Malte Piechottka (l.) vs. SCS-Kapitän Benjamin Baarz. Foto: timelash.de

Eimsbüttels Liga-Manager Koray Gümüs konstatierte: „Wir haben zehn Minuten gebraucht, um mit dem Boden klarzukommen. Aber dann sind wir ins Rollen geraten!“ Da die Hausherren mit ihren unzähligen Standardsituationen nichts anzufangen wussten und einem Torerfolg auch der Querbalken einmal im Weg stand, demonstrierten die Gäste in eindrucksvoller Manier, wie man mit seinen Möglichkeiten umgeht. Ein zunächst bereinigter Eckball von Jon Pauli kam über Julien Usko erneut zum „Shootingstar“. Dessen zweite Hereingabe nickte Samuel Olayisoye unter Bedrängnis zur Führung ein (12.)! Nun lief der Ball beim ETV – und wie: Niclas Spranger mit dem feinen Zuspiel für den bärenstarken Zoran Pecelj. Dieser leitete auf Sven Hellmund wieder, der wiederum Malte Piechottka fand. Im gegnerischen Strafraum angekommen, vernaschte der Ex-Teutone seinen Gegenspieler fast schon spielend und schlenzte das Spielgerät ins lange Eck – 2:0 ETV (21.)!

Jon Pauli (l.) nimmt es mit dem oberligaerfahrenen Manuel Henkel (r.) auf, der seiner Form hinterherläuft. Foto: timelash.de

Nun zauberte die Glashoff-Truppe sogar in einigen Situationen, während sich der SCS mit leichten Abspielfehlern selbst in die Bredouille brachte. Ein solcher Ballverlust entwickelte sich postwendend zum Boomerang. Pecelj steckte für Pauli durch, der mit seinen 18 Jahren in einer unglaublichen Abgebrühtheit aus halbrechter Position per Lop ins lange Eck vollstreckte (27.)! Doch das sollte es noch immer nicht gewesen sein: erneut erkämpfte sich Pecelj das Runde, Piechottka ließ äußerst clever passieren, so dass Lasse Bensch aus etwas spitzem Winkel einschießen konnte (40.). Das 4:0 für die Eimsbütteler – jetzt wurde es richtig bitter für die Alsterdorfer!

Eines muss man dem Team von Bastian Quast jedoch zu Gute heißen: der SC Sperber ergab sich – zumindest nach der Pause – nicht wehrlos in sein Schicksal. Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang der Anschlusstreffer durch Marco Heydorn, dann küsste ein Kopfball erneut nur die Latte, ehe die „Grün-Weißen“ nach einem Pecelj-Handspiel vom Punkt aus in Person von Stefan Ruhm auf 2:4 verkürzten (71.)! Sollte da doch noch etwas gehen?

Großer Jubel beim ETV nach einer ganz starken Vorstellung! Foto: timelash.de

Sperber riskierte alles, öffnete damit natürlich auch Räume – und das nutzte der ETV aus. Einwurf Usko, der eingewechselte Marcel Tomovic mit dem Auge für den durchstartenden Pauli, der ein weiteres Mal staubtrocken per Chip den Deckel draufmachte (83.)! „Sperber war nach Standards immer gefährlich. Trotz des hohen Rückstandes sind sie aus der Pause gekommen, haben nochmal alles versucht und sind zurückgekommen. Aber dann haben wir den Luckypunch gesetzt. Ich denke, am Ende ist der Sieg auch in der Höhe komplett verdient. Eine super Mannschaftsleistung, die Kurve zeigt ganz klar nach oben“, freut sich Gümüs über die Entwicklung der Truppe, und fügte abschließend an: „Es war schön mit anzusehen, wie unsere Offensivreihe Sperber schwindelig gespielt hat! Wir haben heute mit unglaublich viel Leidenschaft agiert. Ich bin sehr stolz auf die Jungs!“ Ganz anders dürfte die Stimmungslage bei den Hausherren sein: nur zwei Siege aus den letzten sechs Spielen spiegeln bei weitem nicht die Stärke des Kaders wieder...