Vicky gewinnt Test, aber verliert Aydin

ETV in Halbzeit zwei ein starker Widersacher

16. Februar 2017, 12:03 Uhr

Furkan Aydin (li.) musste vor der Halbzeit ins Krankenhaus abtransportiert werden. Archivbild: noveski.com

Trotz der deutlichen Pausenführung von 3:0 für den SC Victoria bot der Eimsbütteler TV dem favorisierten Oberligisten schon in den ersten 45 Minuten gut Paroli. „Die ersten zehn, 15 Minuten waren von unserer Seite wirklich stark. Dann haben wir kurzzeitig den Faden verloren und kassieren innerhalb kürzester Zeit drei Gegentore. Auf diesem Niveau wird halt jeder Fehler bestraft“, befand ETV-Manager Koray Gümüs. Sein Gegenüber hatte dem nicht viel hinzuzufügen: „Wir hatten zehn starke Minuten, wo auch die drei Tore gefallen sind.“

Den Anfang machte Sepehr Nikroo, der einen von Samuel Olayisoye verschuldeten Handelfmeter verwandelte (17.). „Er hat sich beim Schuss weggedreht und den Ball unglücklich an die Hand bekommen“, so Gümüs. Keine 60 Sekunden darauf stellte Marius Ebbers gegen den Bezirksliga-Nord-Vierten seine Extraklasse unter Beweis und erhöhte nach Nikroo-Vorarbeit auf 2:0 (18.). Den Schlusspunkt der starken Vicky-Phase setzte Furkan Aydin, der von Sergej Schulz in Szene gesetzt wurde – 3:0 (23.). Für den Torschützen war das Spiel kurz vor der Halbzeit beendet: Nach einem Zusammenprall mit Lucas Therkorn musste Aydin mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus abtransportiert werden. Manager Richter, der seinen Spieler begleitete, gab hinterher leichte Entwarnung: „Zum Glück ist nichts gebrochen, aber er hat einige Prellungen im Gesicht und am Kiefer. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute und eine schnelle Genesung!“ Dem schließen wir uns natürlich nahtlos an!

Nach Wiederanpfiff legte der ETV seinen Respekt vor dem Oberliga-Vierten mehr und mehr ab, wie auch Gümüs konstatierte. Die Folge: Vicky legte sich die Kirsche selbst ins Netz! Nach einem haarsträubenden Rückpass von Marc Lange rutschte Keeper Florian Jensen mit der Kugel in die eigenen Maschen. Slapstick am Loki! „Wir sind den Gegner aggressiver angegangen, haben besser gepresst und den Fehler auch ein Stück weit provoziert“, so Gümüs, der wenige Augenblicke später sogar den Anschlusstreffer seines Teams bejubeln durfte – und das nach einem äußerst sehenswerten Angriff. Ramen Nurzai mit einem herrlichen Diagonalball auf Hammed Nawaz, der aus linker Position im Zentrum Jon Pauli das Spielgerät auf dem Silbertablett servierte. Dieser ließ sich nicht zweimal bitten und schoss zum 2:3 ein.

Nun war der „Underdog“ sogar einem Ausgleich nahe – doch kurz vor Schluss machte Tarek Abdalla den Deckel drauf und erzielte den 4:2-Endstand für die Bajramovic-Elf, die ohne den einen oder anderen Leistungsträger antrat. „Es war ein guter Test für uns, besser als eine Trainingseinheit“, bilanzierte Richter. Während Gümüs abschließend zu Protokoll gab: „Die zweite Halbzeit war richtig stark von den Jungs! Da haben wir Vicky gut herausgefordert, denke ich.“

Autor: Dennis Kormanjos