Urbschat: „Es ist noch zu früh, um von der Oberliga zu reden“

Coach Seibert soll weitermachen – Suche nach neuem „Co“

03. Januar 2017, 15:30 Uhr

Kann sich angesichts der Entwicklung entspannt zurücklehnen: Ohes Ligamanager Achim Urbschat. Foto: noveski.com/Bode

Vor der Saison war der Tenor einhellig: Nach den Abgängen von Leistungsträgern wie Jens Schenkenberg und Arne Nüchterlein, die es beide zum SV Curslack-Neuengamme zog, wird es der FC Voran Ohe in der laufenden Spielzeit schwer haben und in der Landesliga Hansa allenfalls um den Klassenerhalt spielen. Die Realität sieht anders aus: Die Mannschaft hat 15 Zähler Vorsprung auf den Abstiegsplatz, Schenkenberg ist längst wieder da und mit Nüchterlein gibt es Gespräche über eine Rückkehr. Klar, dass Achim Urbschat da ein positives Fazit zieht. Doch: Ohes Ligamanager tritt auch auf die berühmte Euphoriebremse.

Es ist noch gar nicht allzu lange her, da war die Prognose äußerst duster. „Nachdem Sven Schneppel als Trainer und Oliver Schubert als Manager den Verein vor rund zwei Jahren verlasen haben, gab es viele, die uns den Untergang prophezeit haben“, erinnert sich Achim Urbschat nur allzu gut an die Zeiten, wo über dem Hansa-Landesligisten nicht gerade die Sonne schien. Doch das ist längst kalter Kaffee, wie man so schön sagt.

„Der Schritt nach oben ist für uns kürzer als der nach unten“

Kevin Dülsen hatte zuletzt einen richtig guten Lauf. Foto: noveski.com/Bode

Denn wer in diesen Tagen das Gespräch mit dem Ligamanager der Oher sucht, der bekommt es mit einem entspannten, aufgeräumten Achim Urbschat zu tun. Kein Wunder. Zum einen kann der hauptberuflich als Bankmanager tätige Schubert-Nachfolger konstatieren, „dass der Förderverein einen geilen Job macht“, zum anderen behauptet er mit Fug und Recht in Bezug auf die bisherige Saison aus Oher Sicht, dass „wir zufrieden sein können.“ Eigentlich sogar mehr als das. 30 Punkte hat die Mannschaft von Trainer Rainer Seibert aus bisher 19 Spielen geholt, steht damit auf einem hervorragenden achten Platz und hat namhafte Konkurrenten wie Hamm United, den USC Paloma, den VfL Lohbrügge oder aber den SV Altengamme im Klassement hinter sich gelassen. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt 15 Zähler – und es ist nicht vermessen, wenn Achim Urbschat feststellt: „Der Schritt nach oben ist für uns in der restlichen Saison kürzer als der nach unten.“

Fraglos richtig – doch als Kampfansage will der Ligamanager diese Aussage nicht bewertet wissen.„Von der Oberliga braucht hier jetzt keiner zu reden. Dazu wäre es noch zu früh“, befindet Urbschat, der lieber „Step by step“ planen will. Dass irgendwann am Ende dabei die Oberliga herausspringt – da wäre Ohes Manager wohl der Letzte, der etwas dagegen haben würde. Apropos Planung: Was die angeht, wird sich der Urbschat in diesem Monat damit beschäftigen, welche Spieler aus dem aktuellen Kader auch in der kommenden Saison im Aufgebot der Oher stehen werden oder sollen. Und: Es gibt noch eine andere Baustelle. Die hört auf den Namen Arne Npchterlein und kickte in der vergangenen Spielzeit noch am Amselstieg.

„Wir haben eine charakterfeste Mannschaft, in der Potenzial steckt“

Rainer Seibert soll die Mannschaft auch in der kommenden Saison coachen – dann allerdings mit einem neuen Co-Trainer. Foto: noveski.com

Dass besagter Nüchterlein den SV Curslack-Neuengamme verlassen wird, ist bekannt. Mit dem Bramfelder SV, Hamm United und dem VfL Lohbrügge haben drei Ligakonkurrenten der Oher ebenso wie Voran selbst Kontakt zum Stürmer aufgenommen. „Arne war bei unserem letzten Heimspiel 2016 gegen Paloma als Zuschauer da. Er sagt immer wieder, dass er seine starke vergangene Saison unserem Trainer Rainer Seibert zu verdanken hat. Die beiden haben immer wieder Kontakt“, berichtet Urbschat und bestätigt, dass der 26-Jährige ein Oher Angebot vorliegen hat und sich Bedenkzeit erbeten hat. 

Sollte sich in dieser Hinsicht etwas realisieren lassen, würde Nüchterlein der einzige Voran-Transfer des Winters werden. „Wir haben zu 99 Prozent nicht vor, auf dem Transfermarkt noch etwas zu machen“, sagt Urbschat und schwärmt vom derzeitigen Kader: „Wir haben eine charakterfeste Mannschaft, in der Potenzial steckt. Kevin Dülsen hatte zuletzt einen riesigen Lauf. Mit ihm, René Seibert und Sebastian Kaufmann haben wir richtig starke Leite, die im Mittelfeld als Sechser spielen können. Zudem kehrt in der Abwehr Sven Altefrohne nach seiner Pause wieder zurück. Und vorne haben wir mit Philipp Fischer einen nahezu kompletten Fußballer. Ihm fehlt nur ein wenig der Killerinstinkt.“ Dass die Truppe auch in der kommenden Saison von Rainer Seibert gecoacht wird, ist beschlossene Sache. „Ich gehe davon aus, dass Rainer weitermacht“, formuliert Urbschat den Wunsch des Vereins, muss aber einen neuen Co-Trainer für den „Chef“ finden: „Hanno Stengel wird sich von diesem Posten zurückziehen. Er wird im August 70 Jahre alt...“, so Urbschat, Vermutlich aber bleibt „Oldie“ Stengel in einer Betreuer-Funktion an Bord.

Jan Knötzsch