Fagin: „Das Kalenderjahr 2016 war grandios!“

HEBC ist die erfolgreichste Hammonia-Mannschaft

01. Dezember 2016, 12:44 Uhr

Reibt sich zufrieden die Hände: HEBC-Erfolgscoach Marco Fagin. Foto: noveski.com

Nimmt man sich mal ausschließlich das Kalenderjahr 2016 zur Brust und wirft einen Blick auf die besten Teams der Landesliga Hammonia, so findet man nicht etwa das „Überteam“ vom FC Teutonia 05 oder den aktuelle ärgsten Verfolger der „Kreuzkirchler“, den HSV III, an der Spitze. Nein, ganz oben thront der HEBC! Mit bis dato sagenhaften 70 Punkten haben die Eimsbütteler der Konkurrenz den Rang abgelaufen. Erst dahinter rangieren die 05er (65) und die „Rothosen“ (56). Dementsprechend fällt die Bilanz am Reinmüller überaus positiv aus.

Top-Torschütze Janosch Rinckens (Mi.) stand seinem Team aufgrund einer langwierigen Schambeinentzündung erst in neun Spielen (7 Tore) zur Verfügung. Foto: noveski.com

„Erfolgsmacher“ Marco Fagin sagt: „Vor einem Jahr standen wir auf dem vorletzten Platz, da wurden uns im Winter sogar noch drei Punkte aus dem Uetersen-Spiel abgezogen, und sind ganz mies in die Rückrunde gestartet. Aber was wir dann im Kalenderjahr 2016 abgezogen haben, können nicht so viele Vereine von sich sagen.“ Die Grüne für den ungemeinen Aufschwung: „Wir hatten tolle Neuzugänge, die sofort geholfen haben – genauso wie einige Rückkehrer. Deshalb haben wir natürlich gehofft, die Klasse zu halten. Aber dass es so steil nach oben geht, hätte ich ehrlicherweise nicht erwartet.“ Nichtsdestotrotz betont Fagin: „Es war klar, dass wir eine Entwicklung nehmen würden. Denn der Charakter der Mannschaft ist einfach unglaublich. Die Jungs stecken alles weg, machen einfach weiter und haben einen grandiosen Zusammenhalt. Das ist für mich auch der Grund, weshalb wir da stehen, wo wir stehen. Wir sind jetzt im zweiten Jahr in der Landesliga und mischen die Liga ganz oben auf. Das wollten wir gar nicht und war auch nicht unser Plan – aber es sieht natürlich toll aus.“

Zwölf Leute drohen auszufallen

Ole Natusch (li.) und Kevin Höricke (re.) herzen den Torschützen Philipp Erdmann. Foto: noveski.com

Vor dem letzten Spiel des Jahres beim HSV III rangieren die „Veilchen“ auf dem dritten Tabellenplatz und haben mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten sogar die Chance, an den Norderstedtern vorbeizuziehen – wenngleich dieses Unterfangen nicht gerade leicht wird. Die Leistungen des HEBC sind allein schon deshalb gar nicht hoch genug einzuschätzen, da man bereits seit Wochen mit argen Personalsorgen zu kämpfen hat. Die derzeitige Ausfall-Liste sieht wie folgt aus: Jan Geist (Muskelverletzung), Janosch Rinckens (Schambeinentzündung), Ole Natusch (Mittelfußverletzung), Mirko Wiedemann (Rückenprobleme), Matthias Ebert (Bänderriss). Eduardo Avarello (Kreuzbandriss), Kevin Franz (Sehnenanriss), Jonas Schwenke (berufsbedingt), Stefan Hermes (Hüftprellung), Felix Hackstein (Mittelohrentzündung), Philip Bröcker (Infekt) und Mike Pegel (Grippe). Ein ganzes Dutzend steht dem Team von Chefcoach Marco Fagin nicht zur Verfügung. Beim 2:0-Sieg gegen Inter Hamburg in der Vorwoche, als man den Gegner trotz dessen „an die Wand gespielt“ hat, fehlten mit Rinckens, Natusch und Kostas Kordistos zudem die drei besten Torschützen des Teams.

„Da kann man den Hut vor ziehen!“

Doch auch davon lässt man sich nicht beirren. „Ich bin total zufrieden – denn gerade die Situation, dass wir Woche für Woche auf wichtige Spieler verzichten müssen und trotzdem immer wieder so rauskommen und solch einen Fußball spielen, das muss man schon einmal herausstellen. Wir sind keine Mannschaft, die sich darüber jemals beklagt hat – und das will ich auch jetzt nicht tun. Die Jungs belohnen sich mit viel Einsatz. Man sieht, dass wir eine Mannschaft sind, die füreinander einsteht und viel Spaß hat. Es ist eine fantastische Truppe!“ Doch die Aufholjagd in der Vorsaison, die mit dem fünften Platz gekrönt wurde, und die aktuelle Hinserie haben auch viel Kraft gekostet. Hinzu kommt das Verletzungs-Dilemma. „Wir müssen das ganze Jahr 2016 sehen – und das war unfassbar anstrengend, aber auch erfolgreich. Da kann man durchaus den Hut vor ziehen! Wir sind zwar alle kaputt, haben aber nochmal ein tolles Endspiel.“

„Wir müssen nicht und haben keinen Druck“

Liga-Manager Stilianos Vamvakidis sorgt für die erfolgreiche Arbeit im Hintergrund. Foto: noveski.com

In der augenblicklichen Situation kann am Reinmüller sogar von Höherem geträumt werden. „Wir haben jetzt sieben Spiele am Stück nicht verloren, davor hatten wir aber eine kribbelige Phase, wo wir das nicht so gut kompensiert bekommen haben mit den Verletzten. Da haben wir uns gesagt: lasst uns versuchen, so lange wie möglich oben dran zu bleiben. Vielleicht können wir ja am zweiten Platz ein bisschen kratzen, ohne dass wir dieses Fernziel Oberliga haben. Wir müssen nicht auf Biegen und Brechen und haben auch überhaupt keinen Druck.“ Allerdings erklärt Fagin auch: „Der Anspruch in der Mannschaft ist so hoch, jeder einzelne Spieler für sich möchte erfolgreich Fußball spielen. Wenn wir nachher Dritter werden, ist das überragend. Und wenn wir Zweiter werden, nehmen wir das auch gerne mit – aber ohne dass wir müssen. Für uns geht es nur darum, so viele Punkte wie möglich zu holen – und dann schauen wir mal, wo es hingeht.“