„Dieser Punkt bringt uns gar nichts!“

U23 des HSV gibt sicher geglaubten Sieg aus der Hand

23. November 2015, 12:17 Uhr

Die Fans stehen trotz der Krise und nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen weiter zu ihrem Team. Foto: KBS-Picture.de

Nur 130 Schaulustige verirrten sich am Samstag auf den Wolfgang-Meyer-Sportplatz an der Hagenbeckstraße. Längst vergessen sind die Zeiten, als die U23 des Hamburger SV die Besucher mit herzerfrischendem offensivem Tempo-Fußball von den Sitzen riss. Mittlerweile sind die „Rothöschen“ mitten im Abstiegskampf der Regionalliga Nord angekommen. Weshalb dem so ist, demonstrierten sie im Heimspiel gegen einen personell arg geschwächten Mit-Konkurrenten vom Goslarer SC einmal mehr.

Trotz einer ansprechenden Leistung stand am Ende wieder nur ein errungenes Pünktchen zu Buche. Der Grund dafür war die „mangelhafte Chancenverwertung“, kritisierte Coach Soner Uysal hinterher. Allein in der Anfangsphase hätte Nico Charrier den HSV auf die Siegerstraße bringen können, wenn nicht gar müssen. Nachdem Philipp Müller den Bann Mitte der zweiten Halbzeit endlich brach, als er ein herrliches Zuspiel von Enes Küc verwertete (64.), war es genau dieses Duo, das in der Folge zwei wahrhaftige „Hundertprozenter“ leichtfertig vergab. Müller machte nach tollem Solo den Anfang, als er freistehend auf Goslar-Fänger Junghan zusteuerte und kläglich im Abschluss das Tor verfehlte. Dann war es Küc, der sich ebenso keiner Gegenwehr mehr gegenübersah, aber anstatt einfach den Ball mit Urgewalt im gegnerischen Gehäuse unterzubringen, versuchte er sein Glück kunstvoll per Chip – der Ball landete am Pfosten. Keine 120 Sekunden darauf wurde die Uysal-Elf für die ausgelassenen Chancen bestraft. Nach einem Freistoß war es Goslars David Malembana, der das Leder im Netz unterbrachte und seinem GSC einen wichtigen Punktgewinn im Abstiegskampf bescherte (86.)!

Während Soner Uysal anschließend deutliche Worte fand, stehen die Fans weiter zu ihrer „Rothosen“-U23. Vor dem Anpfiff brachten sie ein Banner an, auf dem hieß es: „Jungs, wir glauben an euch!“