Lohkamp-Verhandlung – Urteil vertagt!

Viele Meinungen und Vorwürfe, unterschiedliche Auffassungen

25. Februar 2016, 13:28 Uhr

Marco F. auf dem Gelände? – Schiri-Assistent beendet Laufbahn

Ein weiterer Vorwurf, der von Seiten des Gespanns im Raum stand: Der mit lebenslangem Stadionverbot bedachte Marco F. soll nicht nur abseits der Anlage verbal negativ aufgefallen sein, sondern sich während der zweiten Halbzeit auch auf dem Sportplatz befunden haben. „Der Assistent rief mich nach wenigen Minuten zu sich und sagte mir, dass von hinterm Zaun extrem beleidigende Kommentare kommen würden und eine Person zudem coachen würde. Dabei handelte es sich, wie mir im Nachgang zweifelsfrei klar ist, um Marco F… In der zweiten Halbzeit stand diese Person mit einer Gruppe von ungefähr zehn weiteren Personen auf der Anlage, hinter der Trainerbank.“ Auch der Beschuldigte war an jenem Abend vor Ort und bestritt den letzten Vorwurf aufs Schärfste: „Ich habe weder vor noch während oder nach dem Spiel einen Fuß auf die Anlage gesetzt! Ich habe mich zu keiner Sekunde auf dem Gelände befunden, in keinster Weise den Platz betreten!“ Ein wenig unglaubwürdig machte sich hingegen der erste Assistent, der sich nun zu Wort meldete und „zweifelsfrei erkannt haben“ wollte, dass sich Marco F. bereits während der ersten Halbzeit samt Frau auf der Anlage herum getummelt haben soll. „Er stritt sich mit seinem Sohn, der für Lohkamp spielt“, stellte der Assistent fest. Doch dieser Vorwurf wurde umgehend aus dem Weg geräumt. „Das ist eine Farce! Ich lasse es nicht zu, dass man meine Familie hier mit reinzieht. Meine Frau hat in ihrem ganzen Leben noch nie ein Fußballspiel besucht! Es kam zu einem kleinen Disput zwischen einem Vater und seinem Spieler – aber diese Person war nicht ich.“ Da passte es ins Bild, das der Vater des Spielers ebenfalls auf der Verhandlung weilte, sofort den Zeigefinger hob und die Situation aufklärte, woraufhin der Assistent verstummte.

Nach über zweistündiger Verhandlung zog sich das Gericht zur Beratung zurück. Ausgang: Urteilsverkündung vertagt! „Wir haben in den zweieinhalb Stunden so viele unterschiedliche Meinungen und Auffassungen gehört, die wir jetzt erst einmal sortieren und neu bewerten müssen“, ließ Koops verlauten und konstatierte zudem, dass der SV Krupunder-Lohkamp in den letzten zwei Jahren und zehn Monaten ganze 18 persönliche Strafen erhielt. Der Erste Vorsitzende des SV Krupunder-Lohkamp, Andreas Schreiner, stimmte einer schriftlichen Urteilsverkündung zu, mit der in den nächsten Wochen zu rechnen sein wird. Der zweite Assistent, Ronald M., erklärte noch während der Verhandlung: „Ich stand total unter Strom, hatte Angst um mein Leben. Ich bin schon viele Jahrzehnte dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt. Aus diesem Grund war’s das für mich mit der Schiedsrichterei, ich habe einen Schlussstrich gezogen!“