Mächtiger Mickel – „Tom hat uns heute das Spiel gewonnen!“

Mehr Glück als Verstand: Lübeck versagt vor dem Rothosen-Tor

01. April 2017, 00:40 Uhr

Der Jubel nach dem frühen Siegtreffer: Törles KNöll (re.) hat's gemacht! Foto: KBS-Picture.de

„War in Ordnung“, fasste Tom Mickel seine Leistung in drei knappen Worten zusammen – und blieb ganz bescheiden. Denn in Wirklichkeit war der Torsteher der „Rothosen-U21“ der Garant dafür, dass sein Team die drei Punkte gegen den VfB Lübeck daheim behielt. Gleich mehrfach trieb er die Gäste mit seinen Paraden an den Rand der Verzweiflung. Und wenn Mickel mal nicht zur Stelle war, dann scheiterten die Mannen von der Lohmühle am eigenen Unvermögen. Dass der HSV II den Platz als Sieger verließ, war angesichts des Spielverlaufs nicht nur glücklich, sondern einzig und allein auf einen eklatanten Schnitzer des VfB zurückzuführen…

Profi Luca Waldschmidt (re.) konnte kaum Akzente setzen. Foto: KBS-Picture.de

Es war die fünfte Spielminute, in der Andreas Gomig ohne jede Bedrängnis einen kapitalen Rückpass spielte. Dieser landete nicht etwa bei einem seiner Mitspieler, sondern bei Törles Knöll, der dieses Geschenk dankend annahm und im Eins-gegen-Eins mit Jonas Toboll ganz cool zum 1:0 einschob! Kaum zu glauben, dass es eigentlich die einzig wirklich nennenswerte Möglichkeit der Kunert-Elf bleiben sollte. Stattdessen war es fast schon bezeichnend für den Auftritt der Landerl-Equipe, dass der Chancenwucher bereits nach 18 Sekunden seinen Lauf nahm. Unmittelbar nach Anstoß hebelte ein langer Ball die Rothosen-Defensive aus – doch Panagiotis Haritos musste sich Mickel erstmals geschlagen geben.

Frank Ronstadt (li.) gegen Lübecks "Unglücksraben" Andreas Gomig. Foto: KBS-Picture.de

Es war eine Partie zwischen dem Tabellenfünften und dem Rangvierten, die von zahlreichen Fehlern und Unzulänglichkeiten geprägt war. „Wir wollten schon Fußball spielen, aber der Platz war sehr stumpf. Zudem sind wir immer unsicherer geworden, weil wir viele Fehler produziert haben und Lübeck dadurch aufkam“, befand auch Mickel, der anfügte: „Es war für uns kein Top-Tag.“ Für seine Mannschaft nicht, für ihn selbst aber schon. Gegen Büyükdemirs Kopfball (20.) war der 27-Jährige ebenso zur Stelle, wie auch gegen den komplett allein gelassenen Haritos, der sich die Ecke eigentlich aussuchen konnte, letztlich aber für einen relativ unüberlegten und unpräzisen Abschluss mitten auf Mickels Brust entschied (53.). Weiter ging’s. Büyükdemir von halbrechts – Mickel mit den Fäusten (59.). Dann tauchte Gary Noel freistehend vor dem ehemaligen Fürther auf und konnte diesen auch nicht überwinden (70.).

Frank Ronstadt überragt Marcello Meyer in der Luft. Foto: KBS-Picture.de

Da auch Marvin Thiel (14.), der den Ball nach Oschkenats Patzer und Haritos‘ anschließender Hereingabe nicht voll traf, sowie Marcello Meyer (47.), dessen Distanzschuss nur knapp das Ziel verfehlte, und abermals Thiel, der nach Waldschmidts Ballverlust von Noel auf die Reise geschickt wurde, wenig Fortune im Abschluss hatten, fuhr der VfB ohne etwas Zählbares im Gepäck nach Hause. Auch wenn Mickel zum „Man of the Match“ avancierte, blieb er auf dem Teppich: „Dafür stehe ich im Tor. Es gibt immer mal solch Spiele, wo du mal einen hältst. Das war heute der Fall. Ich hatte bei ein paar Aktionen auch ein bisschen Glück. Wir haben als Mannschaft gut dagegengehalten – auch wenn es nicht unser bester Tag war. Lübeck hat uns ganz schöne Probleme bereitet. Aber am Ende haben wir einen dreckigen Sieg eingefahren.“

Was die beiden Trainer zu der Begegnung zu sagen hatten, wie Rolf Landerl die Reaktion seiner Mannschaft empfunden hat und was Dirk Kunert am Auftritt seiner Schützlinge weniger gefallen hat, erfahrt Ihr im Video!


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