Oberliga

Apel: „Wenn ich etwas mache, dann nur zu 110 Prozent!“

03. März 2023, 13:42 Uhr

Finn Apel wird den TSV Sasel am Saisonende verlassen. Foto: Bode

Als aktiver Spieler stand ihm eine durchaus verheißungsvolle Karriere ins Haus. Für den FC St. Pauli absolvierte Finn Apel diverse Spiele in der A- und B-Jugend-Bundesliga-Mannschaft der Kiezkicker, schaffte auch den Sprung in die U23, wo er insgesamt 20 Einsätze in der vierthöchsten deutschen Spielklasse bestritt. Doch im Alter von gerade mal 22 Jahren musste der hochtalentierte Apel seine "Buffer" aufgrund schwerer Verletzungen an den Nagel hängen. Seither hat er sich als Trainer einen Namen gemacht. Im Sommer 2021 sicherte sich der TSV Sasel die Dienste des neuen "Impulsgebers" an der Seite von Danny Zankl. Letzterer wird am Saisonende nach neun Jahren am Parkweg seinen Hut nehmen - auch Apel beendet dann seine Tätigkeit beim aktuellen Oberliga-Primus!

Bereits Danny Zankl betonte, dass sein Ausscheiden bei seinem "Baby" ganz andere Beweggründe habe, als die Entscheidung von Finn Apel, dem Parkweg nach zwei Jahren den Rücken zu kehren. Bevor der 29-Jährige uns gegenüber seinen Entschluss erläutert, betont er vorweg, dass sein Abschied nichts mit einem anderen Verein zu tun habe. "Ich kann definitiv sagen, dass das nicht so ist und auch nie der Gedanke dahinter war."

In zwei Jahren am Parkweg hat Apel (Mi.) viele neue Impulse eingebracht und bildete mit Danny Zankl und Lenny Kratzmann ein perfekt eingespieltes Trainerteam. Foto: Bode

Vielmehr sei es für ihn so: "Um Oberliga-Spitze zu machen und zu trainieren, bedeutet das, absolut am Limit zu sein und richtig Zeit zu investieren", so Apel, für den zudem der "extreme Fahrtweg" aus Schwarzenbek und die berufliche Komponente hinzukommen. "Man kann das alles gehen, keine Frage. Das macht auch brutal viel Spaß und wir haben es jetzt auf höchstem Niveau gemacht." Aber auch Apel ist schon in seinem sechsten Jahr als aufstrebender und ambitionierter Trainer aktiv.

"Entscheidung gefallen, einfach mal kürzer zu treten"

Vor seiner Zeit beim TSV Sasel coachte er beim SC Schwarzenbek sowohl im Herrenbereich als auch in der Jugend, war beim DFB als Stützpunkttrainer tätig und hat parallel zu alledem sein Duales Studium abgeschlossen. "Deshalb ist bei mir der Entschluss gefallen, nach sechs Jahren am Limit einfach mal kürzer zu treten und den Aufwand ein bisschen runter zu schrauben."

Insbesondere auch deshalb, "weil ich nicht der Typ bin, der irgendwas auf 80, 90 oder 95 Prozent macht, sondern dann auf 110 Prozent! Und wenn ich meinem eigenen Anspruch, aber auch dem Anspruch im Trainerteam und des Vereins nicht gerecht werden kann, dann macht es keinen Sinn", beteuert Apel abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos