Kainzberger: Trainer mit Herz für Altona
U23-Coach lehnte „Traum“-Angebot für die Zukunft des AFC ab
Altonas U23-Coach Ralph Kainzberger (vo.) mit seinem Assistenten Stephan Gorny (hinten). Foto: noveski.com
Derzeit ist Ralph Kainzberger mit seiner U23 von Altona 93 noch in der Kreisliga 2 unterwegs. Ein Umstand, der sich vielleicht bald ändern könnte, da er und seine Mannschaft immer weiter in Richtung Bezirksliga-Aufstieg marschieren. Im vergangenen Sommer übernahm der 48-Jährige mit eindeutigen Vorstellungen das Traineramt beim „kleinen“ AFC. Damals sagte er in einem Interview mit den FussiFreunden: „Die Jugend ist enorm wichtig. Die Talente sollen einen Step in die U23 machen und von dort aus den Sprung in die Liga-Mannschaft schaffen.“ Die Intention des Trainers war ganz klar: einen Unterbau für die Ersten Herren gestalten. Das würde allerdings nur funktionieren, wenn alle Abteilungen Hand in Hand arbeiten und die verschiedenen Jahrgänge mit der Liga nicht so weit auseinander trainieren.
Nun geht es auf die Zielgeraden in seiner ersten Saison als Coach der Altona-Reserve, aber sein Vorhaben geriet von Anfang an ins Stocken, weil die Umsetzung bisher noch nicht so funktionieren konnte, wie es sich der Übungsleiter vorstellte: „Die Bedingungen hier bei Altona 93 sind für uns schlecht. Wir trainieren auf Grand. Wer macht das heutzutage im Leistungsbereich noch? Eigentlich wollen wir dahin, wo Vicky, Eintracht Norderstedt, der ETV und Niendorf mit der Nachwuchsförderung sind. Aber die haben alle Kunstrasen“, sagt Kainzberger. An einer Besserung wird Seitens des Vereins bereits gearbeitet: „Ich hoffe, dass der Platz in der Baurstraße zur neuen Saison fertig ist. Ich habe mir in meinen Vertrag schreiben lassen, dass wir vernünftige Trainingsbedingungen bekommen, damit dann unsere Ausbildung so richtig losgehen kann“, verrät der AFC II-Trainer.
Kainzberger: „Ich bin nicht der Typ, der einfach abhaut"
Teutonias Liga-Manager Bert Ehm versuchte Ralph Kainzberger an die Kreuzkirche zu holen. Foto: noveski.com
Dabei hätte der Übungsleiter diese guten Umstände bereits haben können. Nicht beim AFC, sondern bei einem anderen Club: Der FC Teutonia 05 bemühte sich um die Dienste des Coaches. Dort sollte Kainzberger die Liga-Mannschaft übernehmen, die nun auch ohne ihn kurz vorm Aufstieg in die Oberliga steht. „Teutonia war schon vor Weihnachten ein Thema. Sie hätten es gerne schon zur Halbserie so gehabt, dass ich dort Trainer werde. Aber ich bin definitiv nicht der Typ, der irgendwohin abhaut, nur weil es woanders besser klappt“, stellt Kainzberger klar und fügt an, dass „es generell schon mein Traum ist, Teutonia coachen zu dürfen.“
In seiner Vergangheit trainierte der Übungsleiter unter anderem die U19 des Niendorfer TSV, der dafür bekannt ist, eine hervorragende Nachwuchsförderung zu besitzen. In der Zeit sammelte Kainzberger gerade in diesem Bereich sehr viel Erfahrung und ist nicht zuletzt deshalb durchaus in der Lage, Vergleiche zu ziehen: „Weil die Beschaffenheiten beim AFC noch nicht so sind wie in Niendorf, konnte ich mein Vorhaben bezüglich der Spielerausbildung bisher nicht beginnen oder umsetzen. Wir trainieren auf einem anderen Platz, als die Liga-Mannschaft, weshalb es keinen guten Austausch der Spieler gibt.“
Kainzberger: „Die Anfrage kam leider zu früh"
Liga-Manager Andreas Klobedanz (Mi.) und Liga-Trainer Berkan Algan (re.) wollen Ralph Kainzberger (li.) bei seinem Vorhaben unterstützen. Foto: noveski.com
Allerdings stellt sich dann die Frage, warum Kainzberger das Angebot von Teutonia 05 ausschlug, wenn es dort doch eine bessere Gelegenheit gegeben hätte, sich zu entfalten und eigene Vorstellungen umzusetzen. „Es war für mich eine riesen Überlegung und ich war auch kurz davor, an der Kreuzkirche zuzusagen, aber es waren Nuancen, die mich davon abhielten. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mein Herz für Altona schlägt, weil ich selbst auch hier beim AFC gespielt habe“, verrät Kainzberger, für den aber auch Teutonia eine eigene Geschichte hat: „Mein Schwiegervater spielte damals dort, zudem ist Teutonia ein Verein mit Tradition. Das Drumherum wäre super. Es ist ein Traum für jeden Trainer, der da trainieren darf. Ich hätte mir die Aufgabe auch zugetraut. Mit Bert Ehm und allen anderen wäre es eine klasse Arbeit gewesen, aber irgendwie haben das Herz und mein Bauchgefühl dagegen entschieden. Das ist der einzige Grund, weshalb ich abgesagt habe.“