicht den Meister der vergangenen beiden Jahre gewünscht. „Wenn es um die Chance geht, weiterzukommen, dann wäre ein Landesligist bestimmt besser gewesen. Da stünden die Chancen wahrscheinlich wieder bei 50:50 auf diesem Platz“, sagt der 28-Jährige, der ins einer Karriere schon bei Altona 93 auflief. „Ich würde jetzt auch gerne noch drei bis vier Jahre Oberliga spielen, aber das ist einfach nicht möglich mit meinem Schichtdienst“ bedauert Karakas, der nun lieber mit seinen Freunden in der Kreisliga 1 kickt: „Dort bin ich aufgewachsen und da spielen auch ein paar meine Freunde. Außerdem muss ich beim FCN nur einmal die Woche zum Training, Das passt ganz gut“, erläutert Karakas, der vor der Saison von Altona 93 und Trainer Berkan Algan umworben wurde: „Ich kenne Algan aus Luruper Zeiten noch sehr gut. Altona wäre dann auch ein weiterer Wunschgegner von mir gewesen...“ 


Jetzt konzentriert er sich dennoch erstmal auf das anstehende Pokalspiel gegen Dassendorf. „Wir hoffen natürlich, dass wir Dassendorf so lange wie möglich ärgern können“, so Karakas, „wenn wir schon früh ein Tor kassieren, dann könnten die Dassendorfer natürlich auch höher gewinnen.“ Daran will er aber gar nicht erst denken: „Natürlich ist einer unserer Trümpfe, dass viele Gegner uns unterschätzen. Wir haben auf jeden Fall hohe Qualität in den Reihen und auch Spieler, die mal höher gespielt haben. Wenn wir lange die Null halten, wäre dann vielleicht sogar eine Sensation möglich, aber das ist schon sehr weit gedacht“, sagt Karakas. Widersacher Dassendorf marschierte im letzten Spiel gegen den Hansa-Landesligisten Bramfelder SV klar ins Achtelfinale: Mit 7:0 behauptete sich der Oberligist an der Ellernreihe.

Nägele: „Wir dürfen an der Favoritenrolle keinen Zweifel aufkommen lassen“

„Wir haben vermeintlich das leichteste Los gezogen, aber wie jeder weiß, ist im Pokal jede Überraschung möglich“, erklärt Dassendorfs Pascal Nägele. Foto: noveski.com/Bode

Und wie lautet nun der Tipp des FCN-Anführers für die Partie am morgigen Samstag? „Das dürfen meine Jungs nicht hören, aber: Wenn es normal läuft, dann gewinnt Dassendorf mit 5:0 oder 6:0“, sagt Karakas. Aber zuletzt lief ja beim FC Neuenfelde für den höherklassigen Gegner nicht immer alles normal. Das weiß man auch bei der TuS Dassendorf – und zwar ohne in der Nachbarschaft beim FC Voran Ohe nachzufragen. „Wir haben vermeintlich das leichteste Los gezogen, aber wie jeder weiß, ist im Pokal jede Überraschung möglich“, sagt Dassendorfs Mittelfeldmann Pascal Nägele, „vor allem auf einem so schweren Platz und gegen einen unangenehmen Gegner, der an seine Grenzen gehen wird“ Trotzdem, sagt der 26-Jährige, „dürfen wir an unserer Favoritenrolle keinen Zweifel aufkommen lassen und werden alles dafür tun, im Pokal zu überwintern. Ich denke, wir gewinnen mit 5:0.“