Lammert sichert Eilbek einen Punkt

Kreisliga 5 | Teammanagerbericht SC Eilbek II

31. Oktober 2016, 11:49 Uhr

Kellerduell in der Kreisliga 5, Eilbek II (7 Punkte) empfing an der Fichtestraße Weiss-Blau 63 (8 Zähler) bei kaiserlichem Herbstwetter. Erstmals in dieser Saison konnte Trainer Torgau auf Kassem Tohme zählen, Hannes Twardawa vertrat Sören Sager als Kapitän und Anheizer. Schon vor dem Anpfiff die erste Ernüchterung, Schiedsrichter Rother reiste alleine an, zum dritten Mal beim sechsten Heimspiel in dieser Saison kam nur ein (oder gar kein) Schiedsrichter an der Fichtestraße vorbei. Noch vor dem Anpfiff gab es einen Trikottausch beim SCE, denn die Gäste hatten nur die weißen Trikots dabei, so dass Eilbek netterweise von weiß auf grün wechselte.

Die Partie begann erwartet umkämpft, schon nach einer Minute hatten sich Drobo-Ampen und Beyer in den Haaren, doch die Gemüter konnten schnell beruhigt werden. Garniert wurde die hitzige Anfangsphase mit einem Treffer. Nach einem Eckstoß von Lammert stand Kevin Fischhöder völlig alleingelassen am Penalty-Spot, sein Schuss landete am rechten Pfosten, doch der Abpraller landete wieder vor seinen Füßen, so dass er mit einer herrlichen Volley-Direktabnahme zum 1:0 traf.

Eilbek hatte in den ersten zehn Minuten deutlich Oberwasser, Tohme zielte aus halbrechter Position knapp links vorbei. Mit fortgeschrittener Spielzeit kam Weiss-Blau aber besser in die Partie, war in den Zweikämpfen präsent und versuchte viel mit langen Bällen über Philipp Beyer zu agieren. Dies kristallisierte sich lange im Ansatz als probates, letztendlich aber als untaugliches Mittel aus. Unschön war Mitte der ersten Halbzeit der Check eines Weiss-Blau-Verteidigers gegen Kassem Tohme, der in der Folge mit einer Rippenprellung ausgewechselt werden musste und aufgrund eines gebrochenen Fingers operiert werden muss. Sein erster Saisoneinsatz dauerte nur 54 Minuten, in den kommenden Wochen wird Tohme verletzungsbedingt aussetzen müssen.

Kurz vor dem Seitenwechsel gelang den Gästen aus Groß-Borstel der Ausgleich. Nach einem sehenswerten Diagonalball verschätzte sich Nils Kägeler, Majidi dribbelte in den Strafraum und brachte die Kugel scharf vors Tor, wo Nick Hinrichs den richtigen Laufweg wählte und zum 1:1 aus Nahdistanz traf.

Zur Pause musste Eilbeks Innenverteidiger Kevin Fischhöder aufgrund von Oberschenkelproblemen in der Kabine bleiben, für ihn kam Marius Bruchhäuser in die Partie und Marvin Schuster fungierte als Innenverteidiger. Auch die Gäste wechselten und brachten Jamshid Jabazi für den akut gelb-rot gefährdeten Ferhan Aksoy. Weiss-Blau kam etwas wacher aus den Katakomben und traf schon nach sieben Minuten zum 1:2. Ein verlängerter Eckstoß landete auf dem Schädel von Joker Shabazi, der aus fünf Metern einköpfte.

Eilbek jetzt kurz vor dem K.O. als Shabazi allein aufs Tor zulief, Marc Schultz aber Sieger im Duell blieb. Auf der Gegenseite parierte Jensen sicher gegen Schusters Distanzschuss. Lammert hatte den Ausgleich auf dem Schlappen als er nach einem Steilpass bereits Keeper Jensen umkurvt hatte, doch ein zurückgeeilter Verteidiger klärte das Leder von der Linie. Zwanzig Minuten vor dem Ende erwies Ahmed den Gästen einen Bärendienst, als er Bruchhäuser deutlich nach Ballabgabe von den Beinen holten. Schiedsrichter Rother zückte den roten Karton, eine überaus harte Entscheidung des Referees, der bei vielen Szenen nicht im Bilde war.

Der SCE löste daraufhin seine Viererkette auf, Marvin Schuster wurde wieder ins Mittelfeld gezogen, gegen aufopferungsvoll fightende Gäste gelang dem SCE auch in Überzahl nur zu selten ein kontrollierter Aufbau. Hitzig wurde es kurz vor dem Ende als Nick Hinrichs Torgau beim Ballholen gegen das Schienbein trat, Eilbeks Trainer ging in Norbert-Meier-Manier zu Boden, Schiedsrichter Rother löste die Szene in diesem Fall sehr elegant. Hektik gab es wenig später wieder, nach Meinung von Rother wurde Lammert kurz vorm Strafraum von Ghanjaoui gefoult, doch weder der Gefoulte noch die sich irritiert anschauenden Trainerbänke hatten da ein Vergehen gesehen. Warum Ghanjaoui als letzter Mann zentral vor dem Tor nach einem Foulspiel nur die gelbe Karte erhält, ist nur ein Beispiel für die inkonsequente Linie von Rother. Den Freistoß setzte Artur Lammert über das Tor.

Einer der wenigen durchdachten Angriffe des SCE brachte in der 90. Minute Ertrag, Messbah Maudoudi flankte aus halblinker Position in den Strafraum, wo Kopfballungeheuer Artur Lammert sich in die Höhe schraubte und sich im Kopfballduell durchsetzte, Keeper Jensen schien sich leicht verschätzt zu haben und so trudelte der Kopfball-Torpedo zum 2:2 ins lange Eck. Lange Gesichter bei Weiss-Blau, Eilbek obenauf und man wollte mehr, umgehend lag der Ball schon wieder am Anstoßpunkt. In der aufgrund diverser Unterbrechungen kurzen Nachspielzeit von zwei Minuten gab es wenig Highlights.

Am Ende steht ein leistungsgerechtes Remis, welches aufgrund des späten Zeitpunkts des Ausgleichs sich als Punktgewinn für Eilbek beschreiben lässt. Wie schon in der Vorwoche kassiert WB63 einen Treffer in der Schlussminute und lässt zwei Punkte liegen. Erstmals seit zwei Monaten hat der SCE II die Abstiegsränge verlassen, aus den vergangenen vier Spielen holten die Grand-Kicker immerhin fünf Zähler.


Aufstellung:
Marc Schultz – Nils Kägeler, Hannes Twardawa, Kevin Fischhöder (46. Marius Bruchhäuser), Seth Drobo-Ampen – Messbah Maudoudi, Marvin Schuster – Kassem Tohme (55. Orhan Coban), Artur Lammert, Jens Bödeker (63. Eduard Ramburger) – Jörn Bengtsson

Tore:
1:0 Kevin Fischhöder (4., Rechtsschuss, Lammert)
1:1 Nick Hinrichs (40., Rechtsschuss, Majidi)
1:2 Jamshid Shabazi (52., Kopfball)
2:2 Artur Lammert (90., Kopfball, Maudoudi)

Gelbe Karten:
Schuster, Bödeker – Ghanjaoui, Aksoy, Geier Frederico

Rote Karte:
Abdelaal Mohammed Ahmed (70., grobes Foulspiel an Bruchhäuser)

Schiedsrichter:
Niclaas Alexander Rother (Note 5) – Ohne jede Linie, mit vielen Fehlentscheidungen auf beiden Seiten. Jede zweite Einwurf- und Eckballentscheidung war falsch, die Notbremse an Lammert war für niemanden sichtbar, sehr hart bei der Entscheidung der roten Karte.

Autor: Klaus Pablo Torgau