Ein Tor, drei Assists – „Oldie“ Algan lässt's Ex-Klub spüren!

Tesla nach Sieg im Kellerduell wieder „mit Luft zum Atmen“

07. Februar 2016, 22:38 Uhr

Eine Rückkehr, wie sie im Bilderbuch steht: Faik Algan führte seinen neuen Klub zum Sieg und befördert das Ex-Team in arge Nöte. Foto: noveski.com

Die Anzahl an Vereinen, die Faik Algan in seiner bisherigen Laufbahn durchkreuzt hat, ist mehr als nur stattlich. Im Winter verließ er – nicht gerade geräuschlos – den TuS Germania Schnelsen und heuerte bei Staffel-Rivale und „Abstiegskontrahent“ FK Nikola Tesla an. Wie es der Zufall so wollte, trafen beide Teams im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres gleich aufeinander. Als würde die Rückkehr Algans nicht schon genug Brisanz mit sich bringen, freuten sich auch Nico Jeschke und Dusan Aksentijevic (beide Tesla) sowie Igor Zdravkovic und Timur Ölcüm (beide Germania) auf ihre jeweilige „alte Heimat“. Zudem kehrte TuS-Coach Eugen Helmel an die ehemalige Wirkungsstätte zurück – auch wenn die Partie auf dem Grandplatz an der Memellandallee ausgetragen wurde.

Doch die Geschichte des Spiels schrieb eindeutig Faik Algan: Der mittlerweile 33-jährige „Heißsporn“ war schon nach zwölf gespielten Minuten von Tom Lipski nur durch ein Foulspiel zu stoppen. Elfmeter! Algan überließ die Kugel für Aleksandar Pavlovic, der Valentin Mai überwand und Hammonia-Schlusslicht Nikola Tesla auf die Siegerstraße brachte! „Das Foul war vollkommen unnötig“, ärgerte sich Helmel. Während Teslas Obmann Radislav Sekulic nicht nur von einem „ganz besonderes Spiel“ aufgrund der vielen Ehemaligen auf beiden Seiten, sondern auch von einem „sehr hitzigen“ Duell sprach. „Es ging vom ersten Moment an voll zur Sache, was ich von uns bislang gar nicht so kannte. Wir waren die Mannschaft mit den etwas konkreteren Chancen, aber nach der Führung hätte das Spiel auch in die andere Richtung kippen können“, so Sekulic, der damit auf zwei gefährliche Aktionen der Gäste hindeutete. Zunächst setzte FK-Keeper Djordje Milanovic mit einem missglückten Abschlag Zdravkovic in Szene – dieser leitete auf Neuzugang Pierre Hallé weiter. Der Ball landete zwar im Netz, doch der „Sturmtank“ stand im Abseits. Wenig später brachte Zdravkovic selbst das Leder im gegnerischen Gehäuse unter – erneut war die Fahne oben. Dieses Mal sorgte der Pfiff des nicht immer glücklich wirkenden Referees Martin Ghafury (BU) jedoch für große Diskussionen. „Das war definitiv kein Abseits“, echauffierte sich Helmel.

„Leider hatte der Schiedsrichter das Spiel zu keiner Phase unter Kontrolle“

Aleksandar Pavlovic glänzte mit einem Doppelpack. Foto: noveski.com

Statt eines möglichen Ausgleichstreffers baute Tesla den Vorsprung aus: Wieder war es Algan, der mit seinem langen Ball aus dem linken Halbfeld den durchstartenden Pavlovic fand. Germanen-Schlussmann Valentin Mai kam viel zu zögerlich aus seinem Tor und wurde vom „Doppel-Torschützen“ vernascht – 2:0 (29.)! Alle Hoffnungen auf etwas Zählbares für das Helmel-Ensemble wurden nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff im Keime erstickt: Ein herrliche Kombination über Pavlovic und Marko Sumic schloss Algan zur Vorentscheidung ab (46.)! Nun hatte der Routinier endlich auch sein so sehr herbei ersehntes Tor erzielt. Kurze Zeit später folgte der nächste Aufreger, als Teslas Sumic und Schnelsens Alexander Davidoff nach einem Zweikampf zu Boden sanken. Letztgenannter sprang auf, als Dusan Aksentijevic herbei eilte. Es entstand ein kleiner Tumult, an dessen Ende die Rote Karte für Germanias Verteidiger zu Buche stand (48.)! Was war passiert? „Die Hand des Schnelsen-Spielers soll in Richtung Gesicht von Dusan gegangen sein“, klärte Sekulic auf. Allerdings: „Ich selbst war ein bisschen verwundert über die Härte der Bestrafung. Es war nicht unbedingt eine Tätlichkeit, man hätte da nicht Rot geben müssen.“ Da sich diese Szenerie im TuS-Strafraum abspielte, gab es zudem einen Strafstoß für die Demirovic-Eleven. Doch diesen verschoss Sumic – da Mai die Kugel mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte. Helmel: „Leider hatte der Schiedsrichter das Spiel zu keiner Phase unter Kontrolle. Nichtsdestotrotz hat Tesla verdient gewonnen!“

„Faik hat maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg“

Den Schlusspunkt setzte der vom AFC zurückgekehrte und eben noch als „Unglücksrabe“ gebrandmarkte Marko Sumic – und wie! Der überragende Faik Algan führte einen Eckball kurz aus, Sumic machte noch ein, zwei Schritte und schlenzte die Pille vom Strafraumeck in den rechten Giebel (62.)! Nikola Tesla tankte zum Pflichtspielauftakt im neuen Jahr gleich mal mächtig Selbstvertrauen und hätte das Ergebnis in den Schlussminuten sogar noch weiter in die Höhe schnellen lassen können. Unter anderem verhinderten zwei Aluminium-Treffer ein noch deutlicheres Ergebnis. „Natürlich sind wir unheimlich froh, dass der Start so geglückt ist. Es ging schon um sehr viel für uns – nicht nur, weil der Gegner ein direkter Konkurrent ist. Die nächsten Gegner heißen Osdorf und Sasel, da kann man nicht unbedingt mit Punkten rechnen. Hätten wir heute verloren, wäre der Abstand schon sehr groß gewesen. Nun müssen wir den Schub, die Motivation und all das Positive in die nächsten Aufgaben mitnehmen“, gab Sekulic gleich die Richtung für die kommenden Wochen vor. Abschließend durften natürlich auch ein paar Worte zum „Matchwinner“ nicht fehlen. „Faik ist ein sehr emotionaler Spieler, der natürlich maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg hat! Aber auch Aleks Pavlovic war heute enorm stark.“