Erstes Tor und erster Sieg an der Snitgerreihe – HUFC marschiert!

Bergedorf 85 vergibt Chancen zur Führung und wird eiskalt erwischt

12. September 2015, 00:01 Uhr

Der Kampf ums Spielgerät. Foto zum Spiel: timelash.de!

„Die Serie ist gerissen“, jubelte Hamm Uniteds Liga-Manager Jassi Huremovic nach dem 2:0-Triumph über den FC Bergedorf 85. Der Grund: Die bisherigen Spiele an der (ungeliebten) Snitgerreihe gingen mit 0:6 (gegen Altengamme) und 0:3 (g. Bramfeld) verloren. „Eigentlich wäre heute ein 0:0 dran gewesen“, hatte Huremovic gut lachen. Stattdessen durften die „Geächteten“ den vierten Sieg in Folge bejubeln, was einen der begabtesten Landesliga-Akteure dazu veranlasste, hinterher zu konstatieren: „Momentan ist es einfach geil!“

Es entwickelte sich von der ersten Minute an ein Spiel, in dem sich beide Teams weitestgehend neutralisierten. Der HUFC mit leichten spielerischen Vorteilen, aber die dicke Doppelchance zur Führung hatten die Gäste auf dem Fuß: Miroslav Baotic setzte Samet Yazici auf halbrechts in Szene. Dieser ließ Hauke Harrsen aussteigen und scheiterte nur an Graudenz‘ herausragender Fußabwehr. Die Situation war allerdings noch nicht bereinigt, denn das Spielgerät fiel Anto Zivkovic am zweiten Pfosten vor die Füße. Der Kroate musste nur noch einschieben, brachte jedoch viel zu wenig Power hinter den Ball und ließ Graudenz einmal mehr stark aussehen (22.). Während man hier noch von einer „Hundertprozentigen“ sprechen konnte, musste man zu Beginn des zweiten Abschnitts konstatieren, dass Dieter Forkert nach einer Schaible-Hereingabe von rechts, nach der Jürgen Tunjic abermals Graudenz im Weg stehen hatte, die „Tausendprozentige“ zur Bergedorfer Führung auf dem Schlappen hatte. Doch der „Flügelflitzer“ drosch die Kugel aus fünf Metern über das verwaiste HUFC-Gehäuse (49.)!

Ludin zündet den Turbo – Mahrt-„Schelte“ vom Teamkollegen

Foto: timelash.de

Hamm United fehlte bis dato die richtig zwingende Möglichkeit. „Feingeist“ Danijel Suntic, dessen Ballbehandlung einfach nur zum mit der Zunge schnalzen ist, feuerte einen leicht abgefälschten Schuss knapp am linken Toreck vorbei (36.), ehe Alen Brandic, der zuvor schon seinen Innenverteidiger Matej Baotic mit einem haarsträubenden flachen Abschlag in arge Nöte brachte, woraufhin dieser Serkan Sakarya als eigentlich letzter Mann zu Fall brachte, doch die Pfeife von Referee Jorrit Eckstein-Staben blieb stumm (15.), einen Schuss von Sakarya fallen ließ – Alessandro Schirosi verpasste daraufhin das 1:0 haarscharf (37.). Mitten in die kleine Bergedorfer Drangphase hinein schlugen die Schulz-Schützlinge eiskalt zu: Samey Ludin mit einem starken Solo über den linken Flügel und dem Auge für Artur Hoppe, der Richtung Grundlinie zog und mit links trocken unter Brandic hindurch einschweißte – 1:0 (59.)!

Plötzlich agierte Hamm im Stile einer Spitzenmannschaft, ließ den Ball fein durch die eigenen Reihen laufen, verpasste es aber, die Vorentscheidung herbei zu führen. Über Dieter Forkert und Jürgen Tunjic kam das Leder zu Samet Yazici, dessen Schuss von der Sechzehnergrenze segelte nur um Haaresbreite am linken Eck vorbei (73.). Kurz darauf machten die „Geächteten“ den Deckel drauf: Erneut fungierte Samey Ludin mit seinem Pass auf den wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Chris Mahrt als „Dosenöffner“. Der frisch vom FC Türkiye verpflichtete Offensiv-Allrounder suchte freistehend selbst den Abschluss, scheiterte aber an Brandic‘ toller Parade. Die Situation war allerdings noch heiß, da der ebenfalls aufgerückte und zuvor vernachlässigte Sandjar Ahmadi als dankbarer Abnehmer diente und locker-leicht den Abpraller zum Endstand einschob (79.)!

„Vor dem Ruhm haben die Götter den Schweiß geschaffen“

Die HUFC-Defensive hatte Jürgen Tunjic (r.) bis auf wenige Ausnahmen gut im Griff. Foto: timelash.de

Wie gut die Stimmungslage aktuell bei den „Grünen“ ist, zeigte Torjäger Alessandro Schirosi beim Torjubel, als er Chris Mahrt aufgrund der vergebenen Großchance auf den Arm nahm und in Richtung Trainerbank deutete: „Nimm den mal raus, den muss er machen!“ Hamm United hatte allen Grund zum Feiern – während Bergedorfs Anto Zivkovic kurz vor Ultimo noch um die Ampelkarte bettelte und sie schließlich auch aufgedrückt bekam (88.)! „Eigentlich müssen wir hier in Führung gehen, aber in der Summe fehlte uns heute ganz einfach die Durchschlagskraft“, bilanzierte FCB-Coach Mohet Wadhwa und fügte an: „Im Großen und Ganzen war es ein verdienter Sieg für Hamm United! Was mich allerdings ein wenig ärgert, ist die Tatsache, dass wir hier kein Tor schießen, da ich die Abwehr eigentlich als Schwachstelle empfinde. Dass man gegen Hamm ein, zwei Gegentore kassiert, wird vielen Teams so ergehen. Wir haben momentan einen kleinen Durchhänger, aber da kommen wir mit harter Arbeit schnell wieder raus.“

Huremovic gab abschließend zu Protokoll: „Wir hatten das Glück, dass Bergedorf aus zwei Hundertprozentigen kein Tor erzielt. Ich nehme das Lob meines Kollegen gerne entgegen, der mir sagte, dass es aufgrund der zweiten Hälfte ein verdienter Sieg für uns war. Aber ich denke, dass es von beiden Mannschaften ein gutes Spiel war.“ Die harte Arbeit der letzten Wochen zahlt sich bei United immer mehr aus. „Wie sagt Uli Schulz immer so schön: Vor dem Ruhm haben die Götter den Schweiß geschaffen. Man sieht, dass wir bis zur 90. Minute Tempo gehen können. Heute war der Lohn dafür.“

Der LIVE-Ticker zum Spiel:

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