„Alles unter Meisterschaft und Pokalsieg wird nicht abgenickt“

Condor blickt optimistisch in die neue Saison

26. Juli 2016, 12:25 Uhr

Das neue Trainer-Gespann beim SC Condor: Christian Woike (r.) und Olufemi Smith (l.). Foto: noveski.com

Äußerst intensiv: so oder so ähnlich kann man die Vorbereitung auf die neue Oberliga-Saison beim SC Condor in zwei Worten kurz und sehr prägnant auf den Punkt bringen. In vier Wochen vereinbarten die Verantwortlichen auf Wunsch von Cheftrainer Christian Woike ganze zehn Testpartien. „Wir spielen dieses Jahr etwas anders, deshalb machen wir sehr viel, um möglichst schnell die Automatismen reinzukriegen“, verrät Woike, der mit dem bisherigen Stand „zufrieden ist“, wie er sagt.

"A bissel was geht immer" Ob das der neue Leitspruch des SC Condor wird? Foto: noveski.com

Die fußballerischen Fertigkeiten ließ der Vorjahres-Siebte bereits in dem einen oder anderen Testspiel aufblitzen – und das, obwohl: „Wir haben sehr physisch gearbeitet und erst eine Einheit – das war die allererste – auf dem Platz in Form von ‚Taktik-Fußball‘ absolviert. Danach haben wir uns viel im athletischen Bereich bewegt“, ließ der Coach nach dem Vergleich mit Regionalligist Eintracht Norderstedt (1:3) verlautbaren. Apropos Norderstedt: nach dem 8:1-Kantersieg in der ersten Runde des Oddset-Pokals beim TSV Eppendorf/Groß-Borstel kommt es in der zweiten Runde am Berner Heerweg zum erneuten Aufeinandertreffen mit den Garstedtern, die ihren Titel als klassenhöchster Teilnehmer natürlich verteidigen wollen. Wie bei so vielen anderen Teams, hat auch Woike in der Vorbereitung auf die am Freitag beginnende Oberliga-Spielzeit mit Personalsorgen zu kämpfen. „Es ist ein Problem, dass irgendeiner immer mal wieder kleinere Wehwehchen hat und links oder rechts ausfällt. Das ist natürlich nicht optimal – gerade zum jetzigen Zeitpunkt und wenn man so viele Spiele abmacht wie wir. Denn eigentlich tut man das ja, um immer mal wieder durchzutauschen.“

„Ungemein fleißige, lernwillige und gehorsame Jungs“

Gökhan Iscan soll eine entscheidende Rolle beim SCC einnehmen. Foto: noveski.com

Mit Jannick Martens, Samir Kabashi, Michel Blunck (alle SV Henstedt-Ulzburg), Özgür Bulut (Rahlstedter SC A-Regio) sowie Gökhan Iscan (FC Türkiye) hat man fünf externe Zugänge zu verzeichnen. Vor allem Letztgenannter soll im Spiel der Farmsener eine zentrale Rolle einnehmen und im Mittelfeld-Zentrum die Strippen ziehen. „Wir haben eine super Integration der Neuen und top Charaktere dazu geholt. Das sind ungemein fleißige, lernwillige und gehorsame Jungs, die sich auch verbessern wollen. Von daher bin ich da sehr, sehr zufrieden“, zeigt sich Woike äußerst angetan von dem Quintett, dem auch Angreifer Jannick Martens angehört, der sich vor allem durch seine Torgefahr auszeichnen soll. Mit einem ungeheuren Antritt ließ er bereits in der Vorbereitung erahnen, was künftig von ihm zu erwarten sein wird – auch wenn ihm häufig noch das Abschlusspech hold war. „Persönlich ist er voll integriert, weil er jetzt auch schon länger bei uns mittrainiert. Er ist eine super ‚Type‘, muss aber noch lernen, wie wir Fußball spielen“, so Woike, der in gewohnter Manier schmunzelnd anfügt: „Für mich wird es eine große Freude sein, ihn zu trainieren – weil er genau die Dinge kann, die ich als Spieler nicht konnte und die Dinge, die ich gut konnte, überhaupt nicht kann. Deshalb wird‘s ein Fest, ihm das beizubringen.“ Gemeint ist damit vor allem das Festmachen der Bälle und das Arbeiten mit dem Rücken zum Tor.

Jannick Martens soll im Sturm der Farmsener für neue Belebung sorgen. Foto: noveski.com

Doch auch im Team ums Team gibt es eine entscheidende Veränderung: so bekommt der ehemalige Offensivakteur Woike mit Olufemi Smith (zuletzt USC Paloma) einen weiteren Ex-Torjäger als Co-Trainer an seine Seite gestellt. Die ersten Wochen deuten auf eine fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit hin, denn der Übungsleiter zeigt sich total begeistert von der neuen Konstellation: „Es läuft ganz hervorragend! Ich wusste ja, dass Femi fachlich ein richtig Guter ist. Dass seine erste Station nicht ganz glücklich verlief, hatte sicherlich verschiedene Aspekte, die auch bei ihm lagen, aber genauso vom Umfeld geprägt waren. Sicher hatte es auch etwas mit der fehlenden Qualität innerhalb des Kaders zu tun“, lauten Woikes Eindrücke. Was Smith‘ Mitwirken für das Team bedeutet, erklärt er indes wie folgt: „Er bringt Elemente rein, die für die Mannschaft unheimlich wertvoll sind. Er ist menschlich und charakterlich eine Bombe!“

„Mannschaft entscheidet über Punktanzahl und Platzierung“

Ha die richtigen Worte parat: SCC-Coach "Crille" Woike. Foto: noveski.com

Im abgelaufenen Spieljahr wusste der SCC – trotz erheblicher Verletzungssorgen – insbesondere in der ersten Saisonhälfte vollauf zu überzeugen. Ob’s auch daran lag, dass man nach außen keine konkrete Zielsetzung kundtat und damit gar keinen Druck aufkommen ließ, ist reine Spekulation. Stattdessen steckte man sich Monat für Monat ein bestimmtes Ziel, auf das dann hingearbeitet wurde. Eine Vorgehensweise, mit der man gut fuhr. Warum also nicht wiederholen das Ganze? „Es gibt keine konkrete Vorstellung, sondern nur eine, wie wir uns abseits des Platzes benehmen und miteinander umgehen wollen. Was Punktanzahl und Platzierung betreffen, macht das die Mannschaft.“ Aber so ganz ohne Ambitionen geht’s beim sehr ehrgeizigen Coach der „Raubvögel“ dann doch nicht. Deshalb erklärt er mit einem großen Augenzwinkern: „Alles unter Meisterschaft und Pokalsieg wird eh nicht abgenickt!“