Fürs Ziel Aufstieg: Hurricanes legen personell nach!

„Es liegt nur an uns“

01. März 2017, 14:26 Uhr

Neuzugang Moses Mpiriirwe (li.) und Hurricanes-Trainer Guillaume Hounsome. Foto: Hamburg Hurricanes

Vor einiger Zeit hatten wir bereits über die ganz besondere Geschichte, die hinter den Hamburg Hurricanes steckt, berichtet (HIER). Mittlerweile ist der „Kultklub“ in das neue Fußballjahr gestartet – und das mit einem überzeugenden 4:0-Heimerfolg über den SC Osterbek II. Aktuell rangiert die Equipe von Chefcoach Guillaume Hounsome auf dem dritten Tabellenrang der Kreisklasse B3 – und hat bereits einen Sieben-Punkte-Rückstand auf das Spitzenduo TuS Berne IV und Hoisbütteler SV II. Doch noch ist eben nicht aller Tage Abend – und die Hurricanes haben ihr Ziel längst noch nicht aus den Augen verloren.

„Natürlich ist der Aufstieg das Ziel“, sagt Hamid Farahmand, der neben seiner Tätigkeit als PR-Beauftragter auch das Tor des Vereins hütet. „Nach einem wirklich guten Start in 2017 und dem dominierenden Spiel gegen Osterbek II muss unser Anspruch der Aufstieg sein. Leider haben wir zu Beginn der Saison einige Punkte liegen gelassen. Diese Bürde tragen wir nun mit uns herum. Aber wir haben noch einige Spiele vor uns, wie auch unsere direkten Konkurrenten Berne IV und Hoisbüttel. Im Endeffekt müssen wir unsere Stärken ausspielen, stets auf uns schauen und uns auf unsere Aufgaben konzentrieren. Dann können wir alles erreichen. Es liegt nur an uns! Der Zusammenhalt der Mannschaft, der Charakter und die kulturelle Vielfältigkeit ist unsere Stärke. Außerdem wächst unsere ‚Fanbase‘ von Tag zu Tag, was uns als Club aber auch jeden einzelnen Spieler, ob Neuzugang oder altgedient, mit Stolz erfüllt.“

Der jüngste Neuzugang im Boot der Hurricanes kommt aus Uganda und hört auf den Namen Moses Mpiriirwe. In seiner Heimat spielte Mpiriirwe bereits in der zweiten Liga und erklärt uns gegenüber nun, warum es ihn in die Hansestadt verschlagen und weshalb er sich den Hamburg Hurricanes angeschlossen hat.

Wie hast Du von den Hurricanes gehört und wie bist Du mit dem Verein in Kontakt getreten?

Der Neue im pinken Dress (li.) in Aktion. Foto: Hamburg Hurricanes

Mpiriirwe: „Das erste Mal hörte ich von den Hurricanes 2015, als ich für einen kurzen Besuch in Hamburg war, um meine Freundin (heute Ehefrau) zu besuchen. Natürlich wollte ich als fußballinfizierter, junger Afrikaner unbedingt in Deutschland mit und gegen Deutsche Fußball spielen – in dem Land, dem der Fußball (fast) entstammt. Darüber hinaus war es mir wichtig, während meines Aufenthaltes junge Leute und die europäische und deutsche Kultur näher kennenzulernen. Deshalb habe ich auf der Seite ‚ToyTownGermany‘ – ein gutes auf englisch-basierendes Portal in Deutschland – einen Account eröffnet. Ich schrieb eine Nachricht mit meiner Story in das Portal, ob es eine Möglichkeit gebe, in Hamburg mit gleich gesinnten Fußball zu spielen und unser Präsident Luke Webster hatte sich daraufhin bei mir gemeldet. Er lud mich gemeinsam mit unserem Trainer Guillaume Hounsome zum Training ein und nun bin ich ein Mitglied der Mannschaft.“

Was hat Dich denn nach Deutschland verschlagen?

Mpiriirwe: „Natürlich die Liebe. Meine Frau kommt aus Deutschland. In den Jahren 2014 und 2015 besuchte ich sie des Öfteren, um Ihre Herkunft und ‚Welt‘ kennenzulernen. Wir haben letztes Jahr in Uganda geheiratet und sind danach nach Hamburg gezogen. Sie muss noch Ihren Master-Abschluss an der Universität beenden und als junges verheiratetes Ehepaar müssen wir Pläne für unsere Zukunft schmieden. Wir erwarten im Juni unser erstes Kind.“

Erzähle uns ein wenig mehr über Deine fußballerische Herkunft.

Mpiriirwe trägt das Trikot mit der Nummer 9. Foto: Hamburg Hurricanes

Mpiriirwe: „Ich habe während meiner Schulzeit in diversen Schulteams gespielt. Für ein paar Jahre als Teenager auch für das Team meiner Stadt. Später, mit Anfang 20, sogar in der ersten Mannschaft der Entebbe Leopards, die in der zweiten und dritten Liga von Uganda gespielt hat. Mit Mitte 20 haben sich einige Dinge in meinem Leben verändert: Der Fußball geriet aus dem Fokus, ich musste Geld verdienen und lernte meine Frau kennen. In 2015/2016 begann ich wieder mit zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche, bevor ich dann nach Hamburg zog und mich den Hurricanes anschloss.“

Was fasziniert Dich am meisten bei den Hurricanes?

Mpiriirwe: „Es ist eine schwierige Frage, da mir sehr viele positive Dinge in den Kopf schießen. Als erstes ist es die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Als das Team mich zum Training einlud und mir, einem Fremden, auf Anhieb einen warmen Empfang bescherte, war ich überrascht. Es ist nicht selbstverständlich, insbesondere wenn man von den ‚unterkühlten Norddeutschen‘ hört. Unter anderem gibt mir das internationale Flair, das die Hurricanes umgibt, ein gutes Gefühl; Jeder Spieler ist einzigartig vom Charakter, aber auch aufgrund seiner Herkunft, so dass man voneinander lernen kann – natürlich auch, wie man als Neuankömmling in Hamburg zurechtkommt. Hilfreiche Tipps und Tricks erhalte ich ab und zu von meinen Mitspielern.

Natürlich muss ich als Ausländer wie alle anderen auch die deutsche Sprache erlernen, jedoch gibt mir die Zeit mit den Hurricanes glücklicherweise wieder die Möglichkeit, mich auf Englisch mit meinen ‚Teammates‘ auszutauschen. Die Trainingseinheiten und –zeiten passen aktuell sehr gut zu meinem Tagesablauf neben, Arbeit, Schule (‚German school‘) und Familie. Das Management ist fantastisch und unterstützend, auch außerhalb des Platzes. Das Merchandising gibt den Spielern das Gefühl, bereits jetzt schon zu einem großen Club zu gehören und das Wappen mit Stolz zu tragen.“