Curslack siegt – Klawon: „Wir sind selbst zu doof!“

Buxtehude vergibt „Tausendprozentige“ zum 2:1 und verliert 2:3

13. März 2017, 09:00 Uhr

Kollektive Freude: Die Spieler des SV Curslack-Neuengamme bejubeln den Treffer zum 2:1 durch Stjepan radic (Zweiter v. re), der den links von ihm stehenden Vitali Wilhelm umarmt. Foto: Zerbian

Acht Punkte sind es nach diesem Wochenende, die den Buxtehuder SV vom ersten Nichtabstiegsplatz in der Oberliga trennen. Dass es nicht weniger sind, liegt daran, dass das Schlusslicht im Auswärtsspiel gegen den SV Curslack-Neuengamme das Feld mit leeren Händen verließ. 3:2 hieß es am Ende für die Gastgeber – und während SVCN-Coach Torsten Henke von einem wichtigen Arbeitssieg sprach, gab es gleich mehrere Momente, die Buxtehudes Trainer verärgerten...

Ein Geräusch kann René Klawon inzwischen wohl nicht mehr hören. Das, wenn der Ball ans Aluminium klatscht. Schon am Freitagabend, als der Trainer und Ligamanager des Buxtehuder SV, am Blomkamp die Partie zwischen dem TuS Osdorf, dem nächsten Gegner des BSV, und dem HSV Barmbek-Uhlenhorst unter die Lupe nahm, hatte er sein Leid geklagt: „So viele Pfosten- oder Lattentreffer wie in dieser Saison hatten wir noch nie.“ Seit gestern nun ist das Kabinett dieser grauenhaften Geräusche um einen weiteren Ball, der an die Torbegrenzung ging, reicher. Rabii Msalemi traf nach 18 Minuten im Spiel beim SV Curslack-Neuengamme das Aluminium. „Das war jetzt mindestens der 17. Ball, der an die Latte oder den Pfosten ging. Das ist nicht mehr normal“, rechnete Klawon vor. Schon nach elf Minuten übrigens hatte ein weiterer Schuss von Msalemi den Pfosten gestreift. Ob der in Klawons Aufzählung berücksichtigt war? Nachfragen danach sparte man sich im Anschluss an die Partie am Gramkowweg besser.

Henke: „Das war ein Arbeitssieg – und zwar ein ganz wichtiger“

Buxtehudes Trainer René Klawon (Li.) konnte das Abschlusspech seiner Schützlinge nach dem Spiel nicht fassen. Foto: Zerbian

Denn die Laune Klawons nach dem Spiel war nicht mehr die Beste. Buxtehude hatte soeben eine weitere Pleite hinnehmen müssen. Und jener Rabii Masalemi von dem gerade noch die Rede war, hätte vielleicht einen ganz anderen Ausgang der Partie herbeiführen können. Nach 52 Minuten hatte er die „Mega-Chance“: Masalemii war auf links durch, doch statt quer in die Mitte zu legen, wo mehrere seiner Teamkollegen frei standen, probierte er es selbst und vergab aus spitzem Winkel. Klawons knackiger Kommentar nach dem Spiel: „Das war eine Tausendprozentige. Da war er zu eigensinnig.“ Und weiter: „Ich glaube nicht, dass hier die richtige Mannschaft gewonnen hat, aber wir sind selbst zu doof!“

Doch es waren nicht nur die eigenen vergebenen Möglichkeiten, die Klawon nicht schmeckten, sondern auch die Geschehnisse vor dem 1:3 aus Sicht der Gäste: „Vor dem 3:1 wird Gerrit Siegismund mit der Hand im Gesicht getroffen. Es ist dumm, dass der Schiedsrichter-Assistent das nicht sieht. Ich empfinde es als Frechheit, dass Curslack in dieser Szene weiterspielt und den Ball nicht ins Aus schießt. Für die geht es im Niemandsland der Tabelle doch um nichts mehr.“ Doch Curslack kickte die Kugel eben nicht vom Feld, sondern spielte weiter – und Jan Landau vollendete seinen Alleingang nach Cem Cetinkayas Zuspiel zum 3:1 (81.). Das Kepper Sousa da Silva in der 90. Minute den Ball auch noch einmal im Netz unterbrachte, bedeutete für den BSV nichts anderes mehr als Ergebniskosmetik.

Zuvor war Curslack nach 31 Minuten durch Stjepan Radic, der eine Vorarbeit von Landau nutzte, mit 1:0 in Führung gegangen. Fadi Hamze hatte für die Gäste eine Zeigerumdrehung vor dem Pausentee zum 1:1 ausgeglichen. Nach Wiederbeginn köpfte Radic nach einer Ecke von Vitali Wilhelm das 2:1 für den Gastgeber. Der Rest ist bekannt und brachte SVCN-Trainer Torsten Henke abschließend zu folgendem Fazit: „Wir wussten, dass es diesmal ein anderes Spiel wird als das gegen Concordia vor einer Woche. Hinzu kommt, dass wir uns insbesondere in der ersten Halbzeit das Leben immer wieder selbst schwer gemacht haben. Wir haben es nicht geschafft, nach der Führung für Sicherheit zu sorgen. In der zweiten Halbzeit war es ein Geduldspiel, dann machen wir das 2:1. Doch selbst nach dem 3:1 waren wir nicht in der Lage, das Spiel ruhig und sicher nach Hause zu bringen. Das war ein Arbeitssieg – und zwar ein ganz wichtiger.“