„Kein Glück, sondern Qualität!“ – BU II kontert Bergstedt aus!

Höhn-Elf grüßt nach erneuter Tor-Gala von der Spitze

10. September 2016, 19:22 Uhr

Artistisch, Herr Kurt! Barmbeks Torschütze zum 3:0 bejubelt seinen Treffer mit einem FlicFlac. Foto: noveski.com

„Überrascht bin ich nicht – man fühlt sich eher bestätigt, zufrieden und ist glücklich“, fasste Andreas Höhn, Cheftrainer des HSV Barmbek-Uhlenhorst II, seine Gefühlswelt nach dem neuerlichen Triumph seiner Equipe gegen den SV Bergstedt gebündelt zusammen. Und das mit Recht! Denn seine Barmbeker feierten – nach der 1:4-Auftaktschlappe gegen Niendorf III – nicht nur den sechsten Sieg am Stück, sondern grüßen nach einer neuerlichen „Tore-Gala“ auch von der Spitze der Bezirksliga Nord!

Allerdings gestand Höhn auch offen und ehrlich: „In der ersten Halbzeit war Bergstedt die aktivere Mannschaft, hatte eine bessere Struktur.“ Die Tore machten aber seine Schützlinge – und das schon früh im Spiel. Gerade einmal sechs Minuten dauerte es, bis „Tormaschine“ Stephan Obst einen Freistoß von Mirco Missullis von Höhe der Mittellinie zur Führung einköpfte! Ein Auftakt nach Maß für den Liga-Primus, der kurz darauf wohl im Glück war: Denn Hölscher-Ersatz Flavio Zirkler – erstmalig zwischen den Pfosten – vertändelte den Ball gegen SVB-Angreifer Tim Hillen, der daraufhin zu Boden sank. „In unseren Augen ein ganz klarer Elfmeter“, echauffierte sich Christian Dittmar. Während selbst Höhn die Wahrnehmung zumindest nicht dementieren wollte. „Ich konnte die Situation aus meiner Position nicht richtig sehen, habe nur mitbekommen, wie der Ball auf einmal weg war und der Stürmer am Boden lag. Es kann sein, dass es einen Kontakt gab. Jedenfalls hätte ich mich nicht beschwert, wenn dort gepfiffen worden wäre.“ Eine sehr ehrliche und respektable Einschätzung des Übungsleiters!

Aus der zweiten Reihe überwindet Burak Kurt (l.) Bergstedts Schlussmann. Foto: noveski.com

Stattdessen klingelte es nur wenige Augenblicke darauf erneut im Bergstedter Gehäuse, als Stephan Obst aus dem Zentrum in die Spitze chipte und Kevin Lange das Spielgerät einmal auftitschen ließ, ehe er es aus 18 Metern im Giebel platzierte (12.) – 2:0! Folglich scheiterten die Mannen von der Teekoppel einmal am Quergestänge sowie ein-, zweimal am Hausherren-Schlussmann. Auch kurz nach Wiederanpfiff war die Aufregung bei den Gästen groß: Nach einem Eckball und anschließendem Getümmel stocherte John Limberg das Runde ins Eckige. Allerdings ging dem vermeintlichen 1:2 ein Pfiff von Referee Marcel Poppke voraus! Anstatt des Anschlusstreffers bekam der SVB den wohl endgültigen Knockout. Denn nur einige Momente darauf – immer noch in der Anfangsphase von Abschnitt zwei – machten die Höhn-Rackerer einmal mehr das, was sie derzeit so sehr auszeichnet: gnadenlos zuschlagen! Cassian Borkowski bediente den früh für den verletzt ausgewechselten Stephan Obst in die Partie gekommenen Burak Kurt – und dieser lief geschickt ein und vollendete aus 20 Metern über den Torwart hinweg ins lange Eck (53.). Fast eine Kopie des zweiten Treffers!

Bergstedts Nils Burmann (2. v. l., 9) betreibt Ergebniskosmetik. Foto: noveski.com

„Wir haben immer im richtigen Moment die Tore gemacht“, befand Höhn und fügte an: „Bergstedt war in der ersten Halbzeit besser, aber wir haben eiskalt gekontert.“ Spätestens nach dem 3:0 war der Drops gelutscht und der Nord-„Leader“ hatte alles im Griff. Mit einem „Weltklasse-Tor“, wie Höhn jubelnd feststellte, setzten seine Jungs noch einen obendrauf. Limberg wurde von Kurt gejagt und verlor die Pille gegen den starken „Joker“ der Barmbeker, der die Kugel daraufhin über seinen Gegenspieler lupfte und per Kopf quer legte, woraufhin Borkowski per Volleyabnahme vollstreckte – 4:0! Bergstedts Coach Dittmar wurde zu allem Überfluss noch von seiner Trainerbank verwiesen, da er eine weitere diskutable Entscheidung bemängelte. „Wir haben heute nicht verloren, weil der Schiedsrichter schlecht war“, nahm er seine Mannschaft in die Pflicht und suchte gar nicht erst nach Ausreden. Der Ehrentreffer von Nils Burmann war nur noch Ergebniskosmetik! „Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit das Spiel bestimmt haben. Nach dem 3:0 für BU II waren sie die bessere Mannschaft. Sie sind halt unglaublich effizient“, bilanzierte Dittmar.

„Ich weigere mich dagegen, von Glück zu sprechen, wenn man den Ball zweimal aus größerer Distanz so perfekt trifft. Das ist auch eine gewisse Qualität! Wenn’s eben läuft, dann traust du dir diese Dinge auch zu. Zurzeit machen wir viele Sachen richtig – und setzen das um, worauf wir hingearbeitet haben“, freut sich Höhn über den großen Aufschwung – und das, obwohl mit Kapitän Mirco Hirsch, Stammkeeper Stephan Hölscher, Jannik Landwehr oder auch Timo Wrage einige Leistungsträger nicht zur Verfügung standen…