Kohbau-Cup: St. Pauli II und Eichede im Finale

Kiezkicker besiegen Curslack 2:1 – SVE schlägt LSK

21. Januar 2017, 19:10 Uhr

Leitete beide Treffer des FC St. Pauli II ein: Sirlord Conteh. Foto: noveski.com

Die Reserve des FC St. Pauli und der SV Eichede bestreiten morgen Nachmittag um 15 Uhr das Finale um den „Kohbau-Cup“. Nachdem sich die Braun-Weißen im ersten „Halbfinale“ gegen Gastgeber SV Curslack-Neuengamme nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 durchsetzten, gelang dem SV Eichede im Duell der Regionalligisten nach einer 1:0-Führung und dem zwischenzeitlichen Ausgleich des Lüneburger SK ebenfalls ein 2:1-Erfolg. Die beiden Verlierer des heutigen Tages ermitteln im Spiel um Platz drei ab 13 Uhr denjenigen, der den Bronzerang erreicht.

Joachim Philipkowski hatte noch Zeit und Muße für eine kleine verbale Spitze. „Der ist viel zu schnell für dich. Das siehst du doch gar nicht“, raunte der Coach des Regionalliga-Vertreters FC St. Pauli II im Spiel seiner Elf gegen den SV Curslack-Neuengamme Schiedsrichterassistent Carsten Chubrassik zu, nachdem der Sekunden vorher die Fahne gehoben hatte, da er Kiezkicker Sirlord Conteh im Abseits gesehen haben wollte. Philipkowski war anderer Meinung – und hatte in dieser Szene wohl recht, da der Stürmer der St. Paulianer hinter seinem Gegenspieler startete und beim Moment des Zuspiels allenfalls auf gleicher Höhe war.

Conteh packt den Turbo aus

Patrik Papke brachte den SVCN im Duell mit der Kiezkicker-Reserve zunächst mit 1:0 in Führung. Foto: noveski.com

Sirlord Conteh aber war an diesem Nachmittag wirklich zwei Mal zu schnell. Nicht für Cubrassik, den Mann an der Linie. Nein, vielmehr für die Defensive des SVCN. Da hatte Oberligist Curslack nach einem Treffer von Patrik Papke, der im Anschluss an eine Ecke (zuvor hatte Jan-Hendrik Bannasch für den SVCN an die Latte geköpft und die St. Pauli II-Defensive geklärt) Yannick Jonas überwand (24.), lange Zeit geführt, doch dann packte der ehemalige Saseler den Turbo aus: Auf der linken Seite zog Conteh unaufhaltsam davon, legte dann auch noch den Ball klug nach innen ab und fand in Marvin Kehl einen dankbaren Abnehmer, der zum 1:1 vollendete (61.). „Wir sind zu passiv, ihr müsst wieder mehr machen“, gab Curslack-Coach Torsten Henke seinen Schützlingen wenig später von der Bank aus zu verstehen – doch daraus wurde nichts.

Im Gegenteil: Nach diversen Wechseln zur Pause war im Spiel des SVCN ein Bruch zu bemerken. „Vor der Pause war das gut anzusehen. Durch die Umstellungen in der Halbzeit ist uns der Spielfluss etwas verloren gegangen“, stellte Curslacks Ligamanager Oliver Schubert schon während die Partie noch lief, treffend fest. Ganz anders St. Pauli II: Nicht nur Thorsten Koß, Co-Trainer des Bezirksligisten SV Börnsen, war als Zuschauer nach dem Abpfiff angetan: „Die waren in der zweiten Halbzeit stark. Richtig stark.“ Allen voran Sirlord Conteh. Aber nicht nur der. Dennoch war der Mann mit der Nummer 24 auf dem Rücken auch am zweiten Treffer der Kiezkicker an diesem Nachmittag beteiligt: Nach 81 Minuten blieb er zwar am eingewechselten SVCN-Keeper Carlos Tofern hängen, doch Marvin Kunze versenkte den Abpraller zum 2:1 für die Mannschaft von Joachim Philipkowski im Netz.

Petzschke beschert Eichede den Sieg

Kurz vor Schluss traf Yannick Petzschke zum 2:1 für Eichede. Foto: noveski,com

Im zweiten Spiel des Nachmittags – nachdem den Auftritt des SVCN rund 120 Zuschauer gesehen hatten, harrten nur etwa 50 Interessierte noch ein zweites Mal 90 Minuten aus – war noch nicht einmal eine Viertelstunde gespielt, als Mats Facklam mit einem Ball in die Spitze auf Pawel Lysiak bediente, der Lüneburgs Keeper Ole Springer verlud und zum 1:0 für Eichede traf. Der LSK tat sich danach lange Zeit schwer und produzierte gegen das Regionalliga-Schlusslicht nach vorne allenfalls Stückwerk. Eichede präsentierte sich kämpferisch ansprechend, hatte aber in der Vorwärtsbewegung ebensowenig Fortune wie der Kontrahent. Immerhin: Jenem SVE-Widersacher aus Lüneburg gelang es nach 76 Minuten, die Begegnung ausgeglichen zu gestalten. Marco Schuhmann, erst kurz vorher eingewechselt, tankte sich auf der rechten Seite durch und servierte den Ball mustergültig nach innen, wo Nick Gutmann das 1:1 besorgte.

Doch noch war nicht Schluss. Die Eicheder, bei denen Amin Ahmed (früher HSV Barmbek-Uhlenhorst) als Neuzugang mitwirkte, kamen noch einmal: Einen Schuss von Marco Schubring konnte Springer mit einer starken Parade zur Ecke klären (83.). Schubring brachte anschließend den ruhenden Ball vors Tor, Yannick Petzschke war zur Stelle und bugsierte das Leder aus kurzer Distanz an Springer vorbei zum Siegtreffer für das Regionalliga-Schusslicht über die Linie. Trockener Kommentar von SVE-Trainer Martin Steinbek, der den Ex-Süderelbe-Kicker Petzschke vor der Standardsituation lautstark angewiesen hatte, in den Strafraum mitaufzurücken: „Endlich mal einer, der sich von mir coachen lässt...“

Jan Knötzsch