Oberliga
Erst „erbärmlich“, dann mit „Willen“ – Yilmaz beschert „Alters-Ruheständler“ Klock den Last-Minute-Sieg!
Es lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit, als ein Eckball der Gäste abgefangen wurde und der kurz zuvor eingewechselte Vitor Cadilhe Branco die Beine in die Hand nahm, den Turbo zündete und über rechts alles überlief, was sich ihm in den Weg stellte. Seinen 70-Meter-Spurt krönte der Joker mit der Hereingabe für den ebenfalls entschlossen durchgerauschten Metekaan Yilmaz, bei der Ecke noch als Innenverteidiger aufgeboten, der das Runde ins Eckige grätschte – 2:1 (90. +2)! „Ein Tor des Willens!“, bejubelte Klock den späten Lucky Punch seiner Wilhelmsburger, die damit die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben halten.
"Die ersten 30 Minuten waren erbärmlich"
„In der Nachspielzeit kann man nicht von verdient reden, es war sehr glücklich. Aber die Mannschaft hat ab der 30. Minute alles rausgehauen. Mehr ist zurzeit einfach nicht drin“, bilanzierte Klock, der für die erste halbe Stunde deutliche Worte verlor: „Ich muss es so deutlich sagen: Das war erbärmlich! Wir haben überhaupt keinen Fußball gespielt und gar nicht am Spiel teilgenommen. Das war gar nichts!“ Die logische Folge: Benjamin Lerida brachte die Großkopf-Elf in Front (21.), „weil wir zweimal den Ball im Fünfer nicht entscheidend klären können“, haderte der Aushilfstrainer.
"Beide haben sich eine Eins verdient"
Lief den entscheidenden Konter in der Nachspielzeit mit purer Entschlossenheit mit - und sorgte für den finalen Türkiye-Punch: Metekaan Yilmaz. Archivfoto: noveski.com
Doch mit dem Ausgleich von Elyesa Pekin (33.) kam Türkiye besser in die Partie. „Der Junge macht immer mehr Freude und findet immer besser rein“, lobte Klock den Youngster. „Die zweite Halbzeit war von der Einstellung und vom Einsatz wirklich ordentlich, aber das war kein Fußballspiel auf Oberliga-Niveau. Nichtsdestotrotz hat die Mannschaft den Kampf angenommen und sehr gut gearbeitet.“ Dass die Hausherren noch die Chance auf den späten Siegtreffer hatten, lag auch am einmal mehr ganz starken Rückhalt zwischen den Pfosten. „Man muss heute wirklich sagen: Goran Mihailovic und Metekaan Yilmaz haben sich eine Eins verdient“, hob Klock das Duo hervor – und verabschiedete sich in den „Alters-Ruhestand“.