Kreisliga 10

Aufstieg verspielt, der Gast feiert am „Loki“: Nicht nur „die dritte Halbzeit“ gehört dem VfL Hammonia!

15. Mai 2022, 18:19 Uhr

Die Mannschaft des VfL Hammonia feiert die Meisterschaft - während die Fans im Hintergrund für ordentlich Stimmung sorgten. Foto: Kormanjos

"Nie mehr Kreisliga!", hallte es vor einer äußerst stimmungsvollen Kulisse über den Lokstedter Steindamm. Es waren aber nicht die Hausherren, die Grund zum Jubeln hatten, sondern die Gäste vom VfL Hammonia, die im abschließenden Kreisliga 10-Showdown um die Meisterschaft feiern durften und den Doppel-Aufstieg des Eimsbütteler TV verhinderten! Die Ausgangslage im letzten Saisonspiel war klar: Der ETV II hatte zwei Punkte Vorsprung auf den direkten Widersacher. Ein Zähler reichte der Elf von Chefcoach Dennis Griep, um den Titel und den Bezirksliga-Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Aber: Es war der Verfolger, der am "Loki" klar den Ton angab und am Ende völlig verdient den großen Wurf zelebrieren konnte (alle Highlights im LIVE-Ticker)!

Doppeltorschütze Jonathan Dinse (li.) schirmt den Ball geschickt ab. Foto: Kormanjos

"Ich muss meine Stimme ein bisschen schonen, da ich noch einen langen Tag vor mir habe", deutete ein erschöpfter, aber zugleich überglücklicher Florian Brandt an, was ihm und seinen Schützlingen noch bevorstehen würde. Der "Meistermacher" des VfL Hammonia entschwand in die Jubelarie, wurde von den Fans lautstark gefordert - und los ging sie, die große Hammonia-Sause! "Wir haben nichts geplant, weil wir ja nicht wussten, was passiert. Aber wir sind ja auch eine Mannschaft, die die dritte Halbzeit sehr gut pflegt. Wir werden jetzt wohl zu Fuß zum Vereinsheim marschieren, das ja fußläufig erreichbar ist, und dort ein bisschen durchdrehen. Ich habe zum Glück morgen frei", witzelte der Aufstiegstrainer.

"Haben uns vorgenommen, immer weiter nach vorne zu spielen"

Während der 90 Minuten war sein Team auf des Gegners Platz klar tonangebend. Das 2:2 zur Halbzeit - überaus schmeichelhaft für die ETV-Reserve, die mit zwei Angriffen zu zwei Toren kam! Beide Male egalisierte die Griep-Equipe einen Rückstand. Zunächst war es Lukas Schikowski, der nach einem kapitalen Fehler von Jonas Fiedler eine Flanke von Julian Schneiders in die Maschen nickte (34.). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff war Hamdi Hajaiej nach einer Hereingabe von Bjarne Fedkenhauer ebenfalls per Kopf zur Stelle (44.). "Wir haben uns vorgenommen, immer weiter nach vorne zu spielen - egal, wie es steht und ob es Rückschläge gibt. Ich glaube, das haben wir ganz gut hingekriegt", konstatierte Brandt.

Defensivpatzer beim ETV in Hülle und Fülle

Die Mannschaft des VfL Hammonia lässt sich von den Fans feiern. Foto: Kormanjos

Denn da waren nicht nur die beiden Eimsbütteler Tore aus dem Nichts, sondern auch noch die frühe Verletzung von Top-Torjäger Chance von Preyss. Dieser deutete bereits nach 25 Minuten an, dass es für ihn verletzungsbedingt nicht weitergehen würde. Und das zu einem Zeitpunkt, wo sein Team Dauerdruck auf den Gegner ausübte, aber auch kräftig Unterstützung erhielt. Beim Führungstreffer des starken Jonathan Dinse gab ETV II-Keeper Brandon Cochrane, der den 25-Meter-Freistoß ins kurze Eck passieren ließ, nicht gut aus (21.). Beim zwischenzeitlichen 2:1 durch Ole Schüler profitierte der Schütze von einem herrlichen Steckpass des bärenstarken Linus Paetzold (41.).

Auch nach der Pause ging von den Gastgebern lange Zeit keine Gefahr aus. Und hinten leistete man sich immer wieder haarsträubende Fehler. Wie auch Maik Baydar vor dem 2:3. Nutznießer war Doppeltorschütze Dinse (55.)! Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Ole Daumann, der den "Loki" nach einem kapitalen Rückpass von Redouane Diab in eine Hammonia-Partyzone verwandelte und Meisterschaft sowie Aufstieg perfekt machte (89.)!

"Das bedeutet mir sehr viel!"

Die Anhänger des VfL Hammonia fordern ihren Trainer Florian Brandt (Mi.) und bejubeln die Meisterschaft. Foto: Kormanjos

"Ein unbeschreibliches Gefühl", musste Brandt nach den richtigen Worten suchen. "Das bedeutet mir sehr viel! Ich kenne viele der Jungs seit Jahren, habe mit ihnen zusammengespielt und mit zwei Spielern sogar zwei Jahre lang zusammengewohnt", verriet er - und fügte an: "Wir sind eine Mannschaft, in der alle miteinander befreundet sind. Das ist das Schöne - und ich glaube auch, dass es das nicht mehr ganz so oft gibt im Fußball." 


Mit der Truppe sei generell "immer alles möglich. Aber wir sollten uns erstmal über heute freuen." Durch einen "mutigen, energischen und am Ende auch konsequenten" Auftritt, "wenn auch lange Zeit nicht vor dem Tor", habe man das große Ziel erreicht. Trotz der Konstellation, dass dem Gegner ein Punkt gereicht hätte. "Wir haben es auf jeden Fall nicht als Nachteil gesehen. Ich glaube, es ist immer gut, volles Risiko gehen zu müssen und kein psychologischer Vorteil, zu wissen, dass ein Punkt reicht", setzten Brandt und seine "Boys" alles auf eine Karte - und wurden belohnt.

Die gesamte FussiFreunde-Redaktion gratuliert dem VfL Hammonia zur Meisterschaft in der Kreisliga-Staffel 10 und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksliga!

Autor: Dennis Kormanjos