Der nächste Abbruch im Hamburger Fussball!

Hund greift beim Spitzenspiel der Bezirksliga Süd Kleinkind an

12. Oktober 2016, 11:33 Uhr

Der kleinen Rabia geht es nach dem Hundebiss wieder gut! Foto: privat

Am Lichtenauer Weg war am vergangenen Wochenende so Einiges los. Beim Bezirksliga Süd-Spiel zwischen Zonguldakspor und dem Harburger TB stand allerdings nicht das Sportliche im Fokus, sondern ein Rottweiler, der kurz vorm Anpfiff des zweiten Durchgangs eine Zweijährige angriff. Die Situation geriet daraufhin aus dem Ruder und es kam zu Tumulten. Das Spiel wurde beim Stande von 0:0 abgebrochen und wird nun wahrscheinlich neu angesetzt. 

Entgegen der Darstellung in vielen Berichten zum Geschehen „spielte die Kleine gar nicht mit dem Hund“, sondern ging mit einem gewissen Sicherheitsabstand an dem Rottweiler samt Hundehalter vorbei, heißt es in einer Stellungnahme von Zonguldakspor. Laut dieser packte der Rottweiler das kleine Kind auf einmal am Oberarm und schüttelte es im Maul. Daraufhin wollten die Familienangehörigen natürlich schnellst möglich reagieren, um die kleine Rabia aus dieser Lage zu befreien. Der Onkel des kleinen Kindes, Hakan Suyer, ist selber Spieler von Zonguldakspor und stürmte vom Spielfeld und soll anschließend den Rottweiler getreten haben. Damit ging das Gerangel jedoch erst richtig los.

"Haben es zuerst gar nicht realisiert"

Hakan Suyer spielte früher selber noch beim HTB und war nun Ersthelfer beim Angriff auf seine Nichte. Foto: noveski.com

„Wir haben es zuerst gar nicht richtig realisiert“ beschreibt Furkan Suyer, der jüngste Onkel der kleinen Rabia, der selbst Spieler in der A-Regionalliga-Mannschaft von Eintracht Norderstedt ist. Die Familie stand zu dieser Zeit am Spielfeldrand, weil die zweite Halbzeit angepfiffen werden sollte. Natürlich eilten die Angehörigen sofort zu der Kleinen und schafften es auch, den Hund auf Abstand zu bringen. Dann jedoch fühlte sich ein Spieler des HTB durch den Tritt gegen den Hund angegriffen und soll den vom Spielfeld herbeigeeilten Hakan Suyer getreten haben. Die Lage eskalierte – und bei der anschließenden Massenschlägerei soll  laut Familienaussagen sogar auch Zonguldaspor-Spieler Suyer verletzt worden sein.

„Wir haben niemanden geschlagen oder angerührt“, beschreibt Furkan Suyer, der nach der Eskalation geschockt war, seine Wahrnehmung der Dinge, „wir haben jetzt Anzeige gegen den Hundebesitzer erstattet und hoffen, dass es eine gerechte Strafe für den Hund und dessen Besitzer gibt.“ Der Rottweiler scheint nicht ganz unbekannt in Harburg zu sein, denn schon beim ODDSET-Pokalspiel gegen BU soll der Hund auffällig geworden sein.

Wieder im guten Zustand

Als die Polizei nach dem Riesentumult eintraf, beruhigte sich die Lage wieder. Die kleine Rabia wurde umgehend in die Mariahilf-Klinik eingeliefert und dort versorgt. „Der gesundheitliche Zustand ist mittlerweile den Umständen entsprechend gut“, heißt es in der Stellungsnahme von Zonguldakspor.


„Sie hat jetzt noch zwei Bisswunden am Oberarm, aber so weit ist alles wieder gut“, erklärt Furkan Suyer. Um die Gefahr zu bannen, hofft die Familie nun natürlich auf eine gerechte Entscheidung des Hamburger Fussballverbandes und der ermittelnden Polizeistelle. „Das war nicht das erste Mal, dass der Rottweiler Menschen angegriffen hat“, so die Behauptung der Familienangehörigen. „Leider stellen viele Medien viele Sachen einfach falsch dar" beschwert sich Furkan Suyer über die Berichte, „es gibt doch eigentlich genug Augenzeugen!"

Wie das Urteil letztlich ausfällt, weiß niemand, denn zurzeit steht noch Aussage gegen Aussage. So beschreibt der Hundehalter, dass er bei der Auseinandersetzung auch geschlagen worden sein soll. EInes jedoch ist sicher: Der kleinen Rabia wünschen wir weiterhin alles erdenklich Gute!



Autor: Leon Schulz