Oberliga

Bei Paloma brennt’s – aber Niemann löscht das Feuer!

18. Februar 2024, 14:06 Uhr

Mit seinem Doppelschlag nach der Pause drehte Moritz Niemann (re.) das Spiel zugunsten seines USC Paloma. Foto: Bode

„Die Ansage für das Wochenende ist klar: Wir wollen am Sonntagmorgen bei Paloma siegen! Wir haben nichts mehr zu verlieren – und werden entsprechend fokussiert sowie mit absoluter Willenskraft in das Spiel gehen“, versprach Düneberg-Coach André Wengorra unter der Woche im Interview mit „ClubCorner Hamburg“. Nicht minder deutlich formulierte USC-Trainer Marius Nitsch die Marschroute unmittelbar nach dem Last-Minute-Punktgewinn beim FC Süderelbe (1:1). Im Heimspiel gegen den Aufsteiger vom Silberberg (alle Highlights im LIVE-Ticker) würde nichts anderes als ein Sieg zählen, gab er im Mannschaftskreis nach zwei Remis in Folge die klare Devise vor – und erhielt breite Zustimmung.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Jonny Rehbein-Sportplatzes musste die Feuerwehr einen Wohnungsbrand bei einem USC-Ordner löschen. Foto: Bode

Rauchentwicklung und Feuerwehreinsatz an der Brucknerstraße: Gegen Ende der ersten Halbzeit zogen vor dem Eingang zum Jonny Rehbein-Sportplatz große Rauchwolken auf. Die Wohnung eines USC-Ordners fing Feuer. Die Feuerwehr rückte mit gleich fünf (!) Mannschaftswagen an, auch die Polizei versammelte sich mit einigen Fahrzeugen am Ort des Geschehens. Besonders hervorzuheben: Die bereits anwesende U23 des USC Paloma, um 13 Uhr gegen die „Zweite“ des Niendorfer TSV im Einsatz, half den Betroffenen beim Verlassen der Wohnungen und des Gebäudes. Starker Einsatz und alles erdenklich Gute an alle Leidtragenden des Feuers!

Gebrannt hat es offenbar auch in der Kabine der Hausherren – zumindest im übertragenen Sinne. Marius Nitsch konnte mit dem Auftritt seiner Mannen in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht zufrieden sein und setzte mit den Einwechslungen von Quincy Adjei, Martin Werner und Luca Albrecht für Marco Schröder, Soleiman Kazizada sowie Mohamed Giresse Fanè eine dreifache Initialzündung. Mit Erfolg. Denn zur Pause führte der Gast aus Düneberg – mit gleich sieben (!) ehemaligen Dassendorfern in der Startelf – durch ein „Slapstick-Tor“, wie Nitsch beklagte, mit 1:0.

Möller bestraft USC-Slapstick - Niemann dreht das Spiel

Marvin Möller bejubelt seinen Führungstreffer, der am Ende für seinen Düneberger SV jedoch ein Muster ohne Wert war. Foto: Bode

Bei einer Ecke von Tarik Cosgun gaben schläfrige „Tauben“ keine glückliche Figur ab. Der in der Vorwoche überragende Tjark Grundmann blieb auf der Linie kleben und eine unorthodoxe Bogenlampe wurde zur unfreiwilligen Vorarbeit für Nutznießer Marvin Möller (13.). Irgendwie bezeichnend für die fehlende Spannung bei den Palomaten. Doch am Ende war mal wieder auf einen Mann Verlass, so dass Nitsch‘ Appell nach dem Süderelbe-Spiel zwar wenig glorreich, aber dafür zumindest vom Ergebnis her in die Tat umgesetzt werden konnte.

So träge und schwankend die Uhlenhorster vor der Pause wirkten, so wenig Zugriff hatte der DSV nach Wiederanpfiff. Das bestrafte der nach dieser Saison in die Regionalliga zu Eintracht Norderstedt wechselnde Moritz Niemann mit einem Doppelpack. Erst schweißte „Mo“ die Kugel nach einem zu kurz abgewehrten Einwurf aus 17 Metern trocken und satt ins linke untere Toreck ein (52.), ehe er nur kurz darauf nach einer Hereingabe von Michel Blunck und einem völlig unnötigen Handspiel von Tom Muhlack den fälligen Strafstoß ebenso humorlos in die gleiche Ecke platzierte (57.)! Da Paloma die folgenden Konterchancen zum Teil haarsträubend ausspielte, zwei Tore wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht gegeben wurden und Düneberg keinerlei Durchschlagskraft in der gegnerischen Zone entwickeln konnte, blieb es beim 2:1-Erfolg für den USC.

Nitsch fehlt in Rugenbergen: "Zorro hat eine bessere Quote"

Der Neu-Düneberger und ebenfalls ehemalige Dassendorfer Tolga Celikten (li.) wird von Lasse Blöcker eng bewacht und bei der Ballführung entscheidend gestört. Foto: Bode

Einziger Wermutstropfen: Kurz vor Schluss holte sich Nitsch die fünfte Gelbe Karte ab und wird seinem Team damit am kommenden Sonntag im Gastspiel beim SV Rugenbergen an der Seitenlinie fehlen. „Ich wollte mir die Karte eigentlich eine Woche später abholen, da ich gegen Buchholz im Urlaub bin“, scherzte Nitsch auf der anschließenden Pressekonferenz – und fügte an: „Ich habe versucht, am Ende noch einen kleinen Impuls in die Mannschaft reinzugeben, damit wir nochmal die Sinne schärfen, was das Verteidigen angeht.“ Und vielleicht hat die „neue“ Konstellation mit Co-Trainer Zoran Nestorovic ja sogar etwas Gutes. „Zorro ist da, hat eine bessere Quote und jedes Spiel gewonnen. Von daher ist das rein psychologisch eher ein Vorteil, so dass man das gut kaschieren kann“, entgegnete Nitsch abschließend.

Welche eindringlichen Worte der USC-Trainer im Anschluss an seine Mannschaft richtete und wie DSV-Coach Wengorra die Partie sah - hier gibt es das Video von der PK:

Autor: Dennis Kormanjos