Dassendorf legt los wie die Feuerwehr und belohnt sich!

TuS weiterhin Tabellenführer - Rugenbergen nur Sparringsgegner

05. Mai 2016, 00:27 Uhr

Nach einer starken Anfangsphase konnte der Favorit kurz vor der Pause doch noch doppelt jubeln. Foto: noveski.com

Die Marschroute beider Teams war vor der Partie offensichtlich: Die TuS Dassendorf wollte mit einem Sieg die Tabellenführung vorerst festigen und damit weiterhin beste Chancen auf die Titelverteidigung wahren. Der Gast aus Bönningstedt wollte dem Favoriten hingegen ein Bein stellen, drei Punkte vom Wandelweg entführen und mit einem ordentlichen Sprung in der Tabelle das Saisonziel übertreffen. Verstecken brauchte sich die Palapies-Elf, nachdem sie im Hinspiel ein 1:1 erzielte und in dieser Saison achtbare Ergebnisse erzielte, ganz sicher nicht.

Ließ in der Anfangsphase zwei Großchancen liegen: Eric Agyemang. Foto: noveski.com

Doch in der Anfangsphase sah man von dem Gast rein gar nichts. Der SVR stand tief in der eigenen Hälfte, konzentrierte sich vorerst auf das Verteidigen und ließ dem Gegner die Räume – und diese nutze die TuS! Bereits in der vierten Minute kamen die Hausherren das erste Mal gefährlich vor das Tor: Kapitän Sven Möller brachte einen Freistoß von der Mittellinie in den Strafraum, wo Amando Aust alleine vor Waldmann auftauchte, den Ball allerdings nicht richtig traf und so die Chance liegen ließ. Doch keine vier Zeigerumdrehungen später sahen die 196 Zuschauer am Wandelweg die nächste Riesenchance des Spitzenreiters: Möller, der zuvor gefoult wurde, trat einen Freistoß von dem linken Strafraumeck, fand am langen Pfosten Eric Agyemang und dieser köpfte aus fünf Metern über das Tor (8.)! 


Aller guten Dinge sind drei, dachte sich die Hoffmann/Martens-Elf, ließ den Ball weiter gut laufen und kam wenig später – mit einem schönen Spielzug – zur dritten Großchance in der Anfangsphase: Nägele spielte einen hohen Ball mit dem Außenrist auf die linke Seite, wo Kurczynski mit Möller einen Doppelpass spielte und zum Abschluss kam. Sein Schuss aus 14 Metern ging allerdings knapp zwei Meter rechts am Pfosten vorbei (12.). Vom Tabellensiebten sah man in der Anfangsphase viel zu wenig, sodass die Weiß-Blauen sich eine weitere Chance herausspielen konnten: Eric Agyemang kam acht Meter vor dem Tor zum Kopfball, aber Torwart Waldmann bekam gerade noch die Finger nach oben und hielt so sein Team weiterhin im Spiel (14.).  

Halbzeitpfiff in Sicht – drei Tore folgen

Torschütze des Führungstreffers: Kristof Kurczynski. Foto: noveski.com

Nach der ersten Viertelstunde, in der die TuS Dassendorf das Spiel komplett an sich riss und angesichts von vier Großchancen sich hätte belohnen müssen, flachte die Partie ein wenig ab – zumindest was das Spielerische betraf. Denn ab Mitte des ersten Durchgangs nahmen die kleinen Foulspiele sowie Nicklichkeiten zu und eins ums andere Mal gab es Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Als der Halbzeitpfiff allerdings schon in Sicht war, konzentrierten sich beide Teams noch einmal auf das Wesentliche und machten dass, weswegen sie auf dem Platz standen – Tore schießen! Verdientermaßen gelang der Hoffmann/Martens-Elf in der 37. Spielminute der Führungstreffer. Nach einer Möller-Ecke von der linken Seite stieg Kristof Kurczynski am ersten Pfosten zum Kopfball hoch und drückte den Ball in die lange Ecke – 1:0! 


Von dem Erfolgserlebnis ermutigt, spielte der Titelaspirant weiter nach vorne und baute fünf Minuten später mit einem traumhaften Spielzug seine Führung weiter aus: Kurczynski lupfte den Ball über zwei Gegenspieler in den Strafraum, wo Nägele uneigennützig das Leder in die Mitte quer legte und Eric Agyemang aus neun Metern locker einschieben konnte (42.)! „Das Tor war überragend herausgespielt“, lobte Dassendorfs Peters Martens die Beteiligten. Bis kurz vor der Pause kam das Team aus Bönningstedt lediglich einmal gefährlich vor das TuS-Tor und erzielte wenig später, mit der zweiten Strafraumszene, den Anschlusstreffer! Jan Melich schlug einen ruhenden Ball aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo SVR-Torjäger Pascal Haase mit dem Fuß an den Ball kam. Der Torschuss, der ohne jeglichen Druck auf Schlussmann Gruhne zusteuerte, wurde kurz vorher allerdings noch durch ein gegnerisches Bein abgelenkt, sodass die Kugel in einem hohen Bogen in der langen Ecke einschlug (44.)!

„Wir machen das 2:0 und hören einfach auf Fußball zu spielen“, ärgerte sich TuS-Trainer Peter Martens nach dem Spiel und sah in der letzten Minute der ersten Halbzeit, in der man laut dem 58-Jährigen „mindestens 4:0 hätte führen müssen“, den einzigen negativen Punkt an diesem Tage: „Das war super ärgerlich und passte einfach nicht zu den 44 Minuten zuvor.“

SVR mit erster Chance – TuS macht frühzeitig den Deckel drauf

Machte frühzeitig alles klar: Seyhmus Atug. Foto: noveski.com

Und dieser Anschlusstreffer kurz vor der Pause gab der Palapies-Elf zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas Rückenwind, sodass man kurz nach Wiederanpfiff zur ersten Torchance kam. Heiko Ansorge setzte sich auf der rechten Außenbahn durch, schlug die Flanke von der Grundlinie und fand Topscorer Pascal Haase im Strafraum, der allerdings den Ball nicht platziert genug auf das Tor bekam und die Chance so durch Schlussmann Gruhne vereitelt werden konnte (50.) Anschließend plätscherte das Spiel ein wenig vor sich her, bis Seyhmus Atug in der 63. Minute auf 3:1 erhöhte! Ein hoher Ball aus dem rechten Halbfeld von Möller gelangte in den Sechzehnmeterraum, wo SVR-Akteur Beese den Ball unglücklich verlängerte und so vier TuS-Spieler vor dem gegnerischen Tor auftauchten. Einer von ihnen war Atug, der wenig später seinen siebten Saisontreffer erzielte! Dieses Tor sollte sich als Vorentscheidung herausstellen, denn folglich kam der Spitzenreiter lediglich noch durch Agyemang (74.), Dettmann (81.) und Aust (83.) zu nennenswerten Torchancen, die allerdings allesamt nicht genutzt werden konnten. 

„Das war ein sehr gutes und souveränes Spiel von uns. Wir waren sehr ballsicher und haben das Spiel 80 Minuten lang kontrolliert“, lobte TuS-Coach Martens sein Team und hob vor allem die verletzten Spieler hervor, die „teilweise zehn Tage lang nicht trainieren konnten“ und durch „Mannschaftsarzt Helge Beckmann und den beiden Physiotherapeuten, die alle drei sensationell sind und einen klasse Job machen“, fit gemacht wurden. 

Gelang zwar das zwischenzeitliche 1:2, doch musste am Ende eine Niederlage verkraften: Pascal Haase. Foto: noveski.com

Auf der anderen Seite sah Topscorer Pascal Haase vor allem zwei Punkte, die sein Team im Spiel vermissen ließ: „Wir haben die Konter schlecht ausgespielt und ein gutes Offensivspiel hat gefehlt.“ Aber vor allem, weil man „langsam auf dem Zahnfleisch läuft“ und „die Kräfte fehlten“, reichte es heute nicht, um wenigstens einen Punkt vom Wandelweg mitzunehmen. Haase erhofft sich nun einfach, dass man in den „Heimspielen ein paar mehr Punkte holen kann“. Doch die kommenden Aufgaben sind nicht die leichtesten: Am Samstag kommt der SC Condor an die Ellerbeker Straße, ehe es eine Woche später ins Stadion Hoheluft geht, um dann zum Derby HR zu empfangen.

Vorentscheidung im Spitzenspiel?

TuS-Coach Peter Martens war am Ende fast durchweg zufrieden. Foto: noveski.com

Für die Dassendorfer, die durch diesen Sieg weiterhin einen Drei-Punkte-Vorsprung (BU gewann 5:2 gegen Condor) inne haben, werden ebenfalls die letzten drei Spiele entscheidend sein. Vor allem im Spitzenspiel am Sonntag gegen die beste Rückrundenmannschaft vom TSV Buchholz 08 gilt es, einen Sieg einzufahren, um in den kommenden Wochen gegen Meiendorf und Paloma die Pflichtaufgaben zu erfüllen. „Ich erwarte einen heißen Kampf, bei dem wir komplett gefordert sein werden. Wenn Buchholz einen guten Tag hat, sind sie in der Lage, jede Mannschaft zu schlagen. Wir müssen konzentriert sein und in den nächsten Tagen ordentlich regenerieren“, schaut Martens auf das Sonntagsspiel und wünscht sich gleichzeitig eine „schönere Situation, als bei solch einer Tabellenkostellation zu so einem Auswärtsspiel fahren zu müssen“. Doch der Übungsleiter ist absolut optimistisch und „guten Mutes, gegen den verdammt harten Brocken zu bestehen“.


Autor: Daniel Meyer