Futsal-Final-Four: „Für Fortis ist das Spiel ein großer Feiertag!“

Große Vorschau auf die Halbfinal-Hinspiele am Sonntag

12. Januar 2017, 15:03 Uhr

Der FC Fortis möchte den Hamburg Panthers im Kampf um die HFV-Futsal-Krone Konkurrenz machen. Foto: FC Fortis

Am kommenden Sontag gibt es in der Sporthalle am Gropiusring Futsal vom Allerfeinsten zu sehen. Ab 17:30 Uhr stehen die Hinspiele (Rückspiele 4./5.2. in der CU Arena Neugraben) im Final Four um die Meisterschaft im HFV an. In den beiden Halbfinal-Duellen stehen sich der krasse „Underdog“ Sparta Futsal HSC und das „Überteam“ Hamburgs Panthers (17:30 Uhr) sowie die beiden ganz großen Rivalen FC Fortis und FC St. Pauli Futsal (19:00 Uhr) gegenüber. Ein Aufeinandertreffen mit brisanter Vorgeschichte…

Der "neuformierte" FC St. Pauli Futsal backt nach dem Umbruch kleinere Brötchen. Foto: FC St. Pauli Futsal

„Natürlich sind die Jungs extrem heiß“, wie Ali Yasar, Spielertrainer und Gründer des FC Fortis, zu berichten. Kein Wunder. Schließlich war ein Großteil der Akteure – inklusive Yasar – in der Vorsaison noch für den jetzigen Kontrahenten St. Pauli aktiv. Die damalige Trennung lief alles andere als geräuschlos ab. „Wir haben uns von der Fusion mit St. Pauli Futsal viel erhofft – vor allem eine Struktur. Leider kam alles ein bisschen anders. Also haben wir uns gesagt, dass wir wieder unser eigenes Ding machen. Und so habe ich die Jungs, die ich vom Team Yasar mitgebracht habe, gefragt, ob sie den neuen Weg mitgehen. Alle waren sofort dabei und so haben wir den FC Fortis gegründet!“ Patrikk Ernst, seines Zeichens Teamchef der „Kiezkicker“, erklärt: „Die damaligen Querelen haben uns vor riesengroße personelle Probleme gestellt. Trotz dessen haben wir eine wirklich gute Saison gespielt. Die Favoritenrolle ist dennoch ganz klar verteilt.“

„Für Fortis ist das Spiel ein Feiertag“

Hier noch im Dress der Hamburg Panthers: Nun wird Tamer Dönmez dem FC St. Pauli verletzungsbedingt wohl fehlen. Foto: noveski.com

Auf beiden Seiten will man nicht mehr den Blick zurück wagen, sondern vielmehr in die Zukunft schauen. „Für Fortis ist dieses Aufeinandertreffen natürlich ein Feiertag. Wir gehen hingegen ganz bescheiden in das Spiel. Unser Ziel ist es, dass wir es denen so schwer wie möglich machen wollen – und versuchen, die Fehlerzahl aufs mindeste zu reduzieren. Wir treten aber nicht an, um nur ein bisschen zu kicken“, so Ernst, der noch auf das Mitwirken angeschlagener Leistungsträger hofft: „In den letzten Saisonspielen sind wir teilweise mit sechs Mann angetreten. Ich werde mir schon was einfallen lassen, das ist schließlich meine Aufgabe.“ Ganz bitter wiegt der Ausfall von Torjäger Tamer Dönmez, der den „Braun-Weißen“ mit großer Wahrscheinlichkeit fehlen wird. Auch Keeper Sebastian Dudek ist angeschlagen. Währenddessen hat Ernst aber auch positive Neuigkeiten rumd um das Team zu verkünden: „Am 9. Januar wurde im Vorstand des Vereins die Entscheidung getroffen, dass wir eine eigene Futsal-Abteilung bekommen. Darauf habe ich lange hingearbeitet.“ Ganz anders als beim Gegner gestaltet sich unterdessen die Personalsituation beim Yasar-Ensemble: „Wir können fast aus dem Vollen schöpfen. Leider werden uns Ian Claus und Pascal Nägele wohl fehlen, da sich ihr Verein Dassendorf ein bisschen quer stellt. Ein ganz großer Dank geht deshalb an BU und an Frank Pieper, die Pascal El-Nemr die Freigabe erteilt haben!“

„Die Panthers sind von der Erfahrung her noch weit entfernt“

Im Jersey seines Fußballklubs Inter 2000: Ali Yasar. Foto: noveski.com

Die enorme Leistungsdichte im Kader stellt auch den Spielertrainer oftmals vor Kopfschmerzen. „Ich habe eigentlich immer die Qual der Wahl. Es ist nicht so einfach, da jeder der Spieler in seinem Fußballverein absoluter Führungs- und Top-Spieler ist. Die Jungs haben natürlich sehr hohe Ansprüche. Allerdings schrauben sie das zurück und ordnen sich alle unter. Der Zusammenhalt stimmt und wir haben ein super Flair in der Truppe. Jetzt hoffe ich, dass wir die Früchte ernten!“ Derweil betont Yasar noch einmal, dass das Aufeinandertreffen mit dem Ex-Klub alles andere als ein Selbstgänger werden wird. „Unser erstes Ziel lautet: gegen St. Pauli bestehen. Das wird schwer genug, denn sie haben viel Qualität in ihren Reihen. Das wird nicht einfach. Wir müssen alles geben, um ins Finale zu kommen. Aber wenn wir es schaffen, dann wollen wir die Panthers auch weghauen!“ Eine Kampfansage in Richtung der „Raubkatzen“, denen Yasar dennoch eine riesengroße Wertschätzung zukommen lässt: „Ich glaube, von den Namen her müssen wir uns nicht verstecken. Aber von der ganzen Erfahrung her und dem, was die Panthers erreicht haben, sind wir noch ganz weit entfernt.“

Sparta Futsal will „ein Wunder wie im DFB-Pokal“ schaffen

Die Jungs von Sparta Futsal nehmen die Sensation ins Visier. Foto: Sparta Futsal

Womit wir auch schon bei der zweiten Partie wären: der krasse Außenseiter Sparta Futsal bekommt es mit den schier übermächtigen Hamburg Panthers zu tun. Auf ihrer „Facebook“-Seite machen die Harburger keinen Hehl daraus, wie groß die Chance auf eine Sensation ist: „Auch wenn wir zu 99,9 Prozent im Halbfinale gegen die Hamburg Panthers ausscheiden werden. Wir wollen mindestens Dritter werden und uns Bronze sichern!“ Einer, der das Unmögliche möglich machen will, ist Ahmed Mhamdi. Der 25-Jährige weiß aber auch um die Ausgangsposition: „Man muss ganz klar sagen: Die Hamburg Panthers sind nicht umsonst in ganz Deutschland die große Hausnummer. Was sie in den letzten Jahren geleistet haben, ist schon bemerkenswert. Aber auch wir sind alles sehr leidenschaftliche Futsaler und werden alles versuchen und kämpfen, um ein Wunder – wie im DFB-Pokal – zu schaffen.“ Mhamdi selbst ist aufgrund seiner Körpergröße von 1,96 Meter alles andere als der „klassische Futsaler“. Allerdings sagt er auch: „Ich habe mein Leben lang schon in der Halle gespielt und das immer mit großer Begeisterung.“ Auch wenn es kaum Aussichten auf einen Finaleinzug gibt, will sich der „Underdog“ so teuer wie möglich verkaufen. „Es ist immer ein Highlight, gegen die Panthers zu spielen. Sie haben schon so viel erreicht und besitzen einen großen Erfahrungsschatz. Realistisch betrachtet, geht es für uns um Platz drei. Das ist unser Ziel“, so Mhamdi abschließend.

Karten für die Rückspiele findet Ihr HIER

Autor: Dennis Kormanjos