Nach Condor-Führung: Atug-Comeback und Suratman-Strahl

Dassendorf siegt - Condor mit neuer Anstoßzeit in der kommenden Saison

21. Januar 2017, 18:44 Uhr

Condors Führungsschütze Nico Weiser (li.) gegen André Ladendorf. Foto: noveski.com

Während Beytullah Atug nach fast elfmonatiger Verletzungspause sein lang ersehntes Comeback für die TuS Dassendorf feierte, begrüßte der SC Condor ebenfalls einen Neuankömmling: Marco Krausz, der ab sofort in die Sportliche Leitung der „Raubvögel“ einsteigen und diese zum 01.07.2017 vollends übernehmen wird, gab sich im Testvergleich beider Teams erstmals in offizieller Position des SCC die Ehre. Und der ehemalige Erfolgscoach des USC Paloma hatte auf FussiFreunde-Nachfrage auch gleich eine Neuigkeit parat. 

Krausz bestätigte uns gegenüber nämlich, dass der SC Condor seine Heimspiele in der kommenden Saison nicht mehr am Sonntagvormittag, sondern stattdessen am Freitagabend bestreiten wird! Über die künftige Anstoßzeit wird intern noch beraten. „Wir wissen um die Tradition, die den SC Condor mit der Anstoßzeit von 10:45 Uhr verbindet. Aber wir müssen uns auch der heutigen Zeit anpassen“, so der neue Sportchef, der in die Fußstapfen von Matthias Bub und Kai Koch treten wird.

Sven Möller (li.) wird von Samir Kabashi in die Mangel genommen. Foto: noveski.com

Zum Spiel: Das Oberliga-Aufeinandertreffen fand nicht etwa am Wendelweg, der Heimstätte des „Abonnement-Meisters“ aus Dassendorf, oder aber am Berner Heerweg, dem Zuhause des Woike-Ensembles, statt. Vielmehr trafen beide Teams in Norderstedt aufeinander. „Ein riesen Dank an Eintracht Norderstedt, dass man uns ermöglicht hat, hier zu spielen“, ließ TuS-Coach Peter Martens nach der Begegnung protokollieren. Seine Mannen waren es auch, die in der Anfangsphase mehr von der Partie hatten. Allerdings bekam Condor mit fortlaufender Spielzeit immer mehr Zugriff und provozierte viele Ballverluste beim Gegner. Für den ersten Höhepunkt sorgte Youngster Nico Weiser, der einen Mellmann-Pass aus dem Zentrum mit der Hacke an Gegenspieler Rinik Carolus vorbei legte, frei auf Christian Gruhne zusteuerte und auch im Abschluss noch ganz cool blieb. 1:0 SCC (34.).

Absolvierte am 6. März beim 1:0-Sieg in Niendorf sein letztes Spiel. Nun ist Bey Atug nach seinem Kreuzbandriss zurück. Foto: noveski.com

Doch die Antwort des Tabellenfünften, der noch ein Nachholspiel in Pinneberg in der Hinterhand hat, ließ nur wenige Augenblicke auf sich warten. Dann leitete Finn Thomas einen präzisen Gruhne-Abschlag direkt auf Kurczynski weiter. Dieser bediente Marcel von Walsleben-Schied und bekam den Ball im hohen Bogen sofort wieder zurück. Aus halbrechter Position vollendete Kurczynski flach in die Maschen (38.). 1:1. Nach Wiederanpfiff begann Dassendorf erneut druckvoll, was nicht zuletzt daran lag, dass man mal eben auf diversen Positionen durchwachsen konnte. Ganz im Gegenteil zu den Farmsenern, die unter anderem auf ihre etatmäßigen Angreifer Carlos Flores (Urlaub) und Jannick Martens (berufsbedingt) verzichten mussten. Doch auch die TuS konnte in der Offensive nicht aus dem Vollen schöpfen: Ian-Prescott Claus (Hexenschuss) und Onur Akdogan (Nasenbruch) fielen ebenso aus.

Aber nach Thomas’ Hereingabe von rechts und dem unglücklichen Handspiel von Max Anders hatte Sven Möller vom Punkt aus die Chance, seine Farben in Front zu schießen. Dies tat er in gewohnt souveräner Manier (55.). 2:1 Dassendorf. Nachdem Michel Blunck auf Mellmann-Zuspiel relativ ungehindert deutlich verzog (59.), folgte das Tor des Tages.

Verhaltener Jubel bei Traumtor-Schütze Lennart Suratman (re.), der von Julian Kerschke beglückwünscht wird. Foto: noveski.com

Amando Aust loppte den Ball aus der Zentrale auf Höhe des linken Strafraumecks, wo sich Julian Kerschke massiver Gegenwehr ausgesetzt sah. Irgendwie fiel der Ball vor die Füße von Lennart Suratman, der sich aus gut und gerne 25 Metern ein Herz fasste und das Spielgerät per Dropkick links in den Giebel jagte – 3:1 TuS (66.)! „Sury ist körperlich viel robuster geworden und hat sich super weiterentwickelt. Er hat schnell gespielt, mit wenigen Kontakten und einen mutigen Abschluss an den Tag gelegt“, lobte Martens seinen „Kunstschützen“, der damals eigentlich nur für die Zweite in der Kreisklasse eingeplant war. Aber: „Die Konkurrenz ist natürlich groß und stark, aber dass man ihn bringen kann, hat er heute gezeigt.“ Allerdings gibt es da ein kleines Problem. „Es ist blöd, dass er ausgerechnet jetzt, wo er immer dichter dran ist, in den Urlaub fährt“, verrät Martens. Die letzte gute Möglichkeit hatte „Comebacker“ Beytullah Atug auf dem Schlappen, als Condor-Schlussmann Benjamin Kruk ganz böse über den Ball semmelte und Tarik Cosgun quer legte. Doch der Rekonvaleszent vollbrachte das Kunststück, die Kugel am verwaisten Gehäuse vorbei zu schieben (71.).

Nichtsdestotrotz fand sein Trainer überaus warme Worte für seinen Rückkehrer: „Er hat so hart geackert und gearbeitet in seiner Reha. Mehr geht für einen Amateurspieler wirklich nicht! Ich freue mich riesig, dass er wieder dabei ist. Bey kann für uns noch super wichtig werden.“ Während Martens von einem „klasse Test“ sprach, war auch sein Gegenüber, Christian Woike, trotz der Niederlage nicht unzufrieden: „Wie für viele andere Mannschaften auch, war das unser erstes Spiel. Eigentlich wollten wir schon etwas weiter sein, da wir im Vorfeld bereits zwei Spiele geplant hatten, die leider nicht stattfinden konnten. Heute haben wir ein bisschen was Neues probiert. Deshalb bin ich eigentlich ganz glücklich und habe viele gute Erkenntnisse gezogen. Über 60 Minuten war ein hohes Tempo im Spiel. Dann hatte Dassendorf einfach die Möglichkeit, mal eben sechs Spieler wechseln zu können und wir eben nur einen. Das merkst du dann natürlich zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung.“