Bramfeld reicht eine Halbzeit

Der SVNA zeigt Reaktion, wehrt die Niederlage aber nicht ab.

25. März 2017, 00:02 Uhr

Der SVNA empfing den BSV und unterlag knapp. Foto: Mathias Merk

Anfangs sah es im Gastspiel des Bramfelder SV beim SV Nettelnburg-Allermöge eindeutig nach einem klaren Sieger aus. „Über 40 Minuten war es keine Frage, wer das Ding gewinnt“, stellte BSV-Coach Florian Neumann fest, nachdem seine Mannschaft hohes Tempo gegangen war und dem SVNA keine Chance zur Entfaltung ließ. Doch dann folgte die zweite Halbzeit, die ein anderes Gesicht zeigte. Der Gastgeber stellte um und machte plötzlich Druck. „Am Ende hätte die Mannschaft am Ende vielleicht sogar ein Punkt verdient gehabt“, stellte SVNA-Coach Andreas Ferentinos fest, musste aber nach der 0:1-Niederlage konstatierten, dass für seine Equipe nichts heraussprang, weil „die Mittelfeldspieler zu wenig selbstbewusst waren.“

Auch wenn die Bramfelder mit diesem 1:0 Auswärtssieg das neunte Mal in der laufenden Saison zu Null spielten und weiterhin mit nur 24 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellen, wollte Coach Neumann nicht über eine eventuelle Chance auf den Meistertitel sprechen: „Es sind noch acht Partien, in denen viel passieren kann. Über so ein Thema können wir uns einen oder zwei Spieltage vor dem Ende unterhalten – vorher allerdings nicht.“ Derzeit weilt sein BSV – zumindest erstmal bis Sonntag – auf dem zweiten Tabellenplatz der Landesliga Hansa. „Für mich ist Sasel ganz klar der Favorit auf die Meisterschaft, weil sie einfach eine reife Truppe haben“, erklärte Neumann und fügte an: „Wir haben ebenfalls eine gute Mannschaft und sind mittlerweile gefestigter, aber trotzdem sind oben in der Tabelle noch eine ganze Menge Teams in der Verlosung. Wir haben heute einen riesigen Schritt in Richtung 50-Punkte-Marke gemacht, von daher bleiben wir erstmal ruhig.“

Neumann: „In der ersten Halbzeit war es keine Frage, wer gewinnt"

Der einzige Torschütze des Spiels war der Bramfelder Milos Ljubisavljevic. Foto:noveski.com

Die „Neumänner" begannen diesen riesigen Schritt, indem sie ab der ersten Sekunde ein Tempo an den Tag legten, wie es der Coach bisher „selten gesehen“ hat. Der SVNA kam kaum zur Entfaltung. So hätten die Gäste bereits früh in Führung gehen können, als Carsten Henning in der vierten Minute mit einem gefühlvollen Lupfer den Ball über Keeper Alexander Grade hinweg auf die Latte setzte. Zwar bekamen die Hausherren anschließend die ein oder andere Gelegenheit zu kontern, doch wirklich gefährlich wurden sie vor dem Tor von Fänger Patrick Möller nicht. Ganz anders der BSV: Aus der eigenen Hälfte schlug Marcel Schwarck von der linken Seite einen weiten Ball über das ganze Feld in Richtung rechtem Strafraumeck genau in den Lauf von Milos Ljubisavljevic, der nur noch den herauseilenden Grade vor sich sah, an den Ball kam, Grade umkurvte und seelenruhig zur 1:0-Führung der Bramfelder einschob (15.).


Der SVNA hingegen zeigte bis zum Pausentee wenig bis gar keine Reaktion auf den Rückstand und war bis dahin sogar mit nur einem Gegentreffer noch gut bedient, da die Bramfelder immer wieder auf das Tor ballerten, aber Henning und Martin Ferdai am Nettelnburger Schlussmann scheiterten. Fedai setzte in der 30. Minute sogar bei einer Chance die Kugel nochmals auf die Latte. „In der ersten Halbzeit war es über 40 Minuten keine Frage, wer das Ding gewinnt. Da muss man vielleicht 2:0 führen, aber Nettelnburg hat eine unheimlich starke Mannschaft. Und, dass wir dieses Tempo nicht über 90 Minuten gehen können, war klar“, konstatierte BSV-Coach Neumann.

Ferentinos: „Die Mannschaft hätte vielleicht einen Punkt verdient gehabt"

An Torwart Patrick Möller gab es kein Vorbeikommen. Foto: noveski.com

Nach der Pause kam der SVNA dann besser ins Spiel. „Wir mussten verspätungsbedingt von Beginn an junge Spieler auflaufen lassen, die mit den Pressingsituationen des Gegners nicht so gut zurecht kamen, was man von ihnen aber auch nicht so verlangen kann. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft aber nach der Systemumstellung richtig gut durchgezogen und hätte sich vielleicht sogar einen Punkt verdient gehabt, wobei ich nicht sagen will, dass das ein unverdienter Sieg für Bramfeld war“, meinte derweil Nettelnburgs Coach Andreas Ferentinos, der seine Mannschaft nach Wiederanpfiff gut einstellte, sodass diese viel besser ins Spiel fand, sich gute Chancen herauspielte und den Gegner auf einmal zu langen Bällen zwang. Nur ging aus Sicht des SVNA die Kugel leider nicht ins Netz, auch wenn es Liridon Sulejmani, Maurice Wenk, Tom-Philip Müller und Dustin Siegmund mehrfach versuchten, jedoch meistens am überaus starken Bramfelder Schlussmann Möller scheiterten.

Neumann: „Die Kraft ließ nach"

SVNA-Coach Andreas Ferentinos nahm trotz der Niederlage einige positive Erkenntnisse mit. Foto: noveski.com

Es blieb also bis zum Ende bei einem knappen 1:0 für die Gäste, auch wenn Heiner Twardawa nach einem rüden Foul in der 87. Minute mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde und somit seine Bramfelder für die Schlussminuten dezimiert waren. Trotzdem gehörten die beiden Großchancen tatsächlich dem Team in Unterzahl, als Matthias Müller und Ljubisavljevic in der Nachspielzeit vielversprechende Gelegenheiten liegen ließen. „Wir hatten in der zweiten Hälfte nicht mehr die Ruhe und ich glaube, dass dann, nach unserem Tempo in den ersten 40 Minuten, die Kraft nachließ“, bilanzierte BSV-Trainer Neumann nach der Begegnung und gestand zudem ein: „Durch die Systemumstellung von Nettelnburg hatten wir ein bisschen Probleme.“ Doch der Bramfelder Übungsleiter fand auch positive Worte für seine Mannen: „Letztlich haben wir das Spiel zu Null gemeistert, wobei du in Nettelnburg auch erstmal bestehen musst. Vor allem bei den Zuschauern, die wie eine Wand am Spielfeldrand standen. Das hat meine Mannschaft gut gemacht.“ Aber auch auf Seiten des SVNA ging man trotz der Niederlage nicht völlig geknickt vom Platz: „Unsere Erkenntnis aus dem Spiel ist, dass wir über 90 Minuten gehen und eine Reaktion zeigen können. Wir sind in der Lage, mit ein paar Umstellungen, besser zu agieren“, analysierte Coach Andreas Ferentinos.

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Autor: Mathias Merk