Erst dominant, dann eklatant – aber auf Behrens ist Verlass!

LSK hat die „Rothosen“ am Rande einer Niederlage

06. Mai 2017, 20:47 Uhr

Christian Stark (re.) bereitete das 17. Saisontor von Törles Knöll herausragend vor. Hier im Duell mit Felix Vobejda. Foto: KBS-Picture.de

Dass die U21 des HSV auf den dritten Tabellenplatz hätte springen können – während der Lüneburger SK Hansa im bittersten Regionalliga-Abstiegskampf steckt, hätte man im direkten Aufeinandertreffen beider Teams 75 Minuten lang eher andersherum gedacht. Denn nach starker Anfangsphase und früher Führung der „Rothosen“ waren es eigentlich nur noch die angereisten Gäste, die zu Möglichkeiten kamen. „Von den Chancen her sind es zwei verlorene Punkte“, befand auch Leon Deichmann, der sämtliche Jugendteams des HSV durchlief und erst im Winter die Seiten wechselte.

Mühelos nickt Törles Knöll (re.) zum 1:0 ein. Foto: KBS-Picture.de

Dabei dauerte es nicht einmal 240 Sekunden, bis die Kunert-Kicker einen Angriff des LSK abfingen und zum Gegenangriff starteten. Über Mats Köhlert kam das Spielgerät zu Christian Stark, der sich von nichts und niemandem stoppen ließ, einmal quer über den halben Platz marschierte und schließlich von der linken Grundlinie Törles Knöll bediente, der keine Mühe mehr hatte und aus kurzer Distanz einköpfte (4.)! Ein Auftakt in die Partie, den sich wohl auch Coach Dirk Kunert nicht besser hätte ausmalen können. „Wir sind super reingekommen und haben ein toll herausgespieltes Tor geschossen“, konstatierte auch Morten Behrens, der für den abermals bei den Profis befindlichen Tom Mickel zwischen den Pfosten stand. Und eben jener Behrens rückte nun zunehmend in den Mittelpunkt des Geschehens.

Das dumme Foul von Leon Mundhenk (re.) an Pascal Eggert, welches zum Strafstoß und dem 1:1 führte. Foto: KBS-Picture.de

Völlig machtlos war der 20-jährige gebürtige Bad Segeberger, als Thure Ilgner vom Punkt aus für das 1:1 sorgte (11.)! Dem vorausgegangen war ein Sololauf von Pascal Eggert, der erst Sebastian Haut spielend leicht abkochte und dann von Leon Mundhenk zu Fall gebracht wurde. Ein unwahrscheinlich dämliches Foul, schließlich befand sich Eggert bereits auf Höhe der linken Grundlinie und hätte aus dieser Position keinerlei Gefahr erzeugen können. Wie dem auch sei. Der LSK war zurück im Spiel und die Rothosen „verloren nun ein bisschen den Faden“, wie Behrens meinte. Der Torsteher parierte zunächst einen Eggert-Schuss (23.), ehe er in unglaublicher Manier im Eins-gegen Eins gegen Gökay Isitan Sieger blieb und auch noch den Nachschuss von Eggert reflexartig entschärfte. „Ich hab den ersten Ball gehalten, dann kommt man schnell wieder auf die Beine und reißt einfach nur die Arme hoch. Dafür ist man Torwart“, blieb Behrens ganz bescheiden.

Seinen Treffer bejubelte Thure Ilgner (Mi.) auf seine ganz eigene Art und Weise. Foto: KBS-Picture.de

Bis zum Spielende sollten die Hausherren vor 420 Zuschauern eigentlich zu keiner wirklich nennenswerten Gelegenheit mehr kommen. Ganz im Gegensatz zur Ostermann-Elf. Tomek Pauer und Lukas Pägelow rauschten haarscharf an einer Eggert-Hereingabe vorbei (39.). Dann rettete der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gillian Jurcher einen Kopfball von Niklas Hunold – zuvor verlängerte Pauer einen Ilgner-Eckstoß – auf der Linie stehend vor dem Einschlag (47.). Auch zwei Distanzschüsse vom ehemaligen HSVer George Kelbel fanden schlussendlich nicht ihr Ziel (75., 78.), so dass es beim glücklichen 1:1 für den Bundesliga-Nachwuchs des HSV blieb. „Wir haben uns schon vorgenommen, das Spiel zu gewinnen. Ich denke, wenn man die erste Viertelstunde sieht, dann waren wir auch die klar bessere Mannschaft. Aber am Ende können wir mit dem Punkt leben“, bilanzierte Behrens.

Lüneburgs Isitan (li.) vs. "Rothose" Seo. Foto: KBS-Picture.de

Während Leon Deichmann erklärte: „In unserer Situation können wir jeden Punkt gebrauchen. Heute hatten wir auch wieder einige gute Chancen. Vom Gegner habe ich da nicht so viele gesehen. Am Ende fehlte das Glück“, so der Verteidiger, der viele alte Gesichter wiedertraf. „Es war schön, viele der Jungs wiederzusehen. Auf dem Platz blendet man das natürlich aus, aber umso mehr freut man sich danach.“ Weniger erfreut dürfte hingegen Dirk Kunert über die abermals löchrige Defensivleistung gewesen sein. „Nach dem Spiel in Meppen wollte ich den Jungs eine zweite Chance geben. Denn das war nicht ihr wahres Gesicht. Aber die Defensive bleibt unser Manko.“


Was beide Trainer nach dem Spiel auf der Pressekonferenz zu Sagen hatten - hier:

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