Herber Schlag: Bergmann reißt sich das Kreuzband!

Vicky lange ohne seinen Leistungsträger

19. Oktober 2016, 17:05 Uhr

Dennis Bergamnn wird von Nick Hallbauer (l.), Victor Medaiyese (m.) und Felix Schuhmann (r.) vom Platz getragen. Foto: noveski.com/Herzog

Gestützt von seinen Mitspielern musste Dennis Bergmann am vergangenen Freitagabend im Heimspiel gegen HR (0:0) rund 20 Minuten vor dem Ende mit schmerzverzerrtem Gesicht den Platz verlassen. Die Miene des „Flügelflitzers“ ließ von Anfang an nichts Gutes erahnen. „Wir haben anfangs noch gehofft, dass ‚nur‘ das Außenband in Mitleidenschaft gezogen wurde“, verrät Manager Jean-Pierre Richter. Doch es sollte viel schlimmer kommen. Am Montag fand ein MRT statt, am Dienstag erhielt Bergmann die bittere Diagnose: Das vordere Kreuzband im linken Knie ist gerissen! Wie es ihm nun geht, was die Verletzung für Folgen hat und wie die Ziele für die Zukunft aussehen, erklärt er uns im Gespräch

Erst im Sommer hat Dennis Bergmann den Weg vom FC Süderelbe an die Hoheluft angetreten. Nun könnte die Saison schon vorzeitig für ihn beendet sein. „Ich habe im Zweikampf schon ein Knacken gehört“, beschreibt er mit bedrückter Stimme. In der 70. Minute musste der Leistungsträger, von seinen Mitspielern gestützt, hinausgetragen werden. Dannach wurde Bergmann mit einem Krankenwagen ins naheliegende UKE gebracht.

Nach einigen Untersuchungen und einem MRT am Montag folgte die traurige Gewissheit. „Ich hätte nicht gedacht, dass es das Kreuzband ist, sondern eher auf einen Außenbandriss tendiert“, so der 23-Jährige. „Das war wirklich ein herber Schlag für mich. Ich dachte nicht, dass es jetzt so schlimm ist“, gibt Bergmann zu. Auch für den Verein ist es eine wahre Hiobsbotschaft, schließlich gehörte der pfeilschnelle „Blondschopf" zu den wichtigsten Stützen im Team. „Ich kenne den Jungen seit über zehn Jahren, deshalb tut's mir natürlich ganz besonders für ihn weh. Aber es ist für uns alle ein herber Schlag, da er in richtig guter Form war“, sagt Richter. Die Verletzung wirkt sich aber nicht nur auf den Fußball aus, sondern auch auf die Ausübung seines Jobs. „Ich kann momentan nicht arbeiten und bin noch bis nächste Woche Montag krank geschrieben.“

"Will erstmal die OP gut überstehen"

Dennis Bergmann wird an der Seitenlinie von Spielern und Betreuern versorgt. Foto: noveski.com/Herzog

Zwar spielt Bergmann schon einige Tage Fußball und durchlief nicht nur sämtliche Jugendteams des HSV, sondern schaffte dort auch den Sprung in die U23, ehe ein einjähriges Gastspiel beim FC St. Pauli II folgte, aber solch einen Rückschlag muss auch er erst einmal verkraften. „Ich hatte noch nie eine solche Verletzung, die so lange dauert. Deshalb will ich jetzt erstmal die OP gut überstehen.“ Einen Zeitpunkt, wann Bergmann wieder einsatzfähig sein wird, gibt es noch nicht. Eine Pause von mindestens einem halben Jahr ist jedoch unumgänglich.

An den Zielen ändert dies aber nichts. „Ich will mit Victoria auf jeden Fall unter die Top drei in der Liga kommen!“ Auch im Oddset-Pokal hat man wie immer Großes im Visier. „Natürlich wollen wir auch dort so weit wie möglich kommen. Das Finale ist ja schließlich an der Hoheluft, deswegen hat das schon etwas Besonderes.“

„Victoria ist ein viel größerer Verein"

Vergleicht man seine aktuelle Station mit der vorigen beim FC Süderelbe, sagt Bergmann: „Die beiden Vereine kann man nicht miteinander vergleichen. Victoria ist ein viel größerer Verein und in vielen Bereichen einfach besser aufgestellt.“ Seine Verletzung sei das beste Beispiel dafür. „Bei Vicky muss man sich nicht um alles kümmern. Ich bin im UKE gut aufgehoben, was bei Süderelbe nicht so einfach gewesen wäre.“ Nun arbeitet er an seiner Rückkehr auf den Fußballplatz, auch wenn diese noch einige Zeit dauern wird. „Wenn es in dieser Saison noch mit einem Einsatz klappen würde, wäre das natürlich gut. Aber ansonsten gebe ich nächste Saison wieder Vollgas“, gibt er sich kämpferisch. Wir drücken auf dem Weg des Heilungsprozesses alle Daumen und wünschen eine schnelle und vor allem vollständige Genesung!