Norderstedt: Elfer-Seuche hat ein Ende, Ungeschlagen-Serie nicht!

Lüneburg fliegt - Eintracht punktet trotzdem bei Drochtersen/Assel

26. März 2017, 18:04 Uhr

Die Rote Karte gegen Jan Lüneburg (li.), der sich bei Oliver Ioannou erkundigt, was denn vorgefallen sei. Foto: KBS-Picture.de

„Und schon wieder nicht verloren FCE“, sang die kleine, aber stimmgewaltige Norderstedter Fangemeinde auch einige Zeit, nachdem sich das Kehdinger Stadion schon geleert hatte – und nahm den einen Punkt bei der SV Drochtersen/Assel gerne mit. Dabei hatten die Garstedter – auch in Unterzahl – die große Chance, sogar alle drei Zähler mit nach Hause zu nehmen. Doch nach Felix Drinkuths toller Einzelleistung an der Eckfahne und Jordan Browns Querpass hatte Kapitän Philipp Koch auf Höhe der Strafraumgrenze das große Pech, dass der Ball beim Schussversuch versprang und das Ziel letztlich verfehlte (90.).

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Im Blickpunkt stand nach Schlusspfiff aber vor allem Schiedsrichterin Riem Hussein, die einige knifflige Entscheidungen treffen musste – und nicht nur nach Meinung von EN-Coach Dirk Heyne nicht immer richtig lag. „Vielleicht hat sie sich auch gesagt, bei den Elfmetern, die sie vorher gepfiffen hat, gebe ich dann keinen mehr. Ich weiß es nicht. Ändern kann man es eh nicht.“ Womit wir auch schon beim Thema wären: Strafstöße. Auf beiden Seiten gab es jeweils einen davon – es hätten aber auch weitaus mehr werden können. Zuerst beendete Yayar Kunath die Norderstedter „Elferseuche“ – nachdem Jan Lüneburg von Drochtersens Nico Mau bei seiner Körpertäuschung zu Fall gebracht wurde (53.)! Die Führung der Gäste hielt aber keine 180 Sekunden an. Dann stürmte EN-Fänger Lars Huxsohl viel zu ungestüm aus seinem Gehäuse und „boxte“ Jasper Gooßen in Folge eines Mau-Freistoßes, der eine gefühlte Ewigkeit in der Luft war, um. Eben noch der „Unglücksrabe“ auf der einen, nun der sichere Schütze zum Ausgleich auf der anderen Seite: Mau verwandelte sicher vor 802 Zuschauern zum 1:1 (56.)!

Es folgten weitere sehr strittige Szenen – insbesondere in Minute 73, als Lüneburg nach einer Brown-Flanke von SVDA-Keeper Trapp ähnlich rustikal auf die Matte geschickt wurde, wie auf der anderen Seite Gooßen. Dieses Mal blieb die Pfeife aber stumm. Genauso wie kurz nach der Pause, als wiederum Huxsohl völlig unnötig auf Höhe der Grundlinie gegen Gooßen, der kaum mehr eine Chance auf den Ball hatte, das Knie noch einmal leicht anzog (48.). „Man hat gesehen, dass es auch die Spieler auf dem Platz noch unzufriedener und unsicherer gemacht hat“, hielt Heyne mit Kritik eher hinterm Berg. Stattdessen befand er: „Wir haben das Spiel angenommen, den Gegner nicht unterschätzt und wussten, dass es in allererster Linie ein Kampf wird. Wir haben uns dagegengestemmt – in der zweiten Halbzeit besser als in der ersten.“ Und viel wichtiger: „Die Serie steht erstmal noch!“

Foto: KBS-Picture.de

Gemeint ist damit der nun schon seit neun Spielen (Sieben Siege, zwei Unentschieden) andauernde Lauf, der für Norderstedt weiterhin Platz eins in der Rückrundentabelle bedeutet. „Uns war klar, dass der Gegner hinten erstmal kompakt stehen und auf Fehler von uns lauern wird. Aber davon haben wir wenige gemacht“, so Heyne. Und einmal konnte man die beste Defensive der Regionalliga Nord selbst knacken, wenn auch nur vom Punkt aus. Äußerst schmerzhaft dürfte hingegen das Fehlen von Jan Lüneburg in den nächsten Spielen sein. Der Angreifer ließ sich nämlich nach einem eigenen Foulspiel zu einem leichten „Wischer“ gegen den ehemaligen Bergedorfer Oliver Ioannou hinreißen, was Hussein mit dem roten Karton ahndete (79.)! Eine sehr harte Entscheidung, wenngleich die Aktion von Lüneburg ebenso unnötig und ärgerlich war. Die Schlussminuten mussten die Gäste in Unterzahl auskommen. Viel zu sehen war davon allerdings nicht. Im Gegenteil. Kapitän Koch hätte, wenn ihm der Platz nicht übel mitgespielt hätte, sogar den goldenen Schuss anbringen können.

Am Ende nahm Heyne den einen Punkt gerne mit – aufgrund der ersten Halbzeit wohl auch zurecht. Denn die gehörte den Hausherren, die immer wieder durch die Einwürfe des omnipräsenten Nico Mau Gefahr erzeugten. Was beide Trainer und Drochtersen-Manager Rigo Gooßen zur kampfbetonten Partie noch zu sagen hatten, seht Ihr im angehängten Video!


Die PK nach dem Spiel mit beiden Trainern



Die Norderstedter Führung durch Yayar Kunath


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