Aydins Traum lebt: „Ich komme wieder – und das noch stärker!“

Furkan Aydin erklärt seinen geplatzten Wechsel ins Ausland

20. September 2016, 15:05 Uhr

Trainierte in Holland beim FC Eindhoven mit und stand dicht vor dem Sprung: Furkan Aydin. Foto: privat

Vor Wochen war es die ganz große Nummer im Hamburger Amateurfußball: Furkan Aydin hatte es geschafft, schien sich in die Augen einiger Profivereine aus Italien oder auch Holland gespielt zu haben. Wir berichteten über das Interesse von einem Club aus der italienischen Serie B, doch der Deal platzte aus verschiedensten Gründen. Mittlerweile hat sich der 20-jährige Youngster, der in der vergangenen Saison beim Niendorfer TSV kickte, dem Oberligisten FC Türkiye angeschlossen und möchte dort von Neuem auf sich aufmerksam machen.

Es ist der Traum von jedem Amateurspieler, eines Tages im Profigeschäft Fuß zu fassen. Oftmals scheitert dieser Traum schon daran, dass man unter zu seltener Beobachtung steht und der Fokus eher auf Spieler aus Leistungszentren gelegt wird. Beim ehemaligen Niendorfer Furkan Aydin schien das anders zu sein. „Als ich den NTSV verlassen habe, habe ich jeden Tag hart trainiert, um mich auf die kommenden Wochen vorzubereiten“, blickt er zurück.

„Voraussetzungen waren nicht so, wie vorgestellt“

Am 10. August sollte für ihn der große Tag kommen. Aydin war bei einem italienischen Zweitligisten zum Probetraining eingeladen. Der Kontakt kam über seinen Berater zustande, der auch solch namhafte Talente wie den Neu-Dortmunder Emre Mor unter Vertrag hat. Doch was Aydin in Italien erwartete, gefiel dem Nachwuchstalent ganz und gar nicht. „Die Voraussetzungen waren nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe“, beschreibt er die Situation.

Auch in den Niederlanden war der Offensivakteur ein Thema. Der FC Eindhoven soll um die Dienste Aydins gebuhlt haben – allerdings kam auch dort kein Engagement zustande. „Noch bevor ich in Italien war, habe ich beim FC Eindhoven in der zweiten holländischen Liga mittrainiert“, verrät der Angreifer, und führt aus: „In Holland haben wir nach dem Training aber nichts Konkretes besprochen, weil wir abwarten wollten, wie ich mich in Italien schlage. Als es mir dann in Italien nicht so gut gefiel, war es leider schon zu spät für den FC Eindhoven.“

„Ich werde es auf jeden Fall nochmal probieren“

Eine Menge Komplikationen und viel Stress in den letzten Wochen haben also dazu geführt, dass es Aydin letzten Endes doch „nur“ zum Oberligisten FC Türkiye führte. „Ich werde es auf jeden Fall nochmal probieren!“ gibt er sich kämpferisch. Ob bereits im Winter oder erst im Sommer, kann Aydin zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht kundtun. „Die Gespräche laufen aber schon.“ Zudem gesteht er: „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nicht nochmal in der Oberliga zu spielen.“ Dennoch sieht er das Positive an seinem Wechsel: „Ich denke, dass ich durch Erhan Albayraks Erfahrung für mich noch viel dazulernen kann.“

Vor allem Türkiyes Co-Trainer Benni Hübbe bemühte sich um die Gunst Aydins, „weil wir uns sehr nahe stehen. Er motiviert mich von Tag zu Tag“, erklärt der aufstrebende Jungspund, der am vergangenen Wochenende seinen ersten Treffer für den neuen Club erzielte – das wichtige 1:0 im Gastspiel beim SV Rugenbergen. Am Ende reichte es für die Wilhelmsburger durch einen unglücklichen Strafstoß kurz vor Ultimo „nur“ zu einem 1:1-Unentschieden. Ob es für Furkan Aydin hingegen zum großen Sprung reicht, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Er selbst hat den Traum jedenfalls noch lange nicht aufgegeben. Im Gegenteil: „Es ist noch nicht vorbei. Ich komme wieder – und das noch stärker!“