Dartsinis: „Ich bin sicher, dass Schneppel in dieser Situation der Richtige ist“

Lohbrügges Manager spricht über den Trainerwechel – Peters verabschiedet sich aus dem Kader

30. September 2016, 10:52 Uhr

Soll sich auf die "Erste" konzentrieren und den Karren aus dem Dreck ziehen: Sven Schneppel. Foto: noveski.com

Die Saison für den VfL Lohbrügge lief bisher alles andere als rosig. Statt oben mitzuspielen, dümpelt das Team vom Binnenfeldredder in unteren Regionen herum. Im Gespräch mit den FussiFreunden verrät VfL-Manager Alexander Dartsinis, warum er sich zum Handeln auf der Trainerposition gezwungen sah. Zudem steht seit Mittwochabend fest: Innenverteidiger Marcel Peters hat den Verein mit sofortiger Wirkung verlassen. 

Der Heimweg von Spielen des VfL Lohbrügge war für Alexander Dartsinis in den vergangenen Wochen alles andere als ein Zuckerschlecken. Zu oft fuhr Dartsinis betrübt nach Hause. Zu oft standen die Kicker vom Binnenfeldredder ohne Punkte da, zu oft „klaffte eine riesige Lücke zwischen Erwartung und Realität. Es war keine Trendwende festzustellen“, erklärt der Manager des VfL, warum er am vergangenen Wochenende die Notbremse zog und Trainer Andreas Führer mitteilte, dass sich der Verein mit sofortiger Wirkung von ihm trenne.

Die aktuelle Situation „ist eine Symbiose aus vielen Faktoren“

Bezieht Stellung zur aktuellen Lage: VfL-Manager Alexander Dartsinis. Foto: noveski.com/Bode

„Wir mussten etwas tun“, sagt Dartsinis, „was wäre gewesen, wenn wir noch vier Wochen gewartet und in der Zeit weiterhin keinen Erfolg und negative Ergebnisse gehabt hätten?“ Zwar sei er „entspannter als vor drei Jahren, wo wir zum ersten Mal unten im Keller der Tabelle aufgetaucht sind. Ich kenne das Unten-Drin-Stehen jetzt“, erläutert Dartsinis, „aber als Manager muss ich auch voraus denken.“

Und so entschied sich der VfL am vergangenen Wochenende, Sportdirektor Sven Schneppel als Trainer zu installieren. Für Dartsinis eine naheliegende Wahl: „Wir haben mit Sven jemanden im Stall, der Trainer sein kann. Ich denke, er ist in dieser Situation der Richtige für uns. Im Moment hätten wir auf dem Markt sowieso nicht viele Möglichkeiten gehabt“, erläutert er. 

„Die Mannschaft einen einen riesigen Anteil – wenn nicht den größten!“

"Es ist nicht nur eine Person schuld. Die Mannschaft hat einen risigen Anteil – wenn nicht sogar den größten", sagt Alex Dartsinis (re.) nach der Trennung von Andreas Führer. Foto: noveski.com/Bode

Und die Tatsache, dass Schneppel derzeit nicht nur Sportdirektor, sondern auch Trainer der „Ersten“ und der Reserve ist, die er bereits vor einiger Zeit interimsweise übernahm? Halst sich da nicht jemand zu viel Arbeit auf und verliert die Konzentration auf das Wesentliche, nämlich den Klassenerhalt in der Landesliga? „Sven soll sich auf die Erste Mannschaft konzentrieren. Die Zweite und Dritte Mannschaft werden eine Trainingsgemeinschaft bilden. Wer an den Wochenenden dann bei unserer Reserve auf der Bank sitzt, klären wir derzeit“, sieht Dartsinis dort keine Schwierigkeiten. 

Schwierigkeiten jedoch sind ein gutes Stichwort. Dass es zuletzt beim VfL nicht lief, daran „ist nicht eine Person alleine Schuld. So eine Situation ist immer eine Symbiose aus mehreren Faktoren“, sagt Dartsinis mit Blick auf Ex-Coach Führer und erklärt: „Die Mannschaft hat daran einen riesigen Anteil, wenn nicht sogar den größten!“ Entsprechend werde man „von Woche zu Woche schauen, wer mit der nötigen Ernsthaftigkeit zu Werke geht. Wir werden das Ganze im Winter analysieren: Wer will weiter für den VfL spielen? Wer hilft uns weiter? Wir sind immer noch eine gute Adresse und bieten den Spielern hervorragende Bedingungen.“ Auch in Sachen Trainer werde man „im Winter schauen, was Sache ist.“

Abgang: Peters verlässt den Verein mit sofortiger Wirkung

Marcel Peters hat sich vom Binnenfeldredder verabschiedet. Foto: noveski.com/Bode

Auf einer Position, da ist sich Dartsinis sicher, wird es aber personelle Veränderungen geben: in der Innenverteidigung. Diese Veränderungen werden nötig, weil dem VfL in dieser Woche mit Marcel Peters ein Akteur abhanden gekommen ist, der auf genau dieser Position zuhause ist. „Ich habe am Mittwoch Sven Schneppel und die Mannschaft informiert, dass ich mit sofortiger Wirkung den Verein verlassen werde. Das hat allerdings nichts mit der sportlichen Talfahrt der letzten Wochen zu tun. Diverse andere Gründe haben zu dieser Entscheidung geführt“, sagte Peters am Donnerstag gegenüber den FussiFreunden. Zu den die genauen Gründen wollte er keine Angaben machen. 

„Mir gegenüber hieß es, er habe sich aus persönlichen Gründen zu diesem Schritt entschieden. Ich kann mir denken, womit das zu tun hat. Aber dazu möchte ich nichts sagen“, teilte Dartsinis auf Anfrage zu dieser Thematik mit, „es ist schade, dass er sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Ich mag ihn und seine Art, wie er sich im Spiel präsentiert, wie er auch mal über seine Physis ein Zeichen setzt. Zuletzt hat ihm allerdings etwas die Präsenz gefehlt. Wenn er keine Lust mehr hat, für uns zu spielen, dann wünsche ich ihm woanders mehr Erfolg.“

Jan Knötzsch