Brisevac‘ Geniestreich lässt Cholevas‘ Hutschnur platzen!

„Ein vorzeitiges Regionalliga-Geschenk für Altona!“

03. April 2016, 19:58 Uhr

Ja, wo is' er denn? Kunstschütze Nick Brisevac (2. v. l.) lässt sich von Philipp Körner (l.), Kemo Kranich und Jakob Sachs feiern. Foto: KBS-Picture.de

Getreu dem Motto „Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo der Brisevac her“ marschiert Altona 93 weiter durchs Hamburger Oberhaus und rollt das Feld von hinten auf! Im Gastspiel des einzigen für die Regionalliga meldenden Oberliga-Klubs beim „Beinahe-Melder“ prägten zwei Situationen das Spiel und sorgten dafür, dass Cordi-Coach „Aki“ Cholevas auf der PK nach den 90 Minuten die Hutschnur platzte. „Diese Entscheidung war ein vorzeitiges Regionalliga-Geschenk für Altona! Wir haben uns die ganze Woche auf den Gegner akribisch vorbereitet und dann wird das Spiel von einem billigen Geschenk des Schiedsrichters entschieden!“

Michael Kobert (l.) nimmt sich Kemo Kranich zur Brust. Foto: KBS-Picture.de

Was war gemeint? In der 83. Spielminute startete Nick Brisevac im Mittelfeld zu einem Sololauf und wurde kurz vor dem gegnerischen Sechzehner gestoppt. Es wirkte fast so, als wollte der Mittelfeld-Lenker des AFC mit aller Macht die Führung seiner Altonaer erzwingen und lief dabei mit dem Kopf durch die Wand in die Defensive der Hausherren hinein – in diesem Fall in den im Weg stehenden Niklas Stahlbock. Schiedsrichter Daniel Gawron entschied auf Freistoß für die Gäste, was Spieler und Verantwortliche Concordias nicht wahrhaben wollten. Brisevac selbst legte sich das Leder zurecht und schlenzte es aus 22 Metern halblinker Position in den linken Giebel – 0:1! Ausgerechnet Brisevac, werden sich die Cholevas-Schützlinge gedacht haben. Denn der Ex-Oberhausener tat den Marienthalern bereits im Hinspiel (2:2) mit einem direkt verwandelten Freistoß weh. „Ich habe mich gut gefühlt. Im Training habe ich es schön häufiger gezeigt und auch im Hinspiel hat es geklappt. Zutrauen tue ich es mir auf jeden Fall“, erklärte der Siegtorschütze hinterher, fügte aber gleichzeitig an: „Das Spiel von uns war weniger gut, ich würde es als Arbeitssieg bezeichnen. Wir waren oft zu passiv, haben uns einige Unkonzentriertheiten geleistet und diverse Bälle kamen nicht an. Aber am Ende war es ein verdienter Sieg – auch wenn wir nicht die Riesenchancen hatten.“

Hentrich fliegt und verliert die Fassung

Der eingewechselte Ali Moslehe (l.) belebte das Offensivspiel der Gäste. Foto: KBS-Picture.de

„Ich kann immer noch nicht realisieren, wie wir dieses Spiel verloren haben!“, ärgerte sich Cholevas anschließend. Seine Mannschaft hätte sich aufgrund ihres aufopferungsvollen Kampfes durchaus einen Punkt verdient gehabt. Insbesondere deshalb, weil man eine ganze Halbzeit lang in Unterzahl agierte und den AFC kaum zur Entfaltung kommen ließ. Womit wir auch schon bei dem ersten großen Aufreger des Spiels wären: In der 43. Minute rettete Cordi-Keeper Maximilian Hentrich in letzter Sekunde vor Laurel Aug, der beim Versuch, vorher an den Ball zu kommen, Hentrichs kleinen Finger traf. Schiri Gawron gab zwar Freistoß für die „Bekkampler“, aber der Fänger verlor komplett die Fassung. Der 22-Jährige sprang auf, schubste Aug zu Boden und konnte auch in der Folge nur mit Mühe von den Altonaer Spielern beruhigt werden. Die Rote Karte war die einzig logische Entscheidung! „Das war dumm und geht absolut in Ordnung“, gestand selbst Cholevas, dessen Elf in Unterzahl eine starke Vorstellung zeigte, was auch Algan so sah: „In meinen Augen war die Rote Karte keine Schlüsselszene, da Cordi in der zweiten Halbzeit so gespielt hat, als wären sie mit zwölf Mann auf dem Platz.“

„Der Schiri nimmt uns drei Punkte weg!“

Nick Brisevac (l.) und Kemo Kranich bejubeln den Siegtreffer. Foto: KBS-Picture.de

Von dem Lob konnte sich der Aufsteiger, bei dem die Defensive um den überragenden Oliver Doege einen bärenstarken Job verrichtete, allerdings auch nichts kaufen. „Wir haben über 90 Minuten den besseren und variableren Fußball gespielt – selbst mit einem Mann weniger. Wir wollen Fairplay und guten Fußball sehen – und dann bringt uns so eine Fehlentscheidung um Punkte. Es ging in der Vorbereitung immer wieder darum, dass wir keine Freistöße und Ecken zulassen dürfen, da haben wir bereits im Hinspiel unsere Erfahrungen mit gemacht. Und dann nimmt uns der Schiri hier die drei Punkte weg. Dieser Freistoß war nie im Leben einer!“, hatte sich Cholevas auch einige Minuten nach Abpfiff noch nicht wieder beruhigt. Sein Gegenüber konstatierte: „Wir wussten, dass es eine super schwere Aufgabe wird, da Cordi sehr heimstark ist und in der gesamten Liga neben Dassendorf die meisten Tore geschossen hat. Mit der Grundeinstellung meiner Mannschaft war ich extrem zufrieden, auch wenn wir manchmal etwas zu verkrampft waren. Ich bin sehr froh und glücklich über die drei Punkte!“ Damit hat Altona 93 als Tabellenfünfter nur noch einen Zähler Rückstand auf den Rang-Dritten aus Süderelbe, ist seit nunmehr 14 Partien am Stück unbesiegt und gewann die letzten sieben Matches! Hut ab und Respekt vor dieser Ausbeute! Ob die Regionalliga-Meldung in den kommenden Wochen zusätzlich beflügeln wird? „Man freut sich auf jeden Fall auf die Relegationsspiele – vor hoffentlich großer Zuschauerkulisse. Es hätte natürlich einen großen Reiz, in der Regionalliga zu spielen“, gab „Matchwinner“ Brisevac abschließend zu Protokoll.

Der komplette LIVETICKER mit allen Höhepunkten des Spiels:

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