Übermächtige Falken: Mit Lufthoheit und Power aus der Winterpause

Lokstedt II nur mit kurzzeitiger Hoffnung

06. März 2017, 10:34 Uhr

Liebevoller Umgang mit dem runden Spielgerät: Tobias Herbert traf im Spitzenspiel doppelt und bereitete zwei Buden vor. Foto: KBS-Picture.de

Der HFC Falke kommt gut aus der Winterpause und löst die Aufgabe Eintracht Lokstedt II im Spitzenspiel eindrucksvoll. Standardsituationen dienen als Türöffner, die Hausherren wehren sich nach Kräften, sind am Ende allerdings chancenlos. Einzig Fabian Andrea sorgt mit seinem Anschlusstor für kurzzeitige Hoffnung ... sehr kurzzeitig.

Nach drei Einwürfen in Folge, gute 20 Meter vor dem Kasten des HFC Falke, flog das Spielgerät hoch durch den Sechzehner, Andrea fackelte nicht lange und verwertete in die lange Ecke – das 1:2 (40.), der Anschluss war aus dem Nichts geschafft. Hoffnung keimte bei Lokstedt auf, dass die bis dato einseitige Partie eine Wende nehmen könnte.

Standards ebnen den Weg

Falke war von Minute eins spieldominant, Lokstedt suchte in der Defensive und im Konter ihr Heil. Nach kleineren Annäherungen aus Gästesicht, vor allem Leuthold hätte aus zwölf Metern rechter Position einnetzen können, war es eine strittige Freistoßentscheidung, die zum Türöffner wurde. Bräuer soll nach Ansicht des Assistenten gehalten worden sein, den fälligen Freistoß fast aus Eckball-Position brachte Herbert auf den zweiten Pfosten, an dem Bräuer im Rückwärtslaufen und Fallen per Rechtsschuss verwandelte (28.). Nur kurz danach war es eine Herbert-Ecke und Innenverteidiger Haras wuchtete per Kopf den Ball in die Maschen (34.).
Das Chancenverhältnis jetzt deutlich zu Gunsten der Gäste (Brehmer traf zum Beispiel sehenswert den Pfosten), Lokstedt konterte lediglich einmal gefährlich, aber Torsteher Ritter war 20 Meter vor dem Gehäuse zur Stelle.

Herbert mit der Antwort

Der Anschluss durch Andrea sollte die Griep-Mannen zurück ins Spiel befördern, doch Falke zeigte sich keineswegs geschockt. Nur 30 Sekunden später war Oehlenschläger durch, spielte von der Torauslinie zurück auf Bräuer, der aus 14 Metern eher ein Fieldgoal ansteuerte. Nicht einmal eine weitere Zeigerumdrehung war vergangen als Bräuer im Strafraum nachsetzte und Herbert mit seinem schwächeren rechte Fuß per Direktabnahme aus 17 Metern über den Innenpfosten zur erneuten Zwei-Tore-Führung traf (42.). Auch Gäste-Trainer Hellmann freute dies: „Wirklich beeindruckend, wie die Truppe den überraschenden Anschluss weggesteckt hat. Sie hatten sofort eine Antwort parat.“

Dickes Chancenplus für Falke

Falken-Capitano Haras: Hinten eine Bank, vorne zweimal per Kopf erfolgreich. Foto: KBS-Picture.de

Der zweite Durchgang bot noch weniger Potenzial einer Wende. Die Hausherren versuchten es noch einem aus der Distanz (73., Ritter reagierte glänzend) und wurden zweimal in aussichtsreicher Position geblockt (81., 85.). Zu dem Zeitpunkt war die Messe aber bereits gelesen, denn nach einer Ecke sicherte Bräuer den Ball auf der Torauslinie, drehte sich geschickt um seinen Gegenspieler, lupfte die Kugel auf sieben Meter vor das Gehäuse und Haras mit beeindruckendem Luftstand nickte klasse ein (60.). Neuen Schwung brachten auch die Einwechslungen von Keven Herrmann, Jan Ramelow und Colin Heath, die allesamt das Tempo hoch hielten. Herrmann und Heath mit Angriffspressing, Ballgewinn Herrmann und per Hacke auf den durchstartenden Heath, direkt ins Zentrum auf den einstartenden Herbert – 1:5 (78.)!
Weitere Möglichkeiten von Herbert, Leuthold, Bräuer und ein Abseitstor von Ramelow hätten das Ergebnis sogar noch höher ausfallen lassen können. „Nach einer solch langen Vorbereitung mit vielen Niederlagen gegen höherklassige Teams weißt du nie, wo du eigentlich stehst. Heute haben wir es gezeigt. Besonders hervorheben möchte ich aber, dass nicht nur die Startelf oder Einwechselspieler dazu beigetragen haben, sondern alle Spieler im Kader und die Jungs die von außen unterstützt haben oder auch diejenigen, die sich bei der Zwoten Spielminuten geholt haben“, zeigte sich Falke-IV Dobirr mit der Darbietung sehr zufrieden, blickte aber auch direkt voraus: „Noch haben wir aber nichts erreicht. Jetzt müssen wir weiter Gas geben, so konzentriert arbeiten, dann verdienen wir uns das Endspiel in Altona.“

Am letzten Spieltag könnte es an der AJK zum Titelmatch zwischen Altona II und dem HFC Falke kommen – wenn beide Mannschaften verlustpunktfrei bleiben.