Croatia mit „Kampf und Leidenschaft“ gegen glückliches Bramfeld!

Top-Teams lassen allesamt Federn

10. November 2014, 11:41 Uhr

Croatia-Torschütze Topalovic (re.) schirmt den Ball gegen Bramfelds Marcel Schwarck (li.) ab. Foto zum Spiel: Mirko Grgic!

„Wir haben wieder einmal gezeigt, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen“, befand Croatias verletzte Nummer eins, Mario Josipovic, nach dem 2:2-Unentschieden gegen den Bramfelder SV. Der Tabellendritte schaffte es damit nicht, die Ausrutscher des FC Türkiye und von Concordia auszunutzen. Die Top drei der Hansa-Staffel mussten sich allesamt mit einem 2:2 zufrieden geben, wodurch Bramfeld weiter fünf Zähler Rückstand Rang zwei aufzuweisen hat. „Kampf, Einsatz, Leidenschaft – es hat wieder alles gestimmt“, so Josipovic, der anfügte: „Wir haben uns zwei kapitale Fehler geleistet, die der Gegner sofort bestraft hat.“

Croatia legte richtig forsch los und hatte nicht einmal 30 Sekunden nach Anpfiff die erste ganz dicke Möglichkeit: doch ein Querpass von Marsel Schahin, der frei auf Bramfeld-Fänger Robert Block zulief, geriet in den Rücken des mitgelaufenen Anton Topalovic, der schließlich nicht mehr an die Kugel kam. Die Hausherren weiter im Vorwärtsgang. Es folgten zwei gute Torabschlüsse von Ahmet Kizilkaya und erneut Schahin – beide Male war Block zur Stelle. In den ersten 20 Minuten fand der Gast aus Bramfeld so gut wie gar nicht statt. Dafür in der Folge umso mehr. Ein ums andere Mal konnte sich Josipovic-Ersatz Ivica Ljubic – mittlerweile 36 Jahre alt – gegen die nun aufkommenden Brüning-Kicker auszeichnen.

Kurz nach Wiederanpfiff war der Torwart-„Oldie“ dann aber machtlos, weil seine Vordermannen einen kapitalen Bock schossen: Marko Suton mit einem Rückpass auf Ante Madunic, der von Marcel Perz unter Druck gesetzt wurde und den Ball nicht weg bekam. Zu allem Überfluss versprang ihm die Kugel – Perz spritzte dazwischen, lief alleine auf Ljubic, umkurvte diesen und schob ein (49.)! Die Napoli-Eleven zeigte sich aber unbeeindruckt und schlug umgehend zurück: Ballgewinn im Mittelfeld, gute Seitenverlagerung von Ahmet Kizilkaya auf Kapitän Hasan Yaylaoglu, der im Volltempo los marschierte und etwas auf Höhe des Sechzehners quer legte. Josip Kristo ließ passieren und Marsel Schahin schob ins Eck ein (55.) – ein herrlich herausgespieltes Tor!

Croatia blieb die engagiertere Truppe – Bramfeld wirkte ein wenig schläfrig, leistete sich einige Unkonzentriertheiten und verlor in der Vorwärtsbewegung die Kugel. Der Aufsteiger schaltete schnell um: langer Ball auf Schahin, der noch ein paar Meter die Linie herunter wuchtete und schließlich exakt in den Lauf von Anton Topalovic flankte. Unter Bedrängnis setzte der sich durch schoss aus 13 Metern am herausstürzenden Block vorbei in die Maschen – 2:1 (70.)! Croatia hatte das Spiel mit seinem unbändigen Willen gedreht. Aber noch waren 20 Zeigerumdrehungen auf der Uhr. Der BSV musste hinten aufmachen, was den Hausherren durchaus in die Karten spielte. Allerdings wurden die Kontersituationen nur unzureichend ausgespielt.

Der Sieg des Landesliga-Neulings geriet zu einer Herkules-Aufgabe. 240 Sekunden vor Ultimo waren die drei Zähler futsch. Ein Pass in die Schnittstelle, präziser Querpass und Max Miotke sagte am zweiten Pfosten „Danke“ – ein blitzsauberer Spielzug, der die Defensivreihe des Gastgebers spielend leicht aushebelte! Allerdings darf dieser Punktgewinn für den Favoriten durchaus als glücklich angesehen werden – Croatia war über weite Strecken das bessere Team. „Wenn wir jedes Spiel so bestreiten, dann mache ich mir keine Sorgen um den Klassenerhalt“, konstatierte Josipovic.