Hamm rüstet auf – Huremovic: „Hier war nicht einer allein Schuld!“

Rückkehrer Neziri sowie die Wilhelmsburger Kaya und Duah kommen

28. Dezember 2016, 15:44 Uhr

Trägt künftig wieder das HUFC-Trikot: Rilind Neziri. Foto: noveski.com

Zufriedenstellend war die bisherige Saison für Hamm United keinesfalls. Als Zwölfter des Klassements in der Landesliga Hansa blieben die „Geächteten“ nicht nur hinter diversen Kontrahenten, sondern auch hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Kein Wunder, dass der HUFC nun auf dem Transfermarkt reagiert, um in der Rückründe neu anzugreifen und eine bessere Platzierung herauszuspielen. Ligamanager Jassi Huremovic sieht derweil die Verantwortung für die bis dato wenig gelungene Spielzeit nicht allein bei Ex-Trainer Ayhan Türkkan, sondern auf mehrere Schultern verteilt. 

Die Zahlen dürfte Jassi Huremovic ganz genau kennen: 19 Spiele, 18 Punkte. Vier Siege, sechs Unentschieden, neun Niederlagen und ein Torverhältnis von 27:34. Eine Bilanz, die einen in den vergangenen Tagen selbst in trauter Familienrunde am Weihnachtsbaum nicht begeistert haben kann. Und so ist der Ligamanager von Hamm United nicht untätig geblieben. Gleich drei Zugänge, die ab sofort die „Geächteten“ verstärken sollen, hat Huremovic an Land gezogen.

Huremovic: „Rilind ist seit dem 24. Dezember wieder in Deutschland“

Tauscht das Trikot des SV Wilhelmsburg mit dem HUFC-Dress: Dennis Kaya. Foto: noveski.com

Zwei davon kommen vom SV Wilhelmsburg. Vom Sechstplatzierten der Bezirksliga Süd wechseln Dennis Kaya und Dominic Yaw Aboagye Nkrumah-Duah in den Hammer Park. Beide sind im Mittelfeld zuhause und sollen das Spiel des HUFC in der Vorwärtsbewegung verstärken. Das gilt auch für den Dritten im Bunde dessen Wechsel zu United man mit den Worten „Zurück in die Zukunft“ beschreiben könnte – sowohl, was den Spieler als auch den Verein angeht. Denn: Mit Rilind Neziri kehrt ein alter Bekannter zurück zu den Hammern. Der gebürtige Wedeler spielte, nachdem er mit seinen Eltern in den Anschluss an den Kosovo-Krieg ausgewandert war, im Alter von 18 Jahren nach seiner Rückkehr nach Deutschland schon für Hamm United und begeisterte in seiner ersten Saison nachhaltig. In 16 Einsätzen kam er seinerzeit auf sechs Tore und zwölf Vorlagen. Im vergangenen Jahr wurde Neziri in den Kosovo abgeschoben. Statt der „zwei, drei Monate“, die er damals als Zeitpunkt avisierte, zu dem er erneut nach Deutschland zurückkehren können dürfte, wurde es ein längerer Aufenthalt fernab von Hamburg.

Damit „Lindi“ nicht ohne Spielpraxis blieb, erteilte der HUFC ihm die Freigabe und Neziri heuerte im Kosovo beim Erstligisten KF Llapi an, hoffte dennoch aber weiterhin auf eine Rückkehr nach Deutschland. Die ist jetzt vollzogen. „Rilind ist am 24. Dezember wieder in Hamburg gelandet und wird wieder für uns spielen“, freut sich Huremovic über den Rückkehrer, der einst Seite an Seite mit Kickern wie Danijel Suntic und Alessandro Schirosi im United-Dress der Konkurrenz das Fürchten lehrte. Eine Zeit, an die der 21-Jährige und seine Nebenleute nur allzu gern wieder anschließen dürfen, wenn es nach Huremovic geht.

Nach Raptis auch Telli und Tintin nicht mehr im Team

Nimmt das Team in die Pflicht und sich und seine Mitstreiter in die Verantwortung: Ligamanager Jassi Huremovic. Foto: noveski.com

Der HUFC-Ligamanager vermeldete im Gespräch mit den FussiFreunden allerdings nicht nur die drei Zu- sondern auch drei Abgänge. Neben Vassillieos Raptis, den es zum Kreisligisten SC Urania zieht, wo auch sein Bruder spielt, „haben wir uns von Tufan Tintin und Emre Telli getrennt“, so Huremovic. Während Tintin wohl Ex-HUFC-Coach Ayhan Türkkan zum Kreisklassisten HT 16 II folgt, steht Tellis neuer Verein noch in den Sternen. Ein weiterer Zugang hat sich derweil zerschlagen: Hakan Ucan vom ASV Hamburg habe dem HUFC trotz einer bereits gegebenen Zusage wieder abgesagt, erklärt Huremovic, der weitere Neue aber nicht ausschließt: „Vielleicht holen wir noch einen Stürmer, das werden wir sehen. Wir sind in Gesprächen, halten die Ligen und Ohren offen und gucken, was auf dem Transfermarkt passiert. Wir müssen auch abwarten, was mit Oliver Kunkel ist. Ich muss kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn ich sage, dass er oft wegen Verletzungen gefehlt hat.“

Kein Blatt vor den Mund nehmen – das gilt übrigens auch, wenn Huremovic vom bisherigen Abschneiden Uniteds spricht und klarstellt: „Unser Ex-Trainer Ayhan Türkkan hat nicht die alleinige Schuld daran, dass wir in der Tabelle da unten stehen. Das haben wir schon gesagt, als wir uns von ihm getrennt haben. Auch Jörn Heinemann als Präsident, ich als Ligamanager, Uli Schulz als Sportlicher Leiter und Co-Trainer Jonah Asante sind dafür verantwortlich.“ Und natürlich das kickende Personal: „Es ist zwar nicht so, dass wir – abgesehen vom 0:5 gegen Sasel – abgeschossen wurde, aber: Es gab genügend Spiele, die wir hätten gewinnen müssen, es aber nicht geschafft haben, weil wir nicht genügend Tore geschossen haben. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen. Die Spieler sind in der Pflicht. Sie haben nicht die Leistung aus der Vorsaison gebracht.“

Jan Knötzsch