An diesem Samstag war die erste Halbzeit jedenfalls die „Gute“. Von Beginn an spielte nur der SVB, war viel präsenter und vor allem engagierter was das Läuferische betrifft. In der 9. Minute wusste sich Florian Ackermann nur mit einem Foul gegen Christopher Kleinert zu helfen. Den Freistoß aus zentraler Position zirkelte Patrick Steffens gekonnt ins Eck und ließ die Hausherren zum ersten Mal jubeln. Nur sechs Zeigerumdrehungen später verschätzte sich SCVM- Schlussmann Nick Kiesling bei einer Flanke und „Oldie“ Frank Punert nickte lässig aus kurzer Distanz ein. Geschockte SCVM-Akteure sahen zum zweiten Mal die Jubeltraube der Börnsener, die irgendwie gar nicht fassen konnten wie einfach das alles war. „Wir haben die Anfangsphase einfach verschlafen und waren nicht wirklich auf dem Platz, es waren viele Ungenauigkeiten da“, ärgerte sich Olaf Poschmann über den verpatzten Start seiner Equipe. 

Nach einer halben Stunde hätte Punert sogar alles klar machen können vielleicht sogar müssen, allerdings scheiterte er freistehend an Kiesling. Die Gäste hingegen versuchten es aus der Distanz, doch die Schüsse von Artur Wysokinski (18.), sowie der von Michel Harder (32.) waren keine Probleme für Keeper Marc Brockmöller. Als Christian Pawlak dann kurz vor der Pause doch in den Strafraum stürmte und abschließen wollte, wurde er unsanft von Martin Bitterkleit gelegt – ein Elfmeterpfiff blieb zum Entsetzen der SCVM- Verantwortlichen aus und so blieb es vorerst beim 2:0.

Aschenbrenner trifft beim Comeback zum Ausgleich für den SCVM

Börnsens Frank Punert (Nummer neun) hat da 3:0 auf dem Fuß, scheitert aber an SCVM-Keeper Nick Kiesling. Foto: noveski.com/Herzog

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Börnsener ihr angesprochenes, anderes Gesicht oder besser gesagt: Die Vier-und Marschländer fanden in die Spur nach einer taktischen Umstellung. Nun übernahmen sie das Geschehen, es entwickelte sich eine Partie in eine Richtung und der Anschlusstreffer ließ nicht lange auf sich warten. Sascha Timmann fasste sich ein Herz und zog ab, der missglückte Abschluss wurde zu Vorlage für Alexander Sievers, der es sich nicht nehmen ließ einzuschieben. Proteste bezüglich einer Abseitsposition des Angreifers verstummten schnell an der „Hamfieldroad“. Dafür wurde SVB-Übungsleiter Breitmeier umso lauter und forderte seine Mannen auf „wieder wach zu werden“ und „wieder mehr zu machen“, doch es kam scheinbar nicht an. 

Die Entlastung für die Abwehrreihen wurde weniger, der SCVM baute enormen Druck auf und presste die Hausherren in deren Hälfte fest. Börnsens Schlussmann konnte in der Schlussviertelstunde sein ganzes Können unter Beweis stellen. Die eingewechselten Angreifer Ersin Tan und der Timo Aschenbrenner scheiterten am glänzend aufgelegten Brockmöller. Poschmann prophezeite Aschenbrenner nach dessen Chance jedoch: „Nicht aufgeben, du bekommst noch eine Chance heute!“ Und er sollte Recht behalten. In der 86. Minute netzte Aschenbrenner bei seinem Comeback nach überstandener Verletzung ein und ließ die rot-weißen jubeln. „Das war einfache eine Energieleistung heute in Durchgang zwei. Wir haben uns den Punkt daher absolut verdient. Börnsen hatte kaum noch etwas entgegenzusetzen. Insgesamt fühlt es sich an wie ein Sieg.“, freute sich Poschmann. Sein Gegenüber Breitmeier: „Wir haben uns in der Halbzeit einiges vorgenommen, umsetzen konnten wir es auf dem Platz dann nicht. Das Endergebnis geht deshalb in Ordnung.“

Vielen Dank für Bericht und Bilder: Maurice Herzog!